Dienstag11. November 2025

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ErdrutschZugunglück in Baden-Württemberg fordert drei Tote

Erdrutsch / Zugunglück in Baden-Württemberg fordert drei Tote
Der Regionalexpress RE55 ist am Vortag im Kreis Biberach zwischen den Ortsteilen Zwiefaltendorf und Zell entgleist Foto: Thomas Warnack/dpa

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Ein Regionalexpress entgleist bei Riedlingen in Baden-Württemberg. Drei Menschen sterben. Erste Erkenntnisse zur Ursache des Zugunglücks gibt es schon.

Wrackteile und die Überreste von Sitzen lassen erahnen, was hier passiert sein muss: Ein Regionalzug ist im Südosten Baden-Württembergs entgleist. Die Waggons sind teils ineinander gerutscht, liegen in der Böschung. „Man sieht auch in der Botanik drumherum, dass da sehr große Kräfte am Werk waren“, sagt Kreisbrandmeisterin Charlotte Ziller. Die Ermittler gingen davon aus, dass der Regionalexpress mit ungefähr Tempo 80 unterwegs war.

Nahe Riedlingen im Landkreis Biberach war am Sonntagabend ein Regionalzug entgleist, der auf dem Weg von Sigmaringen nach Ulm war. Dabei kamen nach Angaben der Polizei drei Menschen ums Leben. Darunter sind laut der Kreisbrandmeisterin des Landkreises Biberach der Lokführer und ein weiterer Mitarbeiter der Deutschen Bahn. 

Erste Ermittlungen der Polizei hatten ergeben, dass Starkregen im Bereich der Kleinstadt Riedlingen (Kreis Biberach) zunächst einen Abwasserschacht zum Überlaufen gebracht hatte. Dem Polizeisprecher zufolge löste das viele Wasser dann wohl einen Hangrutsch direkt an der Bahnstrecke aus. Matsch und Geröll seien dann auf die Gleise gerutscht, der Regionalexpress daraufhin darüber gefahren und einige Meter später entgleist, sagte der Polizeisprecher. 

Nach aktuellen Angaben der Ermittler wurden dabei 3 Menschen getötet, mehr als 40 teilweise schwer verletzt. In dem betroffenen Zug der Linie RE 55 saßen laut einem Sprecher der Bundespolizei rund 100 Menschen. 

Große Regenmengen vor dem Unglück

Nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes zogen in den frühen Abendstunden unwetterartige Gewitter über die Region. Lokal seien in kurzer Zeit 30 bis 40 Liter pro Quadratmeter gefallen, sagte Meteorologe Dominik Smieskol in München. Allerdings habe der DWD am genauen Unglücksort keine Messstation, um für dort konkrete Angaben machen zu können. In der Nacht war es laut einem Reporter vor Ort bewölkt, aber vorerst trocken. Am frühen Morgen regnete es wieder.

Wie lange die Bahnstrecke noch gesperrt bleibt, war zunächst unklar. Auf der Internetseite der Bahn informierte der Konzern, dass der Bahnverkehr zwischen Munderkingen und Herbertingen eingestellt sei. Am Montag sollten laut Bahn Ersatzbusse die Fahrgäste in dem Bereich transportieren.