Automobile ClubZahl der Einsätze explodierte im Sommer

Automobile Club / Zahl der Einsätze explodierte im Sommer
Probleme mit der Batterie ist die häufigste Pannenursache Foto: Editpress/Julien Garroy

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Der Sommer 2021 war ein außergewöhnlicher für die Pannenhelfer des Automobil-Clubs Luxemburg: Zwischen Anfang Juli und Ende September wurden 33 Prozent mehr Hilfeanrufe verzeichnet als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Vor allem die Flutkatastrophe im Juli hat die Anzahl der Einsätze explodieren lassen.

Das Einsatzzentrum des „Automobile club du Luxembourg“ (ACL) in Bartringen erreichte diesen Sommer fast das Maximum seiner Kapazität. Allein zwischen Juli und September wurden im Call-Center des ACL 45.981 Anrufe registriert. An vorderster Stelle der Ursachen stand dabei die Flutkatastrophe vom Juli. In der zweiten Julihälfte wurde der Automobil-Club sage und schreibe 11.000 Mal um Hilfe gerufen, was doppelt so viel ist wie in der gleichen Zeitspanne des Vorjahrs. Rund 3.100 Mal musste der Pannendienst ausrücken, in den meisten Fällen ging es um Fahrzeuge, die von den Fluten beschädigt wurden. Der ACL zählte 563 Autos, die unter Wasser standen.

Es sei schwierig gewesen, mit den Abschleppwagen in die überfluteten Garagen vorzudringen, oft seien nur die Jeeps des ACL dazu in der Lage gewesen, wovon der Club allerdings nur zwei besitze, erklärt ACL-Generaldirektor Jean-Claude Juchem. Zwar hätten die kleinen VW Caddys in die Tiefgaragen gelangen können, diese würden allerdings nicht über genügend Leistung verfügen, um einen Wagen abzuschleppen. Die Abschleppwagen ihrerseits seien ganz einfach zu groß.

Wie viele Autos eventuell noch irgendwo in einer Garage festsitzen, wisse der ACL nicht. „Aber diese haben ohnehin nur noch Schrottwert, und die Besitzer können sie eh nicht mehr benutzen“, so Juchem.

Bald eine Zweigstelle im Norden

Ende dieses Jahres wird der ACL eine Zweigstelle in Ingeldorf eröffnen, um somit den Norden des Landes besser abdecken zu können. „Immer mehr unserer Kunden wohnen im Norden und unsere Einsatzkräfte brauchen manchmal bis zu einer Stunde, ehe sie dort vor Ort sein können.“

Die Zweigstelle im Norden wird aber kein vollwertiges Einsatzzentrum wie das in Bartringen sein. Letzteres soll mittelfristig allerdings verkleinert werden. Ein großes Zentrum sei dagegen auf dem „Fridhaff“ geplant, wo bereits ein Grundstück dafür vorgesehen sei, sagt Juchem. Ein konkretes Datum könne er aber nicht nennen, das stehe noch alles in den Sternen. „Wir warten seit zwei Jahren auf eine Baugenehmigung“, beklagt sich der ACL-Generaldirektor. Ein weiteres geeignetes Grundstück suche der ACL auch in der Umgebung von Foetz, um den Süden besser bedienen zu können, da in dieser Region ein großer Teil der Einsätze stattfindet. In Bartringen soll dann lediglich ein verkleinertes Beratungszentrum bleiben.

ACL-Generaldirektor Jean-Claude Juchem 
ACL-Generaldirektor Jean-Claude Juchem  Foto: Editpress/Julien Garroy

Eine Tatsache, auf die der ACL-Generaldirektor mehrmals hinweist, ist das relativ hohe Alter des Fuhrparks in Luxemburg. Offiziellen Zahlen zufolge sind von den augenblicklich zugelassenen 439.000 Autos in Luxemburg rund 60.000 zwischen zehn und 15 Jahre alt. Das Durchschnittsalter des Fuhrparks beträgt sieben Jahre. Der hohe Anteil an alten Autos wirke sich logischerweise auf die Pannenstatistik aus, so Juchem. An allererster Stelle der Einsätze stehen Batterieprobleme, gefolgt von Reifenpannen. Für die hohe Anzahl „alter“ Autos hat der ACL-Generaldirektor eine Erklärung: „Die Leute behalten ihren Wagen länger als gewöhnlich, da sie nicht wissen, wie sich die Technologie entwickeln wird und deshalb unschlüssig sind, ob sie einen elektrischen kaufen sollen oder nicht.“ Momentan gibt es rund 6.000 reine Elektroautos in Luxemburg.

Intern wird der ACL übrigens den Beruf des „Dépanneur“ aufwerten, einen Beruf, den es unter dieser Bezeichnung bis dato – im Gegensatz zu anderen Ländern – noch nicht in Luxemburg gibt. Das Berufsbild soll genauer definiert werden und es wird eine spezielle Ausbildung dafür geben. Die meisten Pannenhelfer seien zwar Mechaniker, was wohl bei den Einsätzen hilfreich sei, doch Pannenhilfe sei weit mehr als die Behebung rein mechanischer Probleme am Wagen, so Juchem.

Die Pannenhilfe gilt außerdem nicht nur für Autos oder Motorräder, auch bei Problemen mit dem Fahrrad kann auf den ACL zurückgegriffen werden: 80 Mitglieder besitzen bereits die spezielle „Bike Assistance“-Karte. Pannenhilfe anfordern ist zudem seit längerer Zeit über eine App fürs Mobiltelefon möglich: Ist die Geolokalisierung aktiviert, weiß das Einsatzzentrum bei einem Anruf über die Anwendung sofort, wo sich der Wagen befindet, auch wenn der selbst Fahrer den Ort der Panne nicht kennt.

Die ACL-Zahlen für 2021

– 193.053 Mitglieder (+2,92 Prozent gegenüber 2020)
– 45.981 Anrufe (+33 Prozent)
– 11.668 Hilfseinsätze in Luxemburg (+11,7 Prozent)
– 1.249 Einsätze europaweit (+17,8 Prozent)
– 3.106 Einsätze in Folge der Flutkatastrophe (14.- 31.7.)
– 1,6 Millionen Kilometer fuhren die 30 ACL-Einsatzfahrzeuge insgesamt
– 40 Angestellte im Call-Center, momentan die Hälfte im Home-Office

Den Avenir leit alt erem an der Zukunft
21. Oktober 2021 - 13.32

Ja, was soll man kaufen? Wie lange noch Diesel und Benziner gefahren werden dürfen weiss nur der Turmes. Und für das E Auto optimal zu nutzen fehlt die Infrastrucktur. Jedenfalls wenn man öfter in Italien oder Frankreich unterwegs ist. Also am besten nichts kaufen bis alles klar ist. VW Audi und Volvo wolen keine Verbrenner mehr bauen. Das glaube ich auch nicht, gilt wahrscheinlich nur für Europa. Sie werden hier ihre Werke schliessen und in nicht EU geführten Länder neue bauen. Die Eltern der Friday Kids werden ihre Arbeitsplätze verlieren, die Grüne die Macht und an deren Stelle werden die Parteien der Unzufriedenen die Geschäfte übernehmen.