US-Präsident Trump respektiert andere Mächte nur, wenn sie Stärke zeigen. Deshalb ergeben die schnellen Gegenzölle der EU auf Trumps neue Einfuhrgebühren Sinn. Und die EU kann sich durchaus mit den USA messen. Gemeinsam bringen es die EU-Staaten sogar auf ein etwas höheres Bruttoinlandsprodukt als die USA und mit 450 Millionen Menschen auf deutlich mehr Abnehmer als die USA mit 320 Millionen. Dem EU-Handelsüberschuss bei Waren steht ein Defizit bei Dienstleistungen gegenüber, bei denen die USA deutlich besser aufgestellt sind, vor allem durch die großen US-Tech-Konzerne. Der Ärger Trumps über die EU wegen des Handelsdefizits ist irrational, denn bei Dienstleistungen machen die USA die besseren Geschäfte mit Europa.
Die USA sind aber nach wie vor der wichtigste Handelspartner der EU, vor allem die Exportnation Deutschland ist auf diesen Handel angewiesen. Mit einem Handelskrieg wäre niemandem gedient. Dass EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen die Tür für Verhandlungen weit offen lässt, ist richtig. Mit Zöllen erzwingt der Dealmaker im Weißen Haus Zugeständnisse, oft auch bei völlig anderen Themen. Im Fall Europas geht es ihm um höhere Verteidigungsaufgaben, die allerdings längst auf dem Weg sind. Mehr Verantwortung der Europäer in der Ukraine – auch das wird auf sie zukommen. Was Trump noch herauspressen will, bleibt abzuwarten. Eine Deregulierung für US-Internet-Konzerne oder deren geringere Besteuerung – dieser Preis wäre für die EU im Gegenzug für die Deeskalation allerdings zu hoch.
Zeit spielt gegen Trump
Die Zeit dürfte gegen Trump spielen: Schon jetzt mehren sich die Rezessionssorgen in den USA wegen seiner erratischen Politik. Die US-Börse ist auf Talfahrt. Viele Amerikaner sind jedoch auf hohe Kurse angewiesen, vor allem für ihre Alterssicherung. Zudem steigen mit höheren Importzöllen die US-Preise. Für viele Amerikaner ist das Leben schon längst unerträglich teuer geworden. Trump muss wachsenden Widerstand gegen seine Politik befürchten.
Die EU hat hingegen mehr Zeit. Denn vorerst werden die US-Zölle auf europäischen Stahl und Aluminium mit einem Minus im Promillebereich noch kaum negative Auswirkungen auf die EU-Wirtschaftsleistung haben, wie das Kieler Institut für Weltwirtschaft ausgerechnet hat. Europäischer Stahl spielt in den USA nur eine untergeordnete Rolle. Allerdings werden die US-Zölle zu Mengenumleitungen nach Europa führen, was die Stahlpreise mittelfristig nach unten drücken wird. Die EU sollte die Zeit schnell für neue Handelsabkommen mit anderen Regionen nutzen. Das unterzeichnete Mercosur-Abkommen mit Lateinamerika kann dafür ein Vorbild sein.
De Maart
Der ami braucht sich wirtschaftlich auf lange sicht keine sorgen zu machen.
Die EU faellt ja voll auf Trumps spiel rein indem sie angst schuert und die militaerausgaben ins unermessliche steigern will.
Wo werden diese waffen fuer milliarden euros denn gekauft?
Beim freund in den USA natuerlich...wo sonst?😀