Der Juni war in Westeuropa der heißeste bisher gemessene. Die Durchschnittstemperatur lag bei 20,49 Grad, wie der EU-Klimawandeldienst Copernicus mitteilte. „Im Juni 2025 wurde ein Großteil Westeuropas von einer außergewöhnlichen Hitzewelle heimgesucht, wobei ein Großteil der Region unter sehr starker Hitzebelastung litt“, erklärte Samantha Burgess vom Europäischen Zentrum für mittelfristige Wettervorhersage (EZMW), das den Klimawandeldienst betreibt. „Diese Hitzewelle wurde durch Rekordwerte der Meeresoberflächentemperaturen im westlichen Mittelmeerraum noch verstärkt.“
„In einer sich erwärmenden Welt werden Hitzewellen wahrscheinlich häufiger auftreten, intensiver werden und mehr Menschen in ganz Europa treffen“, so Burgess. Der bisherige Juni-Rekord war mit 20,43 Grad im Jahr 2003 erreicht worden. Weltweit war der Monat mit einer durchschnittlichen Oberflächentemperatur von 16,46 Grad der drittwärmste Juni seit Aufzeichnungsbeginn nach dem Juni 2023 und 2024. Die von Copernicus genutzten Daten gehen zurück bis auf das Jahr 1950, teilweise sind auch frühere Daten verfügbar.
Hitzewellen trafen weite Teile West- und Südeuropas
In weiten Teilen West- und Mitteleuropas lagen die Lufttemperaturen im Juni 2025 über dem Durchschnitt, wie es weiter hieß. Mitte und Ende Juni hätten zwei starke Hitzewellen weite Teile West- und Südeuropas getroffen. Im westlichen Mittelmeer habe sich eine außergewöhnliche marine Hitzewelle entwickelt, die zur höchsten jemals in dieser Region gemessenen täglichen durchschnittlichen Meeresoberflächentemperatur (SST) von 27,0 Grad führte.
Copernicus meldete auch, dass die Ausdehnung des arktischen Meereises 6 Prozent unter dem Durchschnitt lag, was die zweitniedrigste monatliche Ausdehnung für Juni seit Beginn der 47-jährigen Satellitenaufzeichnungen bedeute. „Die Ausdehnung des antarktischen Meereises lag 9 Prozent unter dem Durchschnitt und war damit die drittniedrigste jemals gemessene Ausbreitung für diesen Monat.“
Der Klimawandeldienst Copernicus der Europäischen Union veröffentlicht regelmäßig Daten zur Temperatur an der Erdoberfläche, zur Meereisdecke und zu Niederschlägen. Die Erkenntnisse beruhen auf computergenerierten Analysen, in die Milliarden von Messungen von Satelliten, Schiffen, Flugzeugen und Wetterstationen auf der ganzen Welt einfließen.
Studie: Hitzewelle durch Klimawandel bis zu vier Grad heißer
Die jüngste Hitzewelle in Westeuropa ist laut einer Studie wegen des menschengemachten Klimawandels um bis zu vier Grad heißer ausgefallen. Dieser zusätzliche Temperaturanstieg habe auch die Zahl der Hitzetoten erheblich ansteigen lassen, heißt es in einer am Mittwoch veröffentlichten Studie des Imperial College London. Für die 30 Millionen Bewohner der untersuchten Städte, darunter Paris, London und Madrid, habe sich zudem das Gesundheitsrisiko vergrößert.
Bei der extrem frühen, starken und lang andauernden Hitzewelle waren seit Ende Juni in vielen Ländern Europas die Temperaturen auf über 40 Grad Celsius gestiegen. Die Wissenschaftler schätzen die Zahl der durch die Hitzewelle vorzeitig gestorbenen Menschen in den zwölf untersuchten Städten auf 2300. Ohne den Klimawandel hätte es etwa 1500 Todesfälle weniger gegeben, heißt es in der Studie.
„Für Tausende von Menschen kann ein Temperaturanstieg um nur zwei oder vier Grad eine Frage von Leben und Tod sein“, sagte Garyfallos Konstantinoudis vom Imperial College London. Deshalb seien Hitzewellen als „stille Killer“ bekannt. „Die meisten Todesfälle ereignen sich zuhause oder in Krankenhäusern fernab der Öffentlichkeit und werden selten gemeldet“, fügte er hinzu.
Jedes Zehntelgrad hat weitreichende Folgen
Um den Einfluss des Klimawandels zu beurteilen, simulierten die Wissenschaftler die Intensität der Hitzewelle in einer Welt ohne den massiven Ausstoß von Treibhausgasen, der vor allem durch fossile Brennstoffe verursacht wird.
Die an der Studie beteiligten Wissenschaftler mehrerer europäischer Forschungsinstitute betonten, dass es sich um eine Schätzung handle. Bis zu einer offiziellen Bilanz der jüngsten Hitzewelle wird es voraussichtlich mehrere Wochen dauern. In den vergangenen Sommern hatten Hitzewellen bereits Zehntausende vorzeitiger Todesfälle verursacht.
Die internationale Gemeinschaft hat im Pariser Klimaabkommen von 2015 vereinbart, die Erderwärmung auf möglichst 1,5 Grad im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter zu begrenzen. Dabei gilt der Mittelwert in einem Zeitraum von mehreren Jahrzehnten. Angesichts der anhaltenden Nutzung fossiler Energieträger wie Erdöl scheint diese Grenze nach Einschätzung vieler Fachleute kaum mehr einzuhalten zu sein.
Jedes Zehntelgrad Erwärmung hat weitreichende Folgen. Durch den fortschreitenden Klimawandel nehmen extreme Wetterphänomene wie Hitzeperioden, Stürme und Starkregen zu.
De Maart
Wir haben es alle geahnt.Und jetzt kommt der Juli. Wenn die Pole abgeschmolzen sind werden die 50 Grad überschritten und das Meer steigt um 60 Meter. Auch schon seit 40 Jahren bekannt. Die Windräder und Solarzellen sind eine gute Sache,aber sie kommen zu spät. Sowie die Stadt Luxemburg seit 50 Jahren weiß dass Begrünung das Klima beeinflusst. Jetzt stehen wir vor unseren Betonfassaden und staunen über hohe Temperaturen.