Sonntag9. November 2025

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„Wir haben in die Menschen investiert“

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Der historische, sintflutartige Wahlsieg der LSAP im Jahr 2005 (im Vergleich zu 1999 von 40,5 auf 58,1 Prozent, von sechs auf acht Sitze) und das Plebiszit für den LSAP-Kandidaten John Lorent dürften mehrere Ursachen haben.

In den Augen der Wähler hatten die CSV und die DP ausgewirtschaftet und die LSAP in der vergangenen Legislaturperiode eine hartnäckige und konsequente Oppositionspolitik betrieben. Es gab aber noch einen anderen wesentlichen Faktor für den Erdrutschsieg.

Logo" class="infobox_img" />Bürgermeister und Spitzenkandidat John Lorent (LSAP)

Bürgermeister John Lorent, der am 1. Januar 2006 das Amt mit 46 Jahren übernahm, erinnert sich: „Bereits 1999 war die LSAP mit ihren sechs Sitzen der eigentliche Gewinner, wurde aber von der CSV und der DP bei der Bildung des Schöffenrates kaltschnäuzig ausgebootet. Wie der CSV-Rat Marcel Godart damals öffentlich zugab, hatten die beiden Parteien bereits vor den Wahlen eine Mogelpackung für die Weiterführung der Rechtskoalition beschlossen.

Resultat dieses Kuhhandels: Die DP, die nur zwei Gemeinderatsmandate hatte, erhielt gleich zwei Schöffenposten. In der Folge demütigte der DP-Juniorpartner regelmäßig den großen Bruder CSV, in den öffentlichen Sitzungen häuften sich die Unstimmigkeiten innerhalb der Mehrheit.

Das Koalitionsklima neigte sich dem Nullpunkt zu und bei den anstehenden Wahlen präsentierten sich weder der amtierende Bürgermeister noch der Erste Schöffe.

Wenn heute ein DP-Rat die LSAP der Diktatur bezichtigt, so kann man nur den Kopf schütteln. Die acht LSAP-Sitze stammten nicht aus einem Deal, sondern sind schlicht und einfach das Resultat demokratischer Wahlen.“

Nach dem Antritt der LSAP-Mehrheit haben sich die Ortschaften Kayl und Tetingen grundsätzlich zum Guten gewandelt. In ihrem Wahlprogramm, das die Sozialisten in praktisch allen Belangen verwirklichten, hatten sie versprochen, in die Menschen zu investieren.

Das Resultat ist sichtbar und fassbar: in der Kulturpolitik, im Verhältnis zu den örtlichen Vereinigungen, in der Umweltpolitik, in Fragen der Verkehrssicherheit und bei der Verschönerung der Park- und Grünanlagen. Grundsätzlich Neues gab es auch in der Gewerbepolitik, als die LSAP-Mehrheit das Datazentrum der Post und Editus nach Kayl holte.

„Mission accomplie“

„Mission accomplie“? Bürgermeister John Lorent. „Wir haben unser Wahlprogramm nach bestem Wissen und Gewissen realisiert. Einige Beispiele gefällig: Einführung der Ganztagsbetreuung in den ‚Maisons relais‘, Neugestaltung der Tetinger Schule, Abschluss des ‚Précoce‘, Umbau des Kulturzentrums ‚Schungfabrik‘, Bau des Probesaals für die Tetinger Musikgesellschaft, Einführung des City-Rufbusses, Instandsetzung der Schifflinger Straße, usw. Trotz des Umstandes, dass wir im Jahr 2006 einen Kredit von 5,6 Millionen aufnehmen mussten, um die von unseren Vorgängern aufgelegten Projekte fertigzustellen und zu bezahlen, ging die Schuldenlast der Gemeinde während der aktuellen Mandatsperiode zurück. Das ist ein Fakt.“

Ob es dennoch nicht einige Wermutstropfen gibt? Lorent denkt dabei an Themen wie Sicherheit, Verkehrssicherheit, langwierige Prozeduren bei den Bebauungsplänen und staatliche und EU-Diktate, wie beispielsweise bei der Berechnung des Wasserpreises.

Die Frage der Sicherheit darf keineswegs den Gemeinden allein überlassen werden. Weil der polizeiliche Bereitschaftsdienst auf regionale Aufgaben beschränkt wurde, musste in Kayl/Tetingen die politische Führung die Initiative übernehmen und einen privaten Sicherheitsdienst für die Überwachung der öffentlichen Einrichtungen einstellen. „Mit einigem Erfolg“, so der Bürgermeister.

Prognosen für den Urnengang vom 9. Oktober 2011? Lorent: „Wir haben eine solide Arbeit geleistet im Interesse der Bürger unserer Gemeinde. Die LSAP hat in den vergangenen Jahren Zusammenhalt gezeigt, was darauf zurückzuführen ist, dass alle anstehenden Fragen im Detail in den Sitzungen der Fraktion diskutiert wurden und es schließlich zu einer gemeinsamen Position in den wichtigsten Fragen kam, immer wieder auf der Basis unseres Wahlprogramms.“

Im Zeichen der Kontinuität

Die LSAP will in den nächsten Tagen ihr Programm für die kommende Legislaturperiode vorlegen und es dürfte wohl kein Geheimnis sein, dass sie dabei auf Kontinuität setzt.

Zu einer möglichen Koalition mit einem anderen Partner meint John Lorent: „Koalitionen werden, wenn nötig, nach den Wahlen abgeschlossen. Wir warten das Verdikt der Wähler ab und werden die Resultate und den Willen der Bürger analysieren. Danach wird gehandelt.“

Der LSAP-Spitzenkandidat bleibt optimistisch. „Wir hoffen, dass die Bürger die von der LSAP geleistete Arbeit zu schätzen wissen und sich auf keine Experimente einlassen. Deshalb erhoffen wir uns den Erhalt einer absoluten Mehrheit.“