Bisher sind auf der interaktiven Karte des Leerstandsmelders 77 leer stehende Häuser und Wohnungen eingetragen. Wertvoller Wohnraum, der von den Parteien unbeachtet bleibt.
Mitte Juni 2014 schaltete die „Sauvegarde du patrimoine asbl.“ erstmals die Webseite www.leerstandsmelder.lu frei. Ihr Ziel war es in erster Linie, die Architektur der leer stehenden Gebäude zu erhalten. Vorbild war für sie die gleichnamige Internetseite, die bereits für Deutschland und Österreich existierte.
Knapp zwei Wochen später war die Seite schon wieder offline. Initiator Jochen Zenthöfer wurde zur damaligen Wohnungsministerin Maggy Nagel (DP) vorgeladen – und die zeigte sich alles andere als entzückt über die Initiative.
Sie versprach, sich der Problematik des Leerstandes in Luxemburg anzunehmen. Allerdings unter einer Bedingung: Der Leerstandsmelder soll schnellstmöglich lahmgelegt werden. Eine wirkliche Begründung gab es nicht: „Besitz ist in Luxemburg heilig. Damit soll jeder machen können, was er will“, schätzt David Kieffer, der die Seite vor Kurzem wiederbelebt hat, die damalige Situation ein.
Optimistisch folgte die „Sauvegarde du patrimoine asbl.“ der Forderung. Danach passierte jedoch nichts. Mindestens die Hälfte der Wohnungen, die damals schon auf der Internetseite eingetragen waren, stehen bis heute leer. Einige davon bereits seit über zehn Jahren. Das konnte David Kieffer so nicht im Raum stehen lassen. Der 28-Jährige beschloss kurzerhand, Jochen Zenthöfer zu kontaktieren und die Seite wiederzubeleben. Mit fünf weiteren jungen Engagierten versucht er, die Luxemburg-Karte auf der Internetseite so gut wie möglich zu vervollständigen.
Kurz vor den Wahlen will er die Problematik damit erneut ins Gespräch bringen.
„Leerstand muss gerechtfertigt sein“
Der Leerstandsmelder ging in Luxemburg erstmals 2014 online. Damals versprach die Regierung, sich des Problems anzunehmen – unter der Bedingung, dass die zu dem Zeitpunkt zwei Wochen alte Seite schnellstmöglich aus dem Netz verschwindet. Seitdem ist nicht viel passiert. Eine Gruppe junger Luxemburger hat nun die Seite kurz vor den anstehenden Wahlen wieder online gesetzt. Ihnen voran David Kieffer.
Tageblatt: Wie kam es dazu, dass Sie den Leerstandsmelder wiederbelebt haben?
David Kieffer: Nach meinem Studium im Ausland kam ich zurück nach Luxemburg. Bei der Wohnungssuche musste ich mich unausweichlich mit der Wohnproblematik auseinandersetzen. Dabei habe ich mir die Frage gestellt, wieso das Problem überhaupt besteht und was dagegen getan werden kann. Bei meinen Recherchen bin ich auf den Leerstandsmelder gestoßen. Ich habe Jochen Zenthöfer, den ursprünglichen Initiator der Seite, kontaktiert und mit ihm über einen möglichen Relaunch gesprochen. Ich sah mich nach engagierten Menschen um, die interessiert waren, mir dabei zu helfen. Inzwischen leiten wir das Projekt zu fünft.
Was bezwecken Sie damit, so kurz vor den Wahlen?
Alle Parteien reden darüber, dass Wohnraum gebraucht wird und dass sie neue Wohnungen bauen wollen. Niemand redet davon, das Existierende zu nutzen. Ich vermute, das ist den Parteien nicht sexy genug. Einige sprechen in ihren Wahlprogrammen die Besteuerung an, aber immer nur auf Gemeindeebene. Das Potenzial ist auf jeden Fall da: Alleine in den Bezirken Hollerich, Belair und Merl stehen nicht wenige Immobilien leer. Darunter große, architektonisch schöne Häuser, in denen tolle Wohnungen geschaffen werden könnten.
Ein paar Gemeinden besteuern Leerstand bereits. Was fordern Sie?
Die Besteuerung muss auf nationaler Ebene passieren. Über den Betrag müsste natürlich diskutiert werden. Es könnte zum Beispiel ein gewisser Prozentsatz des Immobilienwertes gerechnet werden. Derzeit handelt es sich um Beträge, die nicht in Relation zur Wertsteigerung der Grundstücke und Wohnungen stehen. Natürlich muss es dann Ausnahmen geben. Wenn zum Beispiel ein Problem mit dem Denkmalschutz auftritt, ein Rechtsstreit aussteht oder ältere Menschen, die ins Altersheim ziehen, noch nicht loslassen wollen. Dann muss ein Aufschub möglich sein. Aber Eigentümer sollen sich für Leerstand rechtfertigen müssen. Passiert dies nicht, muss nach einer bestimmten Frist eine Strafe ausgestellt werden.
Was macht Leerstand eigentlich so attraktiv?
Manchen Eigentümern ist es gar nicht bewusst, dass sie dem Markt möglichen Wohnraum entziehen. Andere wiederum spekulieren bewusst. Durch die Wertsteigerung gewinnen sie an Geld, selbst wenn sie die Wohnung nicht vermieten. Das ist das Problem der ständigen Preissteigerung.
Vor vier Jahren wurde dem Leerstandsmelder die Bloßstellung der Eigentümer vorgeworfen …
Es gibt keinerlei Bloßstellung, weil alles anonym bleibt. Wir löschen jeden Hinweis darauf, wer der Eigentümer sein könnte. Wenn ein Besitzer fordert, dass das Foto des Hauses von der Seite gelöscht wird, kommen wir dem nach. Unser Ziel ist es herauszufinden, wie viele Leerstände es gibt und was die Gründe dafür sind.
De Maart

Auch in Deutschland ist der Wohnraum knapp, und wird immer knapper und teurer.
In Citys kann man heute kaum (bezahlbaren) Wohnraum finden.
U.a. weil in ca. 1 000 000 Wohnungen „Fremde / Zuwanderer“ auf Kosten der Steuerzahler einquartiert wurden...
Das machte den knappen Wohnraum knapp noch knapper, und treibt die Nachfrage und Preise steil nach oben.
Einige Städte / Kommunen in D bestrafen längeren Leerstand oder Wohnraum- Zweckentfremdung z.B. durch Gewebe oder Airbnb, mit Geldstraffen bis zu 20 000 € pro Wohnung.
Und Lucilinburhuc offenbar noch nie im Garer Quartier.
"der feuchte Traum eines jeden Hausbesetzers, Junkies oder Dealers" tssss, solch eine Weltanschauung incl. Pauschaldenken...Wieviele Hausbesetzer gibt's denn wohl in Luxusbuerg? 1 ,2, oder alle 3 :-) Realist war wohl noch nie im Ausland.
D.h. se missten engem bal leed dinn??? Da solle se verkafen éier se trotz (wéint?!) dem besëtzen a verlounen vu wunnenge um hungertuch nagen.....
Es geht den Initiatoren darum auf das Problem des Leerstands im Rahmen der Wohnungsnot aufmerksam zu machen. Jeder Eigentümer trägt eine soziale Verantwortung.
Ihren Eifer um die Eigentümer zu verteidigen kann ich nicht nachvollziehen. Bedenken Sie dass viele Eigentümer die Kaution nur teilweise oder gar nicht an den Mieter zurückzahlen. Mit dieser Vorgehensweise wird der Eigentümer bei jedem Auszug auf Dauer steinreich! Von der regelmässigen Erhöhung der Miete mal abgesehen.
Privatbesitz braucht nicht als "heilig" zu gelten, um gesetzlichen Schutz zu geniessen, in diesem Fall wohl vor allem in Hinblick auf den Datenschutz. darüber hinaus: Wenn ich beschliesse, meine Wohnung oder mein Haus leer stehen zu lassen, ist das meine Sache. Egal wie "gut" diese Initiative möglicherweise gemeint ist, kommt mir persönlich so eine Online-Karte vor wie der feuchte Traum eines jeden Hausbesetzers, Junkies oder Dealers auf der Suche nach einem geeigneten Objekt.
De Loyer geht dur fir d'Stei'eren ze bezuehlen, an d'Renovatio'un beim Wiessel vum Locataire.
Wann een d'Renovatio'un muss un Handwierker verginn, bleift net vill iwreg !
Kee Wonner dat Proprietairen d'Wunneng eidel loosen !