Freitag21. November 2025

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Vor GerichtZweiter „Bommeleeër“-Prozess findet im November und Dezember 2025 statt

Vor Gericht / Zweiter „Bommeleeër“-Prozess findet im November und Dezember 2025 statt
Bald geht es wieder los – aber dieses Mal in einem zweiten „Bommeleeër“-Prozess  Foto: Editpress-Archiv

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Acht Angeklagte werden sich ab November wegen Falschaussagen im ersten „Bommeleeër“-Prozess vor Gericht verantworten müssen.

Die „Bommeleeër“-Affäre geht nun in eine neue Runde: Vom 17. November bis 11. Dezember 2025 wird der zweite Prozess vor Gericht verhandelt werden. Das meldete der Radiosender 100,7 am Freitagmorgen. Ein Sprecher der Justiz hat dem Tageblatt die Information bestätigt.

Acht Angeklagte werden auf der Anklagebank sitzen: fünf ehemalige Führungskräfte der damaligen großherzoglichen Gendarmerie – Stebens, Reuland, Bourg, Schockweiler und Harpes – und das ehemalige „Brigade mobile“-Mitglied Weydert sowie die ehemaligen Beamten der „Sûreté publique“ Haan und Büchler.

Im Oktober vergangenen Jahres hatte die Ratskammer des Berufungsgerichts verkündet, dass die Angeklagten sich wegen Falschaussagen im Prozess im Jahr 2013/2014 vor Gericht verantworten müssen. Bei dem Entschluss handelte es sich um die Berufung einer im Februar gefallenen Entscheidung. Damals hatte die Kammer entschieden, die acht im Jahr 2014 angeklagten Personen an eine Strafkammer zu verweisen.

Ein Rückblick

Die Anschlagsserie jährt sich in diesem Jahr zum 40. Mal. Im Januar 1984 stehlen die Täter in einem Gipsstollen in Helmsingen Sprengstoff und Zündvorrichtungen. Nach Testsprengungen folgt am 30. Mai 1984 der erste richtige Anschlag auf den Hochspannungsmast in Beidweiler. Nachdem dieser fehlschlägt, sind die Täter drei Tage später erfolgreich und der Mast knickt um. Zwei Jahre lang halten die Bombenleger die Behörden zum Narren, bis am 25. März 1986 vor dem Haus des pensionierten Gendarmerie-Chefs Wagner die letzte Bombe explodiert. Dazwischen kommt es zu 20 weiteren Anschlägen, etlichen Sprengstoffdiebstählen und einem Erpressungsversuch.

Eine Ermittlungsgruppe kommt zum Schluss, dass nur die ehemaligen Mitglieder der „Brigade mobile de la Gendarmerie“ (BMG) als Täter infrage kommen. Bei den Verhören fällt der Verdacht schnell auf Marc Scheer und Jos Wilmes, die am 23. November 2007 verhaftet werden.

Zum Auftakt des Prozesses kommt es am 25. Februar 2013. Dauern sollte dieser drei Monate. Es wird allerdings rasch klar, dass die juristische Aufarbeitung der Attentatsserie weitaus länger dauern wird. Gleichzeitig werden die beiden Angeklagten von Anfang an nur eine Nebenrolle im Prozess einnehmen. Am 2. Juli 2014 setzt die Kriminalkammer unter Vorsitz von Richterin Sylvie Conter den Prozess für die Dauer weiterer Ermittlungen aus. Rund 100 Zeugen haben bis zu diesem Zeitpunkt vor Gericht ausgesagt. (dr)