Derzeit liegt ein umfangreicher Tiefdruckkomplex zwischen Island und Skandinavien, dessen Ausläufer auch Luxemburg beeinflussen. Am Rand dieses Systems bilden sich immer wieder kleinere Tiefdruckgebiete, die das Wetter in der Region wechselhaft gestalten. Bereits seit gestern Abend hat der Wind spürbar zugenommen und wird von teils kräftigem Regen begleitet.
Am Freitag lässt die Niederschlagsneigung etwas nach, doch einzelne Schauer treten weiter auf. Der Wind bleibt spürbar und erreicht Geschwindigkeiten zwischen 40 und 60 km/h. Auch am Samstag bleibt es unbeständig. Ein weiteres kleines Tief zieht von Irland in Richtung Nordwestdeutschland und bringt erneut Schauer – vereinzelt kann auch ein Gewitter nicht ausgeschlossen werden. Besonders ab dem Nachmittag sind in exponierten Lagen Böen bis 65 km/h möglich. Einzelne Modelle wollen auch mal Böen von 75 km/h und darüber für den späten Samstagabend nicht ausschließen, dies ist jedoch noch unsicher.
Mit Durchzug der Tiefs gelangen ab Sonntag rückseitig davon deutlich kühlere Luftmassen nach Luxemburg. Während sich das Wetter im späteren Tagesverlauf freundlicher zeigt, sinken die Temperaturen spürbar. Maximal werden dann nur noch 13 bis 16°C erwartet. Zum Vergleich: Am heutigen Freitag könnten regional noch bis zu 21°C erreicht werden, am Samstag sind es meist 15 bis 20 °C.
Wärmerückkehr in Sicht, zumindest vorübergehend
Die aktuellen mittelfristigen Modellläufe – sowohl vom europäischen ECMWF als auch vom amerikanischen GFS – zeigen ab dem 12. Juni die Möglichkeit eines Vorstoßes warmer Mittelmeerluft nach Luxemburg. Ein Bereich tiefen Luftdrucks, der sich vom Mittelmeer nach Westfrankreich zieht, könnte warme Luftmassen in unsere Richtung lenken und zumindest vorübergehend sommerliche Temperaturen mit sich bringen.
Je nach Modell variiert die Dauer dieses Vorstoßes: Während ECMWF bis zum Wochenende vom 15./16. Juni mit höheren Temperaturen rechnet, sieht GFS ein schnelleres Ende der Wärme bereits am Samstagmorgen. Beide Modelle zeigen aber auch eine neue mögliche Erwärmung rund um den 20. Juni. Diese ist jedoch noch zu unsicher für eine konkrete Einschätzung.
Sollte sich der prognostizierte Warmluftvorstoß durchsetzen, wären Tageshöchstwerte zwischen 24 und 29 °C möglich. Die vergangenen Modellläufe waren sogar noch optimistischer. Doch selbst bei moderater Entwicklung wäre dies ein deutliches Plus gegenüber dem jetzt anstehenden kühlen Wochenende.
Fest steht, was wir auch in der letzten Kolumne bereits betonten: Wird es warm, dann leider nicht in Form von strahlendem Sonnenschein. Wir liegen in diesen Fällen immer auf der Vorderseite atlantischer Tiefs, die die Wärme zusätzlich mit feuchter Luft „würzen“. Dadurch werden sich in nächster Zeit immer wieder Situationen ergeben, in denen Gewitter möglich sind – teils auch kräftigere. Für den 15. Juni wird derzeit schon eine potenzielle Lage über Frankreich angedeutet, die Einfluss auf Luxemburg nehmen könnte. Auch wenn dies aktuell nur eine Idee ist, ist dieses Szenario von der Großwetterlage her jedenfalls realistisch.
De Maart
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