Freitag17. Oktober 2025

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„Wir haben klare Prioritäten“

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Léon Gloden ist der Spitzenkandidat der CSV in Grevenmacher. Der Rechtsanwalt sitzt mit vier Parteikollegen im Gemeinderat der Moselstadt in der Opposition – auf Landesebene sitzt er als CSV-Deputierter im Parlament. Mit vier Schwerpunkten geht er mit seiner Mannschaft in den Wahlkampf in der Proporzgemeinde.

Weit liegen die von der CSV als Handlungsbedarf definierten Punkte für Grevenmacher mit denen der amtierenden DP nicht auseinander. Lediglich die Lösungen unterscheiden sich. Genau wie die „blaue“ Konkurrenz sieht auch die CSV die Notwendigkeit, den Terminkollisionen im Sport- und Kulturbereich entgegenwirken zu müssen.

Logo" class="infobox_img" />Spitzenkandidat Léon Gloden (CSV)

In Grevenmacher nutzen die Vereine beider Bereiche gemeinsam das „Centre culturel“ in der Mitte der Stadt. Den Bau eines neuen Sportzentrums auf dem Gelände „op der Flouer“ als Lösung, wie es die DP will, lehnt die CSV ab. Mit Rücksicht auf die Haushaltslage der Stadt soll das bestehende Zentrum vielmehr nach allen Seiten erweitert werden, um mehr Platz zu schaffen. Dabei soll auch der Parkplatz vor dem „Centre culturel“ mit einem Stockwerk überdacht werden. Das käme der Haushaltslage der Stadt zugute, die Gloden „angespannt“ nennt.

„Centre culturel“: Erweiterung statt Neubau

Die „Erweiterung“ käme billige und alle Veranstaltungen blieben so in der Stadt, argumentiert Gloden. Außerdem müsse das aus den Sechzigerjahren stammende Gebäude sowieso renoviert werden.

„Dann schlagen wir zwei Fliegen mit einer Klappe“, erklärt Gloden. Einigkeit herrscht darüber, dass ein neues Parkhaus auf dem Gelände des ehemaligen Altersheims gebaut werden soll, um der Parkplatznot in Grevenmacher entgegenzuwirken. Wie auch die DP will die CSV den Markplatz neu gestalten. „Es wird höchste Zeit, dass dieser Platz als Zentrum Grevenmachers erkennbar ist und dementsprechend umgestaltet wird“, sagt Gloden.

Die DP sei mit dieser Forderung schon 2000 in die Wahlen gegangen. Elf Jahre später sei nicht mehr passiert, als dass der Gestaltungsrahmen eingeschränkt wurde: Am Platz gelegene Immobilien seien an Privatleute verkauft und das neue Rathaus gebaut. Außerdem steht ein Ausbau der Kapazitäten der „Maison relais“ an. „Neben der jetzt bestehenden“, wie Gloden erklärte.

Grevenmacher wird Führungsrolle nicht gerecht

Der nächste Punkt betrifft die Rolle, die Grevenmacher in den Augen der CSV zu spielen hat. „Grevenmacher ist Distrikts- und Kantonalhauptstadt“, sagt Gloden, „dieser Rolle wird sie unter der derzeitigen Mehrheit im Rathaus nicht gerecht“. Gespräche mit den umliegenden Gemeinden müssten geführt werden, um zu sehen, wie Grevenmacher in der Führungsrolle die Region weiterentwickeln könne.

Wenn das in Richtung Fusion laufe, müsse man das anpacken, so Gloden. Auch zum geplanten Ausbau des Hafens mit Tanklagern ist die Haltung der CSV genau wie die der DP. „Wir werden das nicht unterstützen“, sagt der „schwarze“ Politiker. Etwas anderes fordert er aber schon: „Wir haben am Wochenende keine ausreichende medizinische Versorgung im Osten“, sagt er, „das soll eine ‚Maison médicale‘ oder ein ‚Centre médical‘ lösen“.

Gloden geht es darum, eine Einrichtung für die Erstversorgung in Notfällen außerhalb der Sprechzeiten der ansässigen Ärzte zu bieten. Die Ärzte weigerten sich, Wochenend- und Notdienst zumachen, dann müsse die Koordination eben die Gemeinde besorgen. Außerdem gebe es im Umkreis von zehn Kilometern fünf Apotheken, da werde es wohl machbar sein, dass eine oder zwei am Wochenende offen hätten, so Gloden.

Als „Nice to have“ außerhalb der Prioritäten definiert Gloden zum Schluss noch den Wunsch nach einem „Centre touristique“ rund um Schwimmbad, Camping und den „Kulturhuef“.

Diese Vision beinhaltet die Überdachung des Schwimmbades, des Innenhofes des Kulturhofes und den Bau einer Jugendherberge, um Touristen wie Einheimischen ein „Freizeitpaket“ anbieten zu können. Ein Programm für kulturelle Veranstaltungen und Konzerte im Kulturhof soll das Ganze abrunden. Das würde gleichzeitig die Tatsache entschärfen, dass Grevenmacher im Gegensatz zu Remich der Mosel den Rücken kehrt, so Gloden.

Damit werde die Stadt aufgewertet, hätte den Touristen etwas zu bieten und könne das auch entsprechend vermarkten.