Das Rebhuhn hat es in Luxemburg momentan nicht leicht. Vor rund 90 Jahren gab es im Großherzogtum noch etwa 10.000 Rebhuhn-Brutpaare – mittlerweile sind es laut Stand 2020 nur noch vier. Das ist einer der Gründe, warum die beiden Vereinigungen „Natur & Ëmwelt“ und „Mouvement écologique“ bei der EU-Kommission Beschwerde über die Luxemburger Regierung eingereicht hat. Die Artenvielfalt werde in der Landwirtschaftspolitik nicht ausreichend berücksichtigt, heißt es in der Pressemitteilung vom Freitag.
Der Hintergrund: Im Juli schlossen EU-Kommission, Parlament und Agrarministerrat die Verhandlungen über die Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) in Europa für die kommenden sieben Jahre ab. In der gemeinsamen Pressemitteilung heißt es dazu: „Angesichts der Herausforderungen wie Klimawandel, Biodiversitätskrise sowie beschleunigter Strukturwandel durch vermehrtes Höfesterben kleiner landwirtschaftlicher Familienbetriebe, ist leider wenig Ansatz zu der notwendigen Agrar-Strukturreform erkennbar.“ Derweil gehe der „Verlust der biologischen Vielfalt, vor allem auf den landwirtschaftlich genutzten Offenlandlandflächen in Luxemburg, unvermindert weiter“.
Mehrere Arten gefährdet oder bereits ausgestorben
Laut den beiden Vereinigungen seien trotz der Bemühungen der vergangenen Jahre 84 Prozent der Grünland-Lebensräume in einem schlechten Erhaltungszustand. Ehemals verbreitete Feldvögel, wie zum Beispiel der Steinkauz oder die Feldlerche, seien stark gefährdet – oder wie das Braunkehlchen bereits ausgestorben. In den vergangenen neun Jahren seien gut ein Viertel der geschützten artenreichen Flachlandmähwiesen verschwunden. Das sei unter anderem wiederum ein Grund dafür, dass Arten wie das Rebhuhn weniger Lebensraum im Land finden.
Die Gründe für diesen Rückgang sind laut „Natur & Ëmwelt“ und „Mouvement écologique“ bekannt und gut dokumentiert: 95 Prozent der zerstörten artenreichen Flachlandmähwiesen und 86 Prozent der qualitativen Verschlechterungen seien auf nicht angepasste landwirtschaftliche Nutzung zurückzuführen. Diese entziehe dabei unter anderem dem Rebhuhn und anderen Arten den Lebensraum. Die Zerstörung der geschützten Lebensräume und Arten bleibe zudem laut der Vereinigungen nicht nur ohne Konsequenzen, sondern werde sogar über öffentliche Gelder gefördert.
In der Pressemitteilung fordern „Natur & Ëmwelt“ und „Mouvement écologique“ daher unter anderem, dass „die Zerstörung eines geschützten Lebensraumtyps geahndet und protokolliert wird“. Zudem sollen im neuen „Nationalen Strategieplan PSN“ weitreichende Schutzmaßnahmen festgelegt werden, um einen Erhalt der unter Schutz gestellten Lebensräume und Arten durch angepasste und zielgerichtete Förderungen und Biodiversitätsprämien sicherzustellen.
@Kemp: If there were no winters white walkers wouldn‘t exist.Let winter come and let the white walkers do their work.
Natur & Ëmwelt, sin déi och géint Ausstierwe vu Viren? Am Zesummenhang mat de White Walkers, froën ech, a wann ech mech un engem kierzlech geleakte Pobäier orientéieren.
Weltweit sterben täglich Arten aus.Warum und vor allem wie sollte das kleine Luxemburg da eine Ausnahme machen? In einigen Jahren wird alles zugepflastert sein.Da ist kein Platz mehr für Rebhühner&Co. Da wo noch Platz ist macht die Treibjagd den Rest.