Donnerstag6. November 2025

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DeutschlandZahl der Asyl-Erstanträge geht zurück – Innenminister hält an Grenzkontrollen fest

Deutschland / Zahl der Asyl-Erstanträge geht zurück – Innenminister hält an Grenzkontrollen fest
Bundesinnenminister Alexander Dobrindt (CSU) hält an den Grenzkontrollen zu Deutschlands Nachbarn fest Foto: dpa/Bernd von Jutrczenka

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Im Vergleich zum Vorjahr wurden in Deutschland in der ersten Jahreshälfte deutliche weniger Erstanträge auf Asyl festgestellt. Innenminister Dobrindt sieht darin die Wirksamkeit der deutschen Grenzkontrollen bestätigt.

Die Zahl der Erstanträge auf Asyl in Deutschland ist in den ersten sieben Monaten des Jahres deutlich zurückgegangen. Von Januar bis Juli registrierten die Behörden 70.011 Anträge, wie das Bundesinnenministerium auf Anfrage einen Bericht der Bild am Sonntag bestätigte. Dies war ein Rückgang um fast 50 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Im vergangenen Jahr hatte es von Januar bis Juli 140.783 Anträge gegeben.

„Wir haben die Zahl der Asyl-Erstanträge im Vergleich zum Vorjahr massiv gesenkt“, sagte Bundesinnenminister Alexander Dobrindt (CSU) der Bild am Sonntag. Der Kurs werde fortgesetzt. Dobrindt hatte nach dem Amtsantritt der schwarz-roten Bundesregierung Anfang Mai verstärkte Kontrollen und Zurückweisungen an allen neun deutschen Landgrenzen zu Nachbarstaaten angeordnet. Nach Angaben der Bundespolizei vom Freitag wurden bis Ende Juli 9.506 Menschen zurückgewiesen.

„Unsere Grenzkontrollen wirken“

Im Juli wurden nach Angaben eines Sprechers des Bundesinnenministeriums 8.293 Erstanträge auf Asyl in Deutschland gestellt. Dies waren knapp 45 Prozent weniger als im Vorjahresmonat, als noch 18.503 Anträge registriert wurden. Von Monat zu Monat gab es allerdings einen Anstieg um rund ein Fünftel. Im Juni waren laut dem Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (Bamf) nur 6860 Erstanträge verzeichnet worden. Konkrete Gründe hierfür konnte das Bundesinnenministerium vorerst nicht nennen. „Die Zahlen werden derzeit ausgewertet“, sagte ein Sprecher der Nachrichtenagentur AFP. Weitere Informationen hierzu werde das Bamf „zeitnah veröffentlichen“. Die regelmäßigen Monatszahlen des Bamf werden voraussichtlich kommende Woche bekannt gegeben.

Dobrindt will jedenfalls an den verschärften Grenzkontrollen bis auf Weiteres festhalten. „Wir liefern die Asylwende“, sagte er dem Magazin Focus. „Unsere Grenzkontrollen wirken und werden weiterhin aufrechterhalten.“ Die Grenzkontrollen sind derzeit bis zum 15. September befristet. Eine Verlängerung müsste Dobrindt der EU-Kommission mitteilen. In der Bild am Sonntag verwies der Innenminister auch auf weitere Maßnahmen. „Wir wollen Verfahren an den EU-Außengrenzen, schnellere Entscheidungen und konsequente Rückführungen.“ Auch gegen Schleuser werde härter vorgegangen. „Denn der Staat muss regeln, wer in unser Land kommt, nicht die kriminellen Schleuserbanden.“