CoronavirusWer wird wo mit welchem Stoff geimpft und wer impft da überhaupt? Ein Update zur Kampagne

Coronavirus / Wer wird wo mit welchem Stoff geimpft und wer impft da überhaupt? Ein Update zur Kampagne
 Symbolfoto: dpa/AP/Alessandra Tarantino

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Rund um die Impfkampagne in Luxemburg tauchen immer wieder Fragen auf, auch bei den Fraktionen im Parlament. Einige davon haben zu dem Thema Anfragen an die Regierung gestellt – das Tageblatt hat die Fragen der Abgeordneten und die Antworten der Regierung zusammengefasst.

Die Impfungen in Luxemburg schreiten voran – auch wenn das Großherzogtum dabei vermutlich demnächst keinen Geschwindigkeitsrekord brechen wird. Viele Menschen stellen sich deshalb immer wieder einige Fragen zu den Impfungen. Die Regierung hat einige Parteien auf parlamentarische Anfragen hin auf den neuesten Stand gebracht – hier gibt es eine Zusammenfassung der Fragen und Antworten.

Zum Beispiel fragen sich viele Menschen, ob sie sich aussuchen können, von welchem Hersteller sie ihre Impfdosis bekommen. Gesundheitsministerin Paulette Lenert erklärt dazu, dass der Arzt, der den Impfstoff verschreibt, auch für die Entscheidung verantwortlich sei, welchen Impfstoff sein Patient erhält. Die Verschreibung geschehe meist nach einer Abwägung, welcher Impfstoff für den Betroffenen am besten geeignet ist – unter Berücksichtigung der Angaben des Herstellers. Es bleibe somit eine Entscheidung des Arztes, welchen Impfstoff der Patient letztendlich erhalte. Da der Moderna-Impfstoff während des Transports komplexer zu handhaben sei, werde zum Beispiel in den Mobil- und Pflegeheimen der mobilen Teams hauptsächlich den Pfizer/Biontech-Impfstoff verwendet.

Entscheidung obliegt dem Arzt

Aber was, wenn ein Arzt während der Beratung im Impfzentrum herausfindet, dass man doch besser nicht geimpft werden sollte? Kann man dazu dann den Rat eines zweiten Arztes einholen – zum Beispiel des Hausarztes? „Zu dem Zeitpunkt, an dem der Patient seinen Termin vereinbart, wurde er bereits über eine Reihe von Fällen informiert, in denen es besser ist, zuerst mit seinem Hausarzt zu sprechen“, sagt die Gesundheitsministerin. Der Arzt, der den Impfstoff verschreibt, trage die Verantwortung für diese Entscheidung. Allerdings könne sich jeder auch noch den Rat eines zweiten Arztes einholen.

Bisher seien 51 Krankenschwestern eingestellt worden, um beim Impfen im Großherzogtum zu helfen. Ärzte können sich über einen Fragebogen registrieren, um sich im Impfzentrum zu engagieren. Laut einer Umfrage hätten das bisher 236 Allgemeinmediziner und 270 Fachärzte getan, berichtet die Ministerin. Die Rekrutierung von Ärzten und Krankenschwestern für die verschiedenen Impfzentren sei weiterhin im Gange. „Die Anzahl der Mitarbeiter, die benötigt werden, damit diese Zentren funktionieren, hängt jedoch in hohem Maße von der Anzahl der Impfstoffdosen ab, die in den kommenden Wochen geliefert werden“, sagt Lenert.

Kriterien für Impfzentren

Die DP hatte zudem Fragen dazu, nach welchen Kriterien ein Standort für ein neues Impfzentrum ausgewählt wird. „Die Standorte für ein Impfzentrum sollten über eine Fläche verfügen, die mindestens zehn Impfgassen mit allen Nebenfunktionen, wie Empfang und Registrierung der Patienten, Warte-, Ruhe-, Lager- und Verpflegungs- sowie Verwaltungsbereiche ermöglicht“, heißt es in der Antwort der „Santé“. Die Standorte sollen außerdem über ausreichend Parkplätze und eine gute Anbindung an das Straßennetz und den öffentlichen Nahverkehr verfügen oder zusätzliche Transporte durch Shuttlebusse ermöglichen. Die Infrastruktur müsse sofort verfügbar sein und den staatlichen Behörden für einen Mindestzeitraum bis Ende 2021 zur Verfügung gestellt werden.

Es werde derzeit an der Einrichtung eines Impfzentrums in Mondorf gearbeitet. Die Entscheidung, ein Impfzentrum zu eröffnen, werde in Abhängigkeit von der Menge der Impfstoffdosen getroffen, die in das Großherzogtum geliefert werden. Sobald man als Bürger eine Einladung zur Impfung erhalten hat, könne man einen Termin in einem zu diesem Zeitpunkt geöffneten und frei verfügbaren Impfzentrum vereinbaren. Die Öffnungszeiten der Luxemburger Impfstellen seien grundsätzlich die folgenden:

  • montags: 13 bis 19 Uhr,
  • dienstags bis freitags: 7 bis 19 Uhr,
  • samstags: 7 bis 13 Uhr.

In Anbetracht der geplanten Impfstofflieferungen und des vorhandenen medizinischen Personals gebe es derzeit keine Planungen für die Eröffnung eines Impfzentrums in den Kantonen Echternach oder Grevenmacher, erklärt die „Santé“. „Basierend auf den Erfahrungen, die wir in den ersten Wochen im Impfzentrum in der Halle Victor Hugo gesammelt haben, gehen wir heute davon aus, dass das Impfzentrum in Mondorf eine Kapazität von etwa 4.500 Impfungen pro Woche haben wird.“

LPM
12. Februar 2021 - 14.05

Der Vergleich mit Israel hinkt auf zwei Beinen. Zum einen zählt das Land vergleichsweise wenig Einwohner. Den Impfstoff für 9 Millionen Einwohner kriegt mein Produzent irgendwie zusammen, auch wenn die Produktion nicht so läuft als erhofft. Bei 350 Millionen ist das ein ganz anderes Ding. Noch wichtiger aber, dass Israel weitreichende Zugeständnisse beim Datenschutz gemacht hat. Das Land kann so gewissermassen von Pfizer als "test grande nature" (miss)gebraucht werden.

jung luc
11. Februar 2021 - 19.53

Es fehlt an Impfstoff in Luxemburg. Wie hat es Israel fertig gebracht bis jetzt über 40 % ihrer Bevölkerung zu impfen? Die warten nicht auf Europa und die europäische Impfstrategie. Europa hat mal funktioniert. Heute aber überhaupt nicht mehr.