Der Wochenbeginn stand ganz im Zeichen von Sturmtief Floris. Es brachte in der Nacht auf Montag zunächst Sturm an die Westküste Irlands, ehe sich der Wind weiter verstärkte und auf andere Landesteile ausbreitete. In höheren Lagen Schottlands wurden zwischen 15 und 16 Uhr Orkanböen von über 170 km/h gemessen, am Gipfel der Cairngorms waren es sogar 215 km/h – ein außergewöhnlicher Wert für Anfang August. Während die stärksten Böen den Norden Großbritanniens betreffen, wird derzeit auch der Süden Norwegens vorübergehend vom Sturmfeld erfasst. Es schwächt sich allerdings ab.
In der Kolumne vom vergangenen Freitag schrieben wir von einigen möglichen Szenarien für Luxemburg, ausgehend von diesem Sturmtief. Glücklicherweise hat sich eine nördlichere Variante der Zugrichtung des Tiefs durchgesetzt, sodass wir es am heutigen Dienstag nur teils mit einem etwas spürbarerem Wind zu tun bekommen. Sturmböen oder ein ausgewachsener Sturm bleiben also aus. An den Nordseeküsten in Belgien, den Niederlanden und auch in Deutschland sieht es anders aus: Hier kann es zu Spitzenböen von teils über 90 km/h kommen.
Hochdruckeinfluss bringt ruhigeres Wetter
Die Kaltfront des Sturmtiefs überquert bzw. überquerte uns am Dienstagvormittag – doch wie gesagt, ohne große Effekte. Hinter dieser Front macht sich ein Hochdruckgebiet bemerkbar, das sich vom Atlantik her bis nach Mitteleuropa ausdehnt. Dieses Hoch erwähnten wir an dieser Stelle schon mehrmals, doch nun „darf“ es endlich mitreden. Bereits am Mittwoch zeigt sich die Sonne deutlich häufiger, der Regen zieht sich zurück. Bis zum Wochenende ist allgemein mit stabileren Wetterverhältnissen zu rechnen – wobei einzelne Modelle für Freitagabend oder auch zum Samstag hin erneut Schauer oder auch ein Gewitter andeuten. Sollten diese tatsächlich auftreten, wären es wieder die „lokalen Geschichten“ und normalerweise nichts Großflächiges.
Mit dem Hoch fließt zunehmend warme Luft nach Luxemburg, was sich besonders ab Donnerstag in spürbar steigenden Temperaturen äußert. Doch wie warm es tatsächlich wird, ist noch offen: Während das europäische Wettermodell (ECMWF) eher verhalten bleibt und fürs Wochenende Höchstwerte zwischen 24 und 28 °C prognostiziert, geht das US-amerikanische GFS-Modell deutlich weiter – mit möglichen 31°C am Freitag bis zu 37°C am Samstag und 28 °C am Sonntag. Dass es so weit im Voraus zu solch gravierenden Unterschieden kommt, sieht man nicht alle Tage. Es wird also spannend.
Ganz davon abgesehen, wie warm es wirklich wird, ist der Trend klar: Der Spätsommer hält Einzug. Nach den Berechnungen des amerikanischen Modells könnte dies noch bis in den tiefen August hinein so bleiben (vielleicht sogar mit einer Hitzewelle), das europäische Modell möchte den Ball aber eher flach halten.
De Maart
Sie müssen angemeldet sein um kommentieren zu können