Aktuell wird das Wettergeschehen in Mitteleuropa durch ein Wechselspiel aus atlantischem Tiefdruck und osteuropäischem Hochdruck bestimmt. Von Westen ziehen immer wieder kleinere Tiefdruckgebiete oder deren Ausläufer über Luxemburg hinweg, die kurzzeitig Regen oder auch einzelne Blitzentladungen bringen können. Zwar greifen auch hin und wieder schwache Hochdruckeinflüsse in die Wetterlage ein, doch sie setzen sich bislang nie lange durch.
Zur Wochenmitte kommt etwas Bewegung rein: Ein Tiefdruckgebiet, das sich von Großbritannien her nähert, erreicht am Mittwoch voraussichtlich die südöstliche Benelux-Region oder den Nordosten Frankreichs – und kommt damit in unmittelbare Nähe zu Luxemburg. Sollte der Kern des Tiefs direkt über oder nahe an Luxemburg vorbeiziehen, wären nicht nur flächendeckende, sondern auch kräftigere Niederschläge möglich. Einige Modelle – wie etwa das deutsche ICON – lassen aber auch zu, dass die größten Regengebiete knapp südlich an uns vorbeiziehen.
Ab Freitag wird ein Vorstoß von Hochdruck von Westen her wahrscheinlicher. Das europäische ECMWF-Modell rechnet mit einer allmählichen Stabilisierung, sodass sich am Wochenende vermehrt freundliche Abschnitte mit Sonne zeigen könnten. Der amerikanische GFS-Modelllauf bleibt vorsichtiger und sieht weiterhin die Möglichkeit einzelner Schauer, jedoch auch mit deutlich niedrigerer Aktivität als aktuell.
Temperaturen noch frisch
Parallel zur wechselhaften Wetterlage verharren auch die Temperaturen auf verhaltenem Niveau. Für Dienstag sind Tageshöchstwerte zwischen 14 und 18 Grad zu erwarten, Mittwoch und Donnerstag werden mit 10 bis 14 Grad nochmals kühler. Grund dafür sind wiederholte Schübe kühlerer Luftmassen aus nördlichen Breiten, die durch das derzeitige Druckmuster begünstigt werden.
In der zweiten Wochenhälfte zeichnet sich ein langsamer Anstieg der Temperaturen ab: 14 bis 18 Grad sind am Freitag möglich, 16 bis 19 Grad am Samstag – mit etwas Glück und Sonnenschein könnten am Sonntag stellenweise bis zu 21 Grad erreicht werden. Allerdings zeigen sich die Modelle in ihren Berechnungen noch uneinheitlich: Anderen Simulationen zufolge könnte es auch „nur“ für 13 bis 17 Grad reichen. Es gibt also noch einige Fragezeichen.
Hoffen auf warmen Mai-Start
Langfristig wird es interessanter: Ab dem 29. April signalisieren sowohl das europäische ECMWF- als auch das amerikanische GFS-Modell eine erhöhte Wahrscheinlichkeit für deutlich wärmere Luftmassen. Die GFS-Simulation deutet Werte nahe der 25-Grad-Marke an – pünktlich zum Monatswechsel. Das ECMWF-Modell ist etwas zurückhaltender, da die warmen Luftmassen dessen Meinung nach ein größeres Stück westlicher von uns liegen sollen.
Fazit: Bis einschließlich kommendes Wochenende bleibt das Wetter in Luxemburg typisch für den April – abwechslungsreich, manchmal ungemütlich, aber mit ersten Anzeichen einer Besserung. Die Chance auf wärmeres Wetter steigt zum Monatsende – wenn der aktuelle Modell-Trend beibehalten wird.
De Maart
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