Dienstagabend in der Wobrécken-Schule. Zahlreiche Eltern haben sich versammelt, um das Projekt des Cycle 4 im Rahmen der First Lego League erklärt zu bekommen. Das übernehmen die Schüler selbst, denn es geht dabei auch um das Lernen von Kompetenzen. Leadership ist so eine Kompetenz. Und die brauchen die zehn bis zwölf Jahre jungen Schüler ebenso wie eine Portion Selbstvertrauen, wenn sie den versammelten Erwachsenen ihre Arbeit erklären.

Die 12-jährige Elyne hat darin schon ein wenig Erfahrung, denn sie war bereits im vergangenen Jahr dabei, als der Cycle 4 der Wobrécken-Schule sich erstmals an der Lego League beteiligte. Beim diesjährigen Vorentscheid wurden die jungen Escher mit dem Preis für die Grundwerte („Core Values“) ausgezeichnet. Den dementsprechenden Pokal, natürlich aus Lego, halten Una (11) und Emma (11) stolz in die Kamera. Elyne erklärt den Eltern das „Robot Game“, den Höhepunkt der Lego League. Der macht genau wie die Grundwerte 25 Prozent der Gesamtpunktzahl aus. Weitere 25 Prozent gibt es für das Design des Roboters. Das letzte Viertel der Punkte gibt es für den innovativen Charakter des Projektes. Die Maximalpunktzahl ist 280, die Wobrécken-Schule schaffte bei den nationalen Vorausscheidungen 205, was für eine Finalqualifikation reichte.
Trotzdem sagt Elyne: „Wir interessieren uns nicht für Punkte. Wichtiger ist uns die Zusammenarbeit.“ Die spielt eine zentrale Rolle, und ist auch die Ursache, weshalb sich der Cycle 4 überhaupt an dem Projekt beteiligte. „Die Wobrécken-Schule gibt es erst seit eineinhalb Jahren“, erklärt Lehrerin Sophie Lieser, verantwortlich für das Projekt, „d.h. dass im September 2023 Kinder aus fünf verschiedenen Grundschulen hier zusammenkamen, demnach kannten die meisten sich nicht. Da habe ich mir gedacht: Wir brauchen ein Projekt, das die Schüler zusammenbringt.“
Prävention und Sensibilisierung
Sie stieß auf die First Lego League und brauchte nicht lange, um ihre Lehrerkolleginnen aus dem Cycle 4 vom Projekt zu überzeugen. Die Idee war, alle 52 Kinder des Zyklus einzubinden, auch wenn schlussendlich nur 17 Schüler zur Lego-League-Mannschaft gehören, von denen wiederum nur zehn am Finale teilnehmen dürfen. Die Kinder entschieden selbst über die Zusammensetzung. Und über den Namen der Mannschaft: Wobots für Wobrécken und Robots. Sie entwarfen zudem ein eigenes Logo.

Die First Lego League ist ein weltweites Bildungsprogramm, das Kindern und Jugendlichen einen Einstieg in die Bereiche Robotik und Forschung ermöglicht. Sie hat (neben der Werbung für die bunten Legosteine) zum Ziel, die Schüler spielerisch für die Bereiche Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik (MINT) zu interessieren und gleichzeitig die Teamarbeit zu fördern. Die diesjährige Ausgabe steht unter dem Motto „Submerge“ (dt.: Untertauchen). Also beschäftigten sich die Schüler in den letzten Monaten intensiv mit der Frage: „Was können wir machen, dass weniger Plastik ins Meer gelangt?“. Ihr Antwort: Prävention und Sensibilisierung.
Weshalb sie auch eine Ausstellung organisierten, die am Dienstag ebenfalls den Eltern vorgestellt wurde. Die wissen spätestens jetzt, dass das Plastik, das in unseren Flüssen landet, auch den Weg ins Meer findet. Und was das für die Unterwasserwelt bedeutet. Der Meeresschutz beginnt demnach bei uns, auch wenn der nächste Ozean weit entfernt ist. Zur Vorbereitung führten die Kinder Gespräche mit Experten der „Superdreckskëscht“, mit Tauchern und Meeresfischern. „Die Schüler sind extrem motiviert“, sagt Sophie Lieser, „und sie lernen, sich für etwas zu engagieren.“ Auch außerhalb des Schulunterrichts arbeiteten sie am Projekt. Und sammelten nebenbei 500 Euro für die Asbl. Odyssea, die sich für den Schutz der Ozeane einsetzt.

De Maart

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