Donnerstag23. Oktober 2025

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30. Ausgabe der „Walfer Bicherdeeg“Wer um den „Lëtzebuerger Buchpräis“ buhlt und was Sebastian Fitzek nach Luxemburg treibt

30. Ausgabe der „Walfer Bicherdeeg“ / Wer um den „Lëtzebuerger Buchpräis“ buhlt und was Sebastian Fitzek nach Luxemburg treibt
Bei der Pressekonferenz der „Walfer Bicherdeeg 2025“ (v.l.): François Sauber, Lynn Klein, Ralph Hilbert, Luc Belling und Christophe de Jamblinne Foto: Editpress/Fabrizio Pizzolante

Vom 15. bis 16. November verwandelt sich Walfer zum 30. Mal in ein Paradies für Literaturfans. Über die Shortlist zum „Lëtzebuerger Buchpräis 2025“, hohen Besuch aus der Thriller-Welt und das Programm.

„Was 1995 in kleinem Rahmen begann, ist heute die größte Buchmesse des Landes und sogar in der ganzen Großregion“, sagte der Walfer Bürgermeister François Sauber am Donnerstag bei der Vorstellung der „Walfer Bicherdeeg 2025“. Der Startschuss für die 30. Ausgabe ist also gefallen – und somit auch der für das Rennen um den „Lëtzebuerger Buchpräis 2025“.

Die Shortlist

Bei der Präsentation wurde die Shortlist bekanntgegeben. Die Verleihung findet im Zuge der Eröffnung der „Walfer Bicherdeeg“ am 13. November statt. In der Kategorie Literatur buhlen Margret Steckel („Doswidanja, Genosse“, Preisträgerin des „Lëtzebuerger Buchpräis 2024“), Tullio Forgiarini („Vandalium“), Nico Helminger („Geckegen Hunneg“), Florent Toniello („Hraun“) und Guy Koenig („Vergissmeinnicht“) um den Preis; in der Kategorie Sachbuch treten Inna Ganschow („Keiner weinte, es gab keine Tränen mehr“), Marianne Majerus („The Art of the Ephemeral“), Paul Schmit („Mon cœur dit oui, mais ma tête dit non“), Keong-A. Song, Marie Mathieu, Sabrina Notka („Départ Lass!!!“) und Guy Fonck („Focus on Women in Jazz“) an; in der Kategorie Kinder- und Jugendbuch sind es Pierre Decock („10 mystères à résoudre“), Etienne Duval („Deux lits chez Billie“), Viviane Daman („Am Päiperleksgaart“), Sandra Martins („D’Sasha an de Flint retten d’Kinnigin“) sowie Marc Weydert und Patty Thielen („KrixKrax“).

Passend zum Jubiläum lautet das Motto 2025 „Erinnern trifft Erneuern“ – ein Thema, das sich wie ein roter Faden durch das gesamte Programm zieht. Wie speichern wir heute Geschichten, wie verändert sich unser Gedächtnis in einer digitalen Welt? Zwischen Archiv und Algorithmus, Buchseite und Cloud wird über die Zukunft des Erinnerns nachgedacht – literarisch, visuell, experimentell. Die grafische Identität des Events wurde derweil zum runden Geburtstag überarbeitet. 

Vor Ort erwartet das Publikum unter anderem 177 Stände, 50 Lesungen, drei Ausstellungen und der Bereich „Books for Kids“. Dort gibt es Erzähltheater, Workshops oder auch Bastelstunden mit Tatta Tom. Hinzu kommen Second-Hand-Stände, ein „Café littéraire“ und Foodtrucks – über 75 professionelle Aussteller*innen beteiligen sich. Es finden zudem Kooperationen mit dem „Centre national de littérature“, der Kulturfabrik, Coopérations Wiltz und dem „Zenter fir d’Lëtzebuerger Sprooch“ statt.

Fitzek, Reuter, Quiqueret

Ein besonderes Highlight ist der Abend mit Bestsellerautor Sebastian Fitzek am Freitag, dem 14. November. Der deutsche Thrillerstar liest aus seinem neuen Buch „Der Nachbar“ vor – die Tickets waren in Rekordzeit vergriffen. Das Motiv der Erinnerung taucht hingegen in den „Walfer Sessions“ am 15. November wieder auf: Die Autorin Anne-Marie Reuter sowie der Autor und Tageblatt-Journalist Jérôme Quiqueret – beide Träger des Servais-Preises – präsentieren Texte zum Leitthema. Nadine Kauffmann und DJ Headmasta begleiten sie musikalisch. Am Sonntagmorgen, dem 16. November, lädt RTL dann zur traditionellen „Dictée“ in drei Sprachen ein. An demselben Tag wird Kulturminister Eric Thill (DP) in Walfer erwartet, um gemeinsam mit den Veranstalter*innen auf 30 Jahre Literaturgeschichte zurückzublicken.

Daneben laufen im Rahmen der „Walfer Bicherdeeg“, wie bereits erwähnt, mehrere Ausstellungen. Die Walfer Foto-Frënn und die Schüler*innen des Lycée des Arts et Métiers unter der Leitung des Lehrers Joseph Tomassini zeigen auf der Messe fotografische Reflexionen über Erinnerung und Identität. Das Künstlerkollektiv La Concierge präsentiert „Ctrl + Alt + Memory“ (noch bis zum 7. Dezember; eine Berichterstattung im Tageblatt folgt) – eine kritische Auseinandersetzung mit digitalen Gedächtnissen und der Frage, wie Technologie unsere Erinnerung verändert.

Ebenfalls interessant, wenn auch nicht für das öffentliche Publikum gedacht: Bei den „Walfer Bicherdeeg“ findet zum zweiten Mal die „Journée pédagogique“ statt – ein Informationstag für Schülerinnen und Schüler, organisiert von der Gemeinde Walferdingen gemeinsam mit dem Script und dem „Centre national de littérature“. Ziel ist es, Jugendlichen die vielfältigen Berufsfelder der Literatur näherzubringen: von Grafik und Illustration über Buchhandel bis hin zu kreativem Schreiben.

Weitere Infos zur Buchmesse auf bicherdeeg.lu; Details zum „Lëtzebuerg Buchpräis“ unter bicher.lu.