Mittwoch5. November 2025

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Unberührtes Luxemburg (40)Zwischen Schilf und Auenwald: Der Brill in Schifflingen

Unberührtes Luxemburg (40) / Zwischen Schilf und Auenwald: Der Brill in Schifflingen
 Foto: Fondation Hëllef fir d’Natur

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Bedrohte Arten, seltene Lebensräume und beeindruckende Natur direkt vor der Haustür: Naturschutzgebiete sind Schatzkammern der heimischen Biodiversität. In unserer neuen Serie stellen wir 40 Tage lang täglich ein Luxemburger Naturreservat vor.

Zwischen dem Stahlstandort Collectrice du Sud und dem Industriegebiet Um Monkeler verbirgt sich in verschiedenen Feuchtgebieten eine Oase der Ruhe für die Fauna und Flora, insbesondere für Vögel: das Naturschutzgebiet Brill in Schifflingen. Das Gebiet war Teil eines ausgedehnten Auengebiets, das im Zuge der Urbanisierung und Industrialisierung und schließlich durch die Begradigung der Alzette in den 1950er Jahren immer weiter schrumpfte.

Das Herzstück vom Brill ist ein 50 Ar großes Schilfgebiet von großem ornithologischen Wert. Das Schilf sorgt für eine natürliche Wasserreinigung und bietet Raum zum Laichen für Fische und Amphibien. Unter Berücksichtigung der Vogelarten, die hier brüten oder durchziehen, kann man sagen, dass der Brill das wichtigste Feuchtgebiet im Süden des Landes ist.

Der Brill ist auch der erste Ort, an dem die Alzette im Jahr 2000 renaturiert wurde. Durch die Verbreiterung und Anhebung des Flussbetts der Alzette hatte diese freie Bahn für ihren Fluss durch einen angelegten Pappelwald. Dieser Lebensraum wurde jedoch zu feucht für die Pappeln, die in den 1950er Jahren gepflanzt wurden. Sie werden nach und nach durch einen Auenwald ersetzt.

Gut zu wissen!

Breitblättrige Rohrkolben (Typha latipholia) – Der Breitblättrige Rohrkolben ist eine typische Pflanze in Feuchtgebieten. Die zwischen 1,5 und 3 m hohe Pflanze erfüllt mehrere Aufgaben: Sie filtert das Wasser, ist Nahrungsquelle für kleine Säugetiere, die an ihren Rhizomen knabbern, und bietet Vögeln Schutz.

Zwergtaucher (Tachybaptus ruficollis) – Der Zwergtaucher ist das kleinste Mitglied der Familie der Taucher und hat die Besonderheit, dass er zweimal im Jahr Eier legt. Seine Nahrung besteht hauptsächlich aus Insekten, aber er verzehrt auch kleine Fische, Krustentiere, Amphibien und Weichtiere.

Beringungsstation – Im Herzen des Schutzgebiets befindet sich eine Beringungsstation, in der sich das ganze Jahr über freiwillige Amateur- und Berufsornithologen treffen, um eine Bestandsaufnahme und Überwachung der Vögel durchzuführen, die das Schutzgebiet besuchen und dort nisten.

Sentier nature Brill Schifflange

Start des Wanderweges: 1, rue du Moulin, 3857 Schifflange