Fossilienfund„Weltweit sehr selten“: 406 Millionen Jahre alter Riesen-Seeskorpion ausgegraben

Fossilienfund / „Weltweit sehr selten“: 406 Millionen Jahre alter Riesen-Seeskorpion ausgegraben
Die Bergungsarbeiten waren unter anderem wegen des harten Gesteins schwierig Foto: MNHN

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Unter der Leitung des Nationalmuseums für Naturgeschichte haben Experten der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz und der Palaeontologica Belgica die Überreste eines versteinerten Wasserskorpions gefunden. Ausgegraben wurde das Fossil in einem Steinbruch der Firma Rinnen in unmittelbarer Nähe von Consthum.

In einer 406 Millionen Jahre alten Gesteinsschicht kamen zahlreiche Reste von Tieren zum Vorschein, die im damaligen Flussdelta gelebt haben. Besonders spektakulär ist der Fund von Überresten eines gewaltigen Seeskorpions. Mehrere zusammenhängende Segmente, insgesamt fast 50 cm lang, lassen auf eine Körperlänge von anderthalb Metern schließen.

„Funde von derart großen Seeskorpionen sind weltweit sehr selten, besonders, wenn sie noch zusammenhängen“, erklärt Dr. Ben Thuy, Paläontologe am Luxemburger Museum und Leiter der Grabung. Riesen-Seeskorpione waren unter den damaligen Topräubern und gehören zu den größten Gliedertieren, die jemals gelebt haben. Der gefundene Wasserskorpion hat mit den Skorpionen, wie wir sie heute kennen, allerdings wenig gemein. Er hatte acht Beine und einen Kiefer.

Künftig im Museum zu sehen

Seit einigen Millionen Jahren ist dieses Tier nun ausgestorben. Vor vielen Jahren hat man ein ähnliches Exemplar in der Gegend von Prüm in der benachbarten Eifel gefunden. Dieses war allerdings mit 2,30 Metern deutlich größer als der in Consthum gefundene Riesenskorpion.

Die Bergung gestaltete sich wegen des harten Gesteins, des fragilen Fossils und des vielen Wassers an der Grabungsstelle äußerst schwierig. Sie gelang schließlich mit den Geräten der Firma Rinnen und der Hilfe von „Collaborateurs scientifiques“, die freiwillig im Dienst des Museums arbeiten.

In den kommenden Monaten werden die Überreste präpariert und fachlich untersucht. Geplant ist, das fertig aufbereitete Fossil anschließend der Öffentlichkeit im Luxemburger Museum zu präsentieren.

Zusammenhängende Segmente von insgesamt fast 50 cm Länge wurden gefunden
Zusammenhängende Segmente von insgesamt fast 50 cm Länge wurden gefunden Foto: MNHN