Ein eigenes Trikot hat Cédric Stein in dieser Saison noch nicht. Er spielt mit der Nummer 15 und dem Namen Majerus auf dem Rücken. Eigentlich hatte der 36-Jährige seine Karriere bereits beendet und ist seit vergangener Saison Co-Trainer beim HC Berchem. Doch wegen Verletzungsproblemen im Kader kehrte er im November von der Trainerbank auf das Spielfeld zurück und übernahm eben jenes Trikot von Ben Majerus. „Mein eigenes ist in der Mache“, erzählt er mit einem Lachen. „Ich soll es demnächst bekommen. Ich glaube, dass ich mir das mit meinen Leistungen mittlerweile auch verdient habe. Ich bin vielleicht nicht mehr so gut wie früher, aber ich helfe der Mannschaft weiter.“
Und das mittlerweile öfter als zunächst geplant. „Am Anfang saß ich nur auf der Bank für den Fall, wenn. Dann kamen immer mehr Ausfälle und ich musste plötzlich wieder öfter spielen als geplant“, erzählt Stein. Neben den Langzeitverletzten Yann Hoffmann und Ben Majerus sowie den beiden Torhütern Scott Meyers und Grzegorz Czapiewski fehlten bei Berchem zwischendurch auch Lé Biel und Jean-Christophe Schmale. „Ich habe Marko (Stupar) dann im November gesagt: Wenn du willst, ziehe ich das Trikot wieder an. Er fand das eine gute Idee. Es war auch die einfachste Variante. Wir können nämlich nicht, wie große Mannschaften, einfach einen neuen Spieler verpflichten.“
Gemäß der Berchemer Philosophie haben in dieser Zeit zwar auch junge Spieler aus dem eigenen Nachwuchs mehr Verantwortung bekommen, allerdings war besonders in der Abwehr Not am Mann. „Die Jungs können im Angriff spielen, das ist kein Problem. Aber für die Defensive fehlt ihnen noch der Körper. Wenn da ein Dragan Vrgoc von Käerjeng mit fast 2,10 Metern und 120 kg kommt, dann haben sie Probleme, das zu verteidigen.“ So kam das Comeback von Stein zustande.
Titel im Visier
Nach seinem Karriereende im Jahr 2023 hatte der 36-Jährige neben seiner Rolle als Co-Trainer noch regelmäßig für die zweite Berchemer Mannschaft gespielt. „Ich war nie ganz raus und habe mich auch privat fit gehalten. Das hat es mir erleichtert, wieder ganz oben einzusteigen. Einfach war es trotzdem nicht“, so Stein. „Es tut nach einem Spiel alles mehr weh als früher.“
Mit seinen Leistungen ist er insgesamt aber zufrieden. „Ich mache manchmal noch ein paar Dummheitsfehler, aber insgesamt denke ich, dass ich der Mannschaft weiterhelfe. Auch wenn es mal nur für fünf Minuten ist, um den anderen Zeit zum Durchschnaufen zu geben.“ Das funktionierte bisher gut. Zum Auftakt der Titelgruppe feierten die Roeserbanner drei Siege in Folge. Am Samstag gab es am vierten Spieltag in Düdelingen die erste Niederlage (36:41). Berchem bleibt trotzdem mit einem Punkt Vorsprung an der Tabellenspitze. „Ich finde nicht, dass die Niederlage ein Rückschlag war“, so Stein. „Gegen Düdelingen darf man mal verlieren. Wir haben trotz der vielen Ausfälle bisher eine super Saison gespielt. Vor drei Monaten hätte kaum jemand gedacht, dass wir jetzt da stehen, wo wir stehen.“
Den ersten Tabellenplatz wollen die Berchemer in den kommenden Wochen und Monaten verteidigen, denn an den Zielen der Mannschaft hat sich trotz des Verletzungspechs nichts geändert. „Wir versuchen, das Beste rauszuholen“, sagt Stein. „Es warten noch sechs ganz schwere Spiele in der Liga auf uns. Wir spielen aber ganz klar, um den ersten Platz zu verteidigen. Auch den Pokal haben wir im Visier. Unser Ziel ist es, einen Titel zu gewinnen.“
Wie es nach dieser Saison für Stein selbst weitergeht, hat er noch nicht entschieden. „Ich genieße im Moment jeden Augenblick auf dem Platz, man weiß nie, wann der letzte sein wird“, sagt er. „Wie es nächste Saison weitergeht, weiß ich noch nicht. Darüber mache ich mir Gedanken, wenn es so weit ist.“
 
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