Montag20. Oktober 2025

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RettungshundestaffelWie Mensch und Hund in Luxemburg zu Lebensrettern werden

Rettungshundestaffel / Wie Mensch und Hund in Luxemburg zu Lebensrettern werden
Die Interaktion zwischen Mensch und Hund ist innerhalb des Rettungshundeteams des CGDIS von entscheidender Bedeutung Foto: Editpress-Archiv/Didier Sylvestre

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Die Rettungshundestaffel des CGDIS bildet Mensch und Hund zu besonderen Suchteams aus. Die Zweierteams sind darauf spezialisiert, verschollene oder verschüttete Menschen zu retten. Der Weg dorthin ist anspruchsvoll.

Hunde sind nicht nur die besten Freunde des Menschen – sie können auch Leben retten. In Luxemburg sind dafür die Vierbeiner der 1995 gegründeten „Groupe cynotechnique“ (GCYN) des CGDIS im Einsatz. Die speziell ausgebildeten Rettungshundeteams sind darauf spezialisiert, verschollene oder verschüttete Menschen aufzuspüren.

Viszla Bailey und seine Besitzerin wollen genau das werden – und haben vor Kurzem die Ausbildung für die CGDIS-Hundestaffel begonnen. Das meldet die GCYN am Montag in einem Beitrag auf den sozialen Medien. Doch was kommt auf ein Nachwuchs-Rettungsteam zu, das sich dieser Herausforderung stellen möchte? Das Tageblatt hat nachgefragt.

Mensch-Hund-Zusammenspiel im Prüfstand

„Die ganze Ausbildung dauert zwei bis drei Jahre, in denen sie rund 300 Stunden pro Jahr einem spezifischen Training folgen, in dem es darum geht, als Binom auf der Suche zu funktionieren – dies neben der Arbeit, die sie zu Hause machen müssen“, sagt Marc Sowa, Gruppenleiter der GCYN, auf Nachfrage des Tageblatt.

Angehende Hundeführer bekämen zudem eine Ausbildung in Kartografie und der Navigation im Gelände, Erster Hilfe am Hund sowie eine Einweisung in das technische Material der Gruppe. In einem Zwischentest müsse das Wissen unter Beweis gestellt werden.

„Als Binom haben sie nach ein paar Monaten einen Zwischentest, in dem zum Beispiel Unterordnung, Geschicklichkeit des Hundes und Zusammenspiel zwischen Mensch und Hund geprüft werden“, sagt Sowa. Abschließend folge eine kleine Suche. Die Ausbildung steigere sich dann immer weiter in Richtung realer Einsatz, bis zur eigentlichen Einsatzprüfung. Diese müsse nach spätestens drei Jahren bestanden werden.

„Das Ganze ist nicht nur mit den bis dahin ungefähr 900 Stunden ‚Aufrechterhaltung des Lernens‘ (‚Maintien des acquis‘) verbunden, sondern auch mit ganz viel Arbeit zu Hause und viel Organisation, was es alles zu bewältigen gilt“, sagt Sowa.

Zulassungsbedingungen der GCYN

Wer selbst Interesse an der Ausbildung des GCYN hat, muss laut Zulassungsbedingungen der Gruppe mindestens 18 Jahre alt sein und die luxemburgische Sprache beherrschen. Der medizinische Dienst des CGDIS muss Bewerber für tauglich erklären und diese müssen für körperliche Anstrengungen geeignet sein. Zudem müssen die verschiedenen Eignungsprüfungen des Hundeführers bestanden werden. Wichtig ist auch die Bereitschaft, die erforderliche Zeit zu investieren sowie mit Hunden zu arbeiten und Zeit im Freien zu verbringen – ungeachtet des Wetters.

Auch für die Hunde gilt eine Reihe von Zulassungsbedingungen. Die Tiere müssen mindestens zwei Monate und höchstens drei Jahre alt sein. Auch der Körperbau spielt eine Rolle: Rettungshunde müssen von mittlerer Statur sein. Was das Wesen betrifft, so müssen die Tiere unter anderem umgänglich sein und dürfen keine Ängstlichkeit oder Schreckhaftigkeit zeigen. Die Vierbeiner müssen zudem verschiedene Eignungsprüfungen ablegen. Die vorgeschriebenen Impfungen und die Impfung gegen Zwingerhusten sind Pflicht. Listenhunde sind von der Ausbildung ausgeschlossen.