Das Festival „Fabula Rasa“ kehrt zurück in die Rotondes und auch dieses Jahr steht die Kunst der Neuerzählung von bekannten Geschichten im Mittelpunkt. Noch bis zum 11. Februar können Besucher an einer vielseitigen Auswahl von Spektakeln, Workshops und Ausstellungen teilnehmen. Das Programm richtet sich hauptsächlich an ein jüngeres Publikum, aber Erwachsene werden sicher ebenfalls ihre Freude daran haben. Auch wenn einige Vorstellungen so gut wie ausgebucht sind, besteht die Möglichkeit, sich auf die Warteliste setzen zu lassen.
Eines der ersten Events des Festivals ist die musikalische Kunstausstellung „Turn On“. Alte Schallplattenspieler stehen dabei im Mittelpunkt, die mit phonotropischen Animationen verschiedene Geschichten zum Leben erwecken. Die Künstler Etienne Duval und Marie Paccou, die bereits in den vergangenen Jahren das Publikum begeistern konnten, präsentieren ebenfalls ihre Werke. Duval nutzt seinen architektonischen Hintergrund und seine unglaubliche Kreativität, um ein Phonotrop in Form eines Slipmats zu schaffen, welches die Architektur der Rotondes hervorhebt. Marie Paccou, bekannt u.a. für ihre „Flipped Books“, arbeitet momentan an ihren „Ombrellotropes“ – Phonotropen, die auf Regenschirmen gemalt werden und dank einer Kamera noch intensiver wirken. Dieses Jahr erzählt sie die Geschichte des Rattenfängers auf einem großen Phonotrop Disk. Weitere Künstler wie Mamil, Camilla Sparksss, Peacock, Dave Bayley und Tess Martin sind ebenfalls in der Ausstellung vertreten. Zuschauer und Teilnehmer können es sich gemütlich machen und die lebendig werdenden Geschichten mithilfe von Kopfhörern, am besten die eigenen, erleben.
Ein neues Stück von „Kopla Bunz“
In ihrer Koproduktion mit den Rotondes präsentiert „Kopla Bunz“ ihr neues Stück „À Propos Liewen“. „Kopla Bunz asbl.“ wurde im Sommer 2016 von Anais Lorentz, Jean Bermes und Ela Baumann gegründet. In ihren Werken verschmelzen Tanz, Theater, Musik und bildende Kunst zu neuen Darstellungswelten. „À Propos Liewen“ basiert auf dem niederländischen Kinderbuch „Alles Leeft“ von Christian Borstlap. Das Stück ist eine kreative und lebhafte Aufführung über das ständig in Bewegung befindliche Leben. Die Philosophien von Heraklit und Platon fließen dabei mit in die Inszenierung ein. Die Bühne wird zu einer „textilen Welt aus Formen und Farben“ mit fantastischen gehäkelten Kreaturen, in der junge Zuschauer eintauchen können. Die begleitende Musik stammt aus dem Frühbarock.
Die „Cie du Botte-Cul“ präsentiert ihrerseits eine Inszenierung des Nibelungenlieds unter dem Title „The Game of Nibelungen“. Das Eintauchen in dieses mittelalterliche Heldenepos wird amüsanter, je weniger man die deutsche Sprache beherrscht. In ihrem deutschsprachigen Puppensiel „Rosa“ erzählt die Schweizer Theatergruppe Sgaramusch die faszinierende Lebensgeschichte von Rosa Luxemburg, einer der einflussreichsten Frauen in der Geschichte Europas.
Das Festival bietet zudem Workshops wie „Player 1“, bei dem junge Teilnehmer virtuelle Charaktere erstellen können, die dann in einem theatralischen Erlebnis zum Einsatz kommen. Der „Märerchersdag“ präsentiert eine Neuerzählung und Neuentdeckung der allbekannten Märchenbösewichte in Form von Schattentheater. Außerdem gibt es für Lehrer und Erzieher eine Weiterbildung in Zusammenarbeit mit dem „Institut de formation de l’Education nationale“ (IFEN), bei der mithilfe verschiedener Theatermethoden eine Dramatisierung eines Jugendalbums erstellt wird.
Programm: www.rotondes.lu

De Maart
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