Montag10. November 2025

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Kulinarische Kuriositäten„Wir haben doch schon Pizza“: In Süddeutschland spaltet eine Dönerbude ein Dorf

Kulinarische Kuriositäten / „Wir haben doch schon Pizza“: In Süddeutschland spaltet eine Dönerbude ein Dorf
Die Jugend im deutschen Essingen will Döner – die ältere Generation stellt sich dagegen Symbolbild: Freepik

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Ein Dönerbuden-Verbot spaltet eine Gemeinde im deutschen Südwesten und zwingt Jugendliche, eine Petition zu starten. Sogar Berliner Medien mischen jetzt mit einem kuriosen Vorschlag mit. 

Wo gibt’s denn so was? Offenbar in Deutschland. Hier möchte ein kleiner Ort im Nordosten der Schwäbischen Alb keine Dönerbude haben, weil es schon eine Pizzeria gibt. Und jetzt gibt es sogar eine Petition, die verlangt, dass Döner in der Gemeinde erlaubt werden – ach ja, und eine „Döner-Luftbrücke“ wird auch gefordert. Aber alles auf Anfang.

In dem 6.500-Einwohner-Ort Essingen, rund 60 Kilometer östlich von Stuttgart, sind die Gemüter gespalten. Der Grund: die erste Dönerbude der Gemeinde. Diese soll – beziehungsweise sollte – dort eröffnen, eine Entscheidung steht noch aus. Ein Imbissbetreiber wollte in der Gemeinde in einem leerstehenden Container seinen Dönerstand eröffnen. Der technische Ausschuss des Gemeinderats lehnte seinen Antrag ab, und auch Anwohner meldeten Bedenken an.

Es steht, wie es aussieht, Jung gegen Alt: Eine Rentnerin meinte gegenüber der Bild-Zeitung, dass der Ort keinen Döner braucht, man habe ja bereits eine Pizzeria – das würde reichen. Diese Einstellung passt den jüngeren Bewohnern jedoch so gar nicht, denn ein Schüler hat jetzt eine Petition ins Leben gerufen mit der Forderung „Döner für Esslingen“, heißt es bei t-online. Am 1. April hatte die Petition 956 Unterschriften. Tendenz: minütliche Steigerung. Der Wunsch nach Döner in der Gemeinde scheint groß.

„Döner-Luftbrücke“ gefordert

Die Geschichte wird jetzt noch mal irrsinniger, denn: Der Tagesspiegel aus Berlin fordert „eine Döner-Luftbrücke nach Essingen“. Dies, um zu verhindern, dass die Jugend im Südwesten am heimischen Esstisch von Maultaschen überhäuft wird.

Eine Spur ernster ist jedoch die Sorge des Essinger Bürgermeisters. Dieser hofft auf eine Lösung, die seine Gemeinde nicht spalten wird, räumt aber auch ein, dass er selbst gerne Döner esse. Er ist jedoch überzeugt, dass sich für das „Dönerproblem“ ein geeigneter Standort fände, schreibt t-online. Dennoch betont der Bürgermeister, dass die Auflagen für einen Imbiss im Ort hoch seien: So müsse es genügend Parkplätze geben und die Lärmschutzbestimmungen müssten eingehalten werden. Letzten Endes liegt die endgültige Entscheidung jedoch nicht beim Bürgermeister, sondern beim Landratsamt.

Ob Essingen nun seine erste Dönerbude bekommt oder nicht, steht, wie es scheint, also noch in den Sternen.

In Essingen fordern Jugendliche die Eröffnung der ersten Dönerbude im Ort
In Essingen fordern Jugendliche die Eröffnung der ersten Dönerbude im Ort Foto: Jason Tschepljakow/dpa