Mittwoch12. November 2025

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Seit 2019Zahl der Schulabbrecher in Luxemburg steigt – bleibt aber unter EU-Durchschnitt

Seit 2019 / Zahl der Schulabbrecher in Luxemburg steigt – bleibt aber unter EU-Durchschnitt
Seit 2019 sind die Schul- und Ausbildungsabbrüche in Luxemburg angestiegen Symbolbild: Editpress-Archiv/Julien Garroy

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Die Zahl der Schul- und Ausbildungsabbrüche in Luxemburg ist seit 2019 angestiegen. Bildungsminister Claude Meisch erklärt in seiner Antwort auf eine parlamentarische Frage unter anderem, was dagegen unternommen wird. 

 Tabelle: Bildungsministerium

Immer mehr Menschen brechen in Luxemburg ihre Berufsausbildung ab – das geht aus der Antwort von Bildungsminister Claude Meisch (DP) auf eine parlamentarische Anfrage hervor. Im Schuljahr 2019-2020 waren es demnach noch 952 Lehrverträge, die aufgelöst wurden, 2023-2024 lautet die Zahl 1.044. Auch in den beiden Schuljahren davor überstieg die Zahl bereits die 1.000er-Marke (siehe Tabelle).

Mit Blick auf die Gesamtzahl der Schulabbrecher im Großherzogtum zeigt sich ein ähnliches Bild, auch diese Zahl hat sich seit 2019 erhöht. Aufgelistet werden in Meischs Antwort jeweils die Schulabbrecherquoten bei nicht mehr schulpflichtigen Jugendlichen:

– 2019-2020: 7,0 Prozent 
– 2020-2021: 8,2 Prozent
– 2021-2022: 8,1 Prozent
– 2022-2023: 7,6 Prozent
– 2023-2024: 8,2 Prozent

Damit halte sich Luxemburg allerdings sowohl unter dem Zielwert der Europäischen Union von unter 9 Prozent, als auch unter dem von Eurostat für 2023 ermittelten Schulabbrecher-Durchschnittswert von 9,8 Prozent. Weitere Details zu den Schulabbrüchen und möglichen Hintergründen in Luxemburg gebe es erst wieder Anfang Mai 2025, da dann der nächste Bericht zu dem Thema bezüglich des Schuljahrs 2023-2024 veröffentlicht werde. 

Drei Hauptgründe

Im Bericht „Jeunes décrocheurs et jeunes inactifs au Luxembourg“ habe man beispielsweise nach den Gründen gefragt, warum Schüler ihre Ausbildung oder die Schule abbrechen, so Meisch. Die drei Hauptgründe seien demnach gewesen, dass sie sich entweder schulisch oder beruflich umorientieren wollen oder dass sie keinen Lehrbetrieb oder eine Berufsschule gefunden haben.

Um die Ausbildung an sich zu fördern, greift das Ministerium beispielsweise auf Kampagnen zurück (eine befinde sich derzeit in der Ausarbeitung), oder auch auf Veranstaltungen wie die Schulmesse „YEP!“. Außerdem behalte man die Ausbildungen zum Beispiel darüber im Auge, dass man die Verträge prüfe und kontrolliere, dass die Betriebe, die ausbilden, dies nur mit der entsprechenden Zulassung und unter den erforderlichen Bedingungen tun. 

Bevor jemand die Schule abbrechen möchte, werde außerdem ein Gespräch mit dem psychosozialen Dienst veranlasst, um mit dem Schüler über sein Vorhaben zu sprechen und mögliche Alternativen zu finden. Der „Service national de la jeunesse“ (SNJ) biete zudem Schülern und Eltern in solchen Fällen Unterstützung an, um eventuelle neue berufliche oder schulische Ziele zu definieren.