Freitag28. November 2025

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LuxemburgZweiter Fall von Tularämie bestätigt: Hase wurde bei Wellenstein gefunden

Luxemburg / Zweiter Fall von Tularämie bestätigt: Hase wurde bei Wellenstein gefunden
Die Hasenpest endet meist tödlich für die Tiere Symbolfoto: dpa/Julian Stratenschulte

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Nach einem ersten Fall in Junglinster wurde nun ein weiterer mit Tularämie infizierter Hase bei Wellenstein gefunden. Die Krankheit ist hoch ansteckend – auch für Menschen.

Das Ministerium für Landwirtschaft, Ernährung und Weinbau bestätigt in einer Pressemitteilung vom Mittwoch den zweiten Fund eines von Tularämie befallenen Hasen. Das Tier sei am 14. April in das Veterinär- und Lebensmittellabor (LVA) gebracht worden, nachdem es in der Nähe der Ortschaft Wellenstein tot an einer Landstraße gefunden worden war. „Auch dieser Hase wurde heute, dem 16.4.2025, positiv auf Tularämie getestet“, heißt es in der Mitteilung des Ministeriums. Bereits am 3. April wurde bei einem Hasen aus Junglinster der Erreger der Tularämie offiziell bestätigt.

Erreger für Mensch und Tier gefährlich

Die Tularämie ist laut Ministerium eine hoch ansteckende bakterielle Erkrankung, die durch das Bakterium Francisella tularensis verursacht wird und auch auf Menschen übertragen werden kann. Der Erreger komme vor allem bei Wildtieren vor – besonders Hasen seien anfällig, weshalb die Krankheit auch „Hasenpest“ genannt wird. Weitere betroffene Tierarten seien Kaninchen, Nagetiere, Wildwiederkäuer und Fleischfresser.

Übertragen werde die Krankheit durch Kontakt mit infizierten Tieren oder deren Kadavern, den Verzehr von ungenügend gegartem Fleisch, kontaminiertes Wasser, das Einatmen von kontaminiertem Staub oder durch Stiche infizierter, blutsaugender Insekten und Zecken.

Symptome beim Menschen

Nach Angaben des Ministeriums kann Tularämie bei Tieren unterschiedlich verlaufen – von milden Symptomen bis hin zu schwerwiegenden, seuchenartigen Ausbrüchen mit hoher Sterblichkeit. Besonders bei Hasen verläuft die Krankheit häufig akut und tödlich. Typische Anzeichen sind ein struppiges Fell, unsicherer Gang, Teilnahmslosigkeit sowie ein Verlust der natürlichen Fluchtreaktion. Chronisch infizierte Tiere zeigen oft allgemeine Schwäche, Gewichtsverlust und Veränderungen der Haut.

Beim Menschen hängt das komplexe Krankheitsbild davon ab, auf welchem Weg der Erreger in den Körper gelangt. Bereits wenige Tage nach der Infektion können grippeähnliche Symptome auftreten – darunter hohes Fieber, geschwollene Lymphknoten, Kopf- und Gliederschmerzen sowie Durchfall oder Erbrechen. Bei Infektionen über kleine Hautverletzungen können zudem schlecht heilende Geschwüre entstehen.

Ministerium rät zu Vorsichtsmaßnahmen

Um einer Infektion mit Tularämie vorzubeugen, rät das Ministerium dazu, direkten Kontakt mit Wildtieren oder deren Kadavern zu vermeiden. Sollte ein Umgang dennoch notwendig sein, wird empfohlen, Einmalhandschuhe sowie eine FFP2- oder FFP3-Maske zu tragen. Fleisch von Hasen und Kaninchen sollte stets vollständig durchgegart werden, da hohe Temperaturen den Erreger zuverlässig abtöten.

Da auch Haustiere wie Hunde und Katzen sich mit Tularämie anstecken und die Krankheit weiterverbreiten können, ist es wichtig, sie von Wildhasen und Wildkaninchen fernzuhalten. Gegenstände oder Materialien, die mit möglicherweise infizierten Tieren in Kontakt kamen, sollten gründlich gereinigt und desinfiziert werden.

Wer ein krankes Wildtier – insbesondere einen Hasen – entdeckt, sollte sich nach Angaben des Ministeriums mit dem „Centre de soins pour la faune sauvage“ in Verbindung setzen. Befindet sich das Tier bereits in verendetem Zustand, kann es zu Untersuchungszwecken dem Veterinär- und Lebensmittellabor übergeben werden. In diesem Fall wird gebeten, vorab unter der Telefonnummer +352 24 78 25 44 Kontakt mit dem Labor (LVA) aufzunehmen.

Macheath
18. April 2025 - 13.10

Und das so kurz vor den Festtagen. Hoffentlich handelte es sich bei dem infizierten Tier nicht um den Osterhasen.
A propos: besteht etwa auch Infektionsgefahr über den Kontakt mit Ostereiern? Oder ist für solche Fragen eher der Experte für Vogelgrippe zuständig?
Egal, mein Ostermenü wird wohl auch dieses Jahr vegan..😉