Auf einmal ging doch alles schneller als ursprünglich geplant: Nicht erst im September, sondern am Tag nach der Berichterstattung des Tageblatt über Nazi-Symbole stehen am frühen Donnerstagmorgen bereits mehrere Personen in Sicherheitswesten und Uniformen beim Aufzug des „Vëlodukt“. Eine Leiter ist aufgestellt und ein Mann wischt dort, wo vorher noch das Hakenkreuz zu sehen war. Später wird die Stelle mit grauer Farbe übermalt.
Die Straßenbauverwaltung hatte zwei Tage zuvor in einer Antwort auf die Tageblatt-Nachfrage geschrieben, dass „das Graffito nicht mit einer konventionellen Methode abgeht“. Erste Versuche, die Beschmierungen zu entfernen, seien demnach gescheitert. Daraufhin habe man sich entschieden, eine geeignete Firma mit der Entfernung zu beauftragen. Am Donnerstagmorgen erzählte ein Mitarbeiter von „Ponts et chaussées“ vor Ort, dass im September eine Firma mit Sandstrahlern anrücken soll. Einfaches Übermalen sei keine langfristige Lösung, sagte er und wies darauf hin, dass die Betonschicht geschützt werden muss.

Melden hilft
Warum die Graffiti jetzt doch schon am Donnerstagmorgen entfernt werden, liege daran, dass deren Präsenz der „Gemeinde Esch extrem unangenehm war“, schrieb die Pressestelle der Straßenbauverwaltung dem Tageblatt am Mittwochabend. Das Wort hatte den Escher Bürgermeister Christian Weis (CSV) am Mittwoch kontaktiert und dieser habe im Gespräch gesagt, er würde noch am selbem Tag die „Ponts et chaussées“ kontaktieren und anbieten, „die Schmierereien zu entfernen.“ Dazu sollte es gar nicht erst kommen, wie Weis am Donnerstag im Gespräch mit dem Tageblatt erzählte: „Wou ech um Büro war a mech bei ‚Ponts et chaussées’ melle wollt, do gouf ech scho vum Ministère kontaktéiert.“ Das Ministerium für Mobilität und öffentliche Bauten habe ihn darüber informiert, dass die Graffiti am Donnerstag entfernt würden.
Weis habe sich danach bei der Straßenbauverwaltung gemeldet, um die Unterstützung der Gemeinde Esch anzubieten. „Esou Zeechen wéi déi doten, dat geet guer net“, betonte der Bürgermeister. „Souguer wann een eng speziell Firma muss huelen, dann hätt een et awer och op eng flott Manéier kéinten temporär verdecken.“ Es sei wichtig, dass Zeichen wie diese gemeldet würden, damit sie entfernt werden können. Er habe sich zudem bei den Beteiligten für ihre Reaktivität bedankt, sagte Weis.
Zu sehen waren neben der Aufschrift „all cops are bastards“ (ACAB) ein Hakenkreuz und die zwei „Sig“-Runen der Schutzstaffel (SS). Letztere sind nationalsozialistische Symbole. Die Abkürzung „ACAB“ wird hingegen von links- und rechtsextremen Gruppierungen benutzt.
Der Artikel wurde im Laufe des Tages ergänzt.
De Maart







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Bravo, mol een deen eis P&Ch un d'Schaffen kridt !