Samstag20. Dezember 2025

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WetterkolumneWeiße Weihnachten in Luxemburg? So stehen die Chancen

Wetterkolumne / Weiße Weihnachten in Luxemburg? So stehen die Chancen
Raureif an den Zweigen einer Fichte auf dem Blocksberg: Wie die Lage jedoch in zwei Wochen in Luxemburg aussehen wird, ist aktuell unklar. Lediglich Wettermodelle gibt es. Foto: dpa/Matthias Bein

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Kein Mensch weiß jetzt schon genau, wie das Wetter an Weihnachten in Luxemburg wird. Aber: Es gibt Trends, die uns verraten, in welche Richtung es gehen könnte.

Besonders in Deutschland tauchen mittlerweile vermehrt Zeitungs- und Onlineberichte auf, in denen von einem „großen Weihnachtswunder“ oder „Schneestürmen genau für Weihnachten“ geschrieben wird – der jährliche „Wahnsinn“, sobald das winterliche Fest der Liebe vor der Tür steht. Oft kommt es dann in der Realität ganz anders, der Schuldige ist dann, wie immer, der Meteorologe. Fakt ist, dass diese „Prognosen“ in sehr seltenen Fällen tatsächlich von einem Meteorologen gemacht werden, sondern von den Verfassern der Artikel selbst. Diese haben keine Kenntnisse in der Meteorologie und basieren ihre Werke auf meist einzelnen Wetterkarten der unterschiedlichen Modelle, die hin und wieder mal markanten Schneefall anzeigen, dieser jedoch alles andere als konsistent in den Berechnungen auftaucht. Der normale Leser ist sich dessen nicht bewusst, wodurch das Vertrauen in echte und seriöse Meteorologie mehr und mehr schwindet.

Der schmale Grat zwischen seriöser Prognose und Fang nach Klicks

Als seriöse Quelle, Wetterdienst oder Meteorologe weiß man, dass Modellrechnungen, die ein potenzielles Szenario für die nächsten zwei Wochen berechnen, mit Vorsicht zu genießen sind. Unbrauchbar sind sie allerdings keineswegs: Von Modelllauf zu Modelllauf (Aktualisierungen der Berechnungen) werden die Veränderungen beachtet, sodass sich nach und nach ein Trend herausstellt. Dieser Trend repräsentiert in der Regel gemittelte Modellrechnungen, die einen viel besseren und realistischeren Ausblick auf Zeiträume geben, die mehr als die Kurzfrist (zwei bis drei Tage) in die Zukunft gehen. Auf einzelne Berechnungen wird also kein Wert gelegt, es sei denn, diese eine Berechnung taucht genauso immer und immer wieder auf – und das in den verschiedensten Wettermodellen gleichzeitig.

Was man für dieses Weihnachten weiß und was nicht

Es gibt verschiedene Herangehensweisen, um sich an ein bestimmtes Szenario heranzutasten, das noch weiter in der Zukunft liegt. Eine, die im nun relevanten Fall funktioniert, ist, die berechneten Großwetterlagen der Hauptläufe der unterschiedlichen Modelle zu vergleichen. Ja, innerhalb einzelner Modelle gibt es noch viele einzelne Berechnungen, doch das soll heute nicht das Thema sein. Unter einer Großwetterlage verstehen wir, vereinfacht gesagt, die Verteilung der Hochs und Tiefs über unserem Kontinent. Vergleichen wir das europäische Wettermodell ECMWF mit dem amerikanischen GFS, sehen wir, dass beide Modelle rund um die Weihnachtszeit ein Hoch vor der Küste Frankreichs und Portugals sehen, während der skandinavische Raum von Tiefdruck geprägt ist. Da Hochdruckgebiete im Uhrzeigersinn rotieren und Tiefs dagegen, stellt sich dadurch eine Nordwestströmung ein. Diese Strömung trägt kalte und zusätzlich feuchte Nordmeerluft nach Südosten, also tendenziell in Richtung Mitteleuropa.

Sieht also nach einer eher winterlichen Witterung rund um Weihnachten aus, oder? Von der Großwetterlage her besteht derzeit tatsächlich ein Potenzial, doch im Endeffekt wird es genau darauf ankommen, wo exakt die Positionen der Tief- und Hochkerne liegen. Es reichen oft nur wenige 50 bis 100 Kilometer, um große Unterschiede hervorzurufen.

Wandert das berechnete Hoch vor Portugal und Frankreich weiter nach Süden oder Westen, kämen uns die Tiefdruckgebiete von Norden her näher, wodurch die Temperaturen noch weiter zurückgehen würden. Dies wäre dann eine Lage, die auch dem Schnee in die Karten spielen würde. Zieht das Hoch weiter nach Norden, könnten die Tiefs nicht so weit nach Süden vordringen, wodurch uns die kältere Luftmasse auch nicht vollständig erreichen würde. Gleichzeitig wären die generellen Niederschlagssummen auch deutlich niedriger.

Was das nun bedeutet

Die Großwetterlage in Richtung Weihnachten ist gar nicht mal so schlecht, jedoch kommt es auf die eben beschriebenen Details an. Tatsächlich ist das amerikanische Modell derzeit dem Schnee gegenüber viel optimistischer, während das europäische Modell höchstens Schneeregen und einige Flocken auf den Hügeln sieht. Wie genau sich diese Details einpendeln werden, weiß heute noch niemand.

fraulein smilla
13. Dezember 2024 - 11.45

Ich werde wohl nie verstehen ,was manche Leute so cool finden an Weihnachten Schnee zu schippen .

Väterchen Frost
13. Dezember 2024 - 8.41

Es wird Eisregen geben, also Vorsicht auf den Straßen!🍦☔🌬️