„Stugalux“-Entlassungen„Wir hätten alle Jobs retten können“: OGBL verweigert Unterschrift unter Sozialplan

„Stugalux“-Entlassungen / „Wir hätten alle Jobs retten können“: OGBL verweigert Unterschrift unter Sozialplan
Hört aufs Kommando: Im Jahr 2020 hatte „Stugalux“ zwei frisch angeschaffte Roboter von „Boston Dynamics“ dem Mittelstandsminister Lex Delles (DP, Bildmitte) präsentiert  Foto: Editpress-Archiv/Fabrizio Pizzolante

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Ein bei der Baufirma Stugalux Construction S.A. ausgearbeiteter Sozialplan hat vom OGBL keine Unterschrift erhalten: Die Maßnahme, die 65 der 254 Beschäftigten des Unternehmens betrifft und für 40 von ihnen die sofortige Entlassung bedeutet, löst bei der Gewerkschaft mehr als Entrüstung aus.

Dass beim in Schieflage geratenen Bauunternehmen Stugalux kein anderer Plan erwogen wurde als ein Sozialplan, der mit 40 Entlassungen verbunden ist, erzeugt beim OGBL gehöriges Unverständnis: „Wir hätten jeden Job retten können!“, sagt jedenfalls Jean-Luc De Matteis vom OGBL-Syndikat Bau, Bauhandwerk und Metallbau im Gespräch mit dem Tageblatt. Doch die Verantwortlichen bei Stugalux hätten sich „die Mühe nicht gemacht“.

Bereits im Juni vergangenen Jahres habe es Gerüchte gegeben, dass der Betrieb Schwierigkeiten habe, so De Matteis über die Hintergründe. Immerhin ist der Betrieb mit seinen bisher rund 260 Mitarbeitern im Bereich des Baus von Häusern und Wohnungen tätig – ein Sektor, der seit Monaten mit einem heftigen Einbruch der Nachfrage zu kämpfen hat. Die Direktion habe damals jedoch erklärt, es sei alles in Ordnung. Im September 2023 habe sich das dann wiederholt. Von der Direktion habe es jedoch wieder geheißen: „Es ist nicht einfach, aber alles o.k.“

„Kein ernsthafter Dialog“

Jean-Luc De Matteis (Archivfoto) ist unzufrieden mit dem Ausgang der Entwicklung bei Stugalux
Jean-Luc De Matteis (Archivfoto) ist unzufrieden mit dem Ausgang der Entwicklung bei Stugalux Foto: Editpress/Hervé Montaigu

Er selbst habe damals vorgebracht, dass man bereit sei, Lösungen zu finden, falls es Probleme geben sollte, so der Gewerkschafter weiter. Immerhin gebe es viele andere Unternehmen in der Baubranche, die händeringend nach qualifiziertem Personal suchen. Die Direktion solle sich nur früh genug melden, um Zeit zum Handeln zu lassen. „Ein, zwei Monate Zeit, um Leute in anderen Betrieben unterzubringen“.

Doch am Freitag vor zwei Wochen habe die Direktion schließlich per Telefon einen Sozialplan für 73 Personen angekündigt. „Das hat uns eiskalt erwischt“, so De Matteis. „Das ist kein ernsthafter Sozialdialog.“

In der Zwischenzeit haben der LCGB und die Vertreter einer neutralen Liste den Sozialplan unterzeichnet. „Wir als OGBL werden ihn nicht unterzeichnen.“ Der Sozialplan beinhalte keine extralegalen Entschädigungen, obwohl der Betrieb seit Jahren Millionengewinne gemacht habe, so der Gewerkschafter.

„Es ist ein harter Schlag für den Sozialdialog“, so De Matteis. „Wir hätten alle Jobs retten können“, wiederholt er – und schlussfolgert: „Nun werden 65 Personen entlassen. Das Ganze ist Zeugnis schlechten Willens.“

Mil
30. Januar 2024 - 16.40

Jo wât solle se dann ânescht machen? Solle se vléicht Heiser Terrainen Appartementer verkafen oder eng Yacht oder .....

Mil
30. Januar 2024 - 16.39

Jo wât solle se dann ânescht machen? Heiser Terrainen Appartementer verkafen oder vléicht eng Yacht oder .....

michael-foehren
30. Januar 2024 - 9.29

Denen sind ihre Mitarbeiter doch Sch…..egal.
Dieser Sozialplan wird über längere Zeit das Ende besiegeln.
Noch schnell die Kohle auf Seite schaffen.
Die müssten alle mit ihrem Privateigentum haften.Dann würden sie sehr schnell erkennen was passiert,wenn man den Bach herunter geht.
Einfach nur eine bodenlose Frechheit.