Mittwoch5. November 2025

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KlimawandelWassernot auf Mallorca: Ferienort Sóller hat nur noch für wenige Tage Trinkwasser

Klimawandel / Wassernot auf Mallorca: Ferienort Sóller hat nur noch für wenige Tage Trinkwasser
Menschen am Flughafen von Palma de Mallorca: Auch Touristen müssen Wasser sparen Foto_dpa/Clara Margais

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Im bekannten mallorquinischen Urlaubsort Sóller reichen die Trinkwasservorräte nur noch für wenige Tage. In anderen bekannten Touristenorten wie etwa Deià wird das Wasser bereits stundenweise abgestellt.

In Sóller, einem der bekanntesten Urlaubsorte auf der Mittelmeerinsel Mallorca, reicht das Trinkwasser nur noch für wenige Tage. Aus Sorge vor einem abrupten Versorgungsstopp hat Bürgermeister Miquel Nadal Vaquer deswegen strikte Sparregeln verhängt. Sollte auch dies nicht helfen, müssen Tausende Einwohner und Urlauber in Sóller mit Wasserabsperrungen rechnen – und nicht nur dort.

Ziel der Sparmaßnahmen sei, „die Versorgung mit Trinkwasser sicherzustellen und die vorhandenen Ressourcen zu bewahren“. Laut Rathaus würde das Wasser ohne diese Normen nur noch maximal 14 Tage reichen. Größere Regenfälle seien derzeit leider nicht in Sicht. In der Kleinstadt sind rund 14.000 Einwohner gemeldet. Hinzu kommen unzählige Zweitwohnungen von Ausländern und jetzt im Sommer Zigtausende Feriengäste.

Drei Tage kein Wasser im Hotel

Konkret ist laut Bürgermeister seit einigen Tagen verboten: „Das Befüllen privater Pools mit Trinkwasser aus dem städtischen Netz; das Bewässern von Gärten, Gemüsegärten und Grünflächen; das Waschen von Fahrzeugen; die Reinigung von Terrassen, Fassaden und Straßen.“

Hotels werden angehalten, Spartechnik einzubauen und die Gäste darüber zu informieren, dass kein Wasser verschwendet werden darf. Konkret heißt das zum Beispiel: Unter der Dusche sollte beim Einseifen der Hahn zugedreht werden. Auch das Zähneputzen sollte nicht bei laufendem Wasser geschehen.

Auch die städtischen Einrichtungen in Sóller müssen sparen. So wurden zum Beispiel die öffentlichen Schwimmbäder geschlossen. Die Touristen müssen an den Stränden auf die beliebten Duschen verzichten, die ebenfalls stillgelegt wurden. 

Dass Sóller sparen muss, ist ein Signal dafür, wie es um die Versorgung in weiten Teilen der Insel steht. Wenn die nächsten Wochen nicht noch ein Wunder geschieht und sich die Himmelsschleusen weit öffnen, drohen „strengere Einschränkungen“ bei der Wasserversorgung – und sogar zeitweise Abstellungen. Im mallorquinischen Künstlerdorf Deià, das ebenfalls am Tramuntana-Gebirgszug liegt, ist diese Eskalationsstufe bereits Alltag.

Die Gemeinde dreht in mehreren Ortsteilen den Hahn ab. Die betroffenen Kunden, darunter auch mehrere Hotels, bekommen drei Tage die Woche kein Wasser. Konkret: Montags, mittwochs und freitags bleiben die Hähne trocken. Wassertankwagen sorgen dafür, dass zeitweise überhaupt noch etwas aus den Leitungen kommt. Die Befüllung von Pools und Gartenbewässerung ist schon länger untersagt.

Weniger Regen, mehr Trockenheit

Nahezu ganz Mallorca befindet sich wegen der sinkenden Trinkwasserreserven bereits im Voralarm. Das bedeutet, die Gemeinden müssen Vorsorge treffen, Notpläne ausarbeiten und die Bevölkerung zum Sparen anhalten. Dass in den meisten touristischen Zentren noch etwas aus den Hähnen kommt, ist vor allem den Meerwasserentsalzungsanlagen zu verdanken. Die drei existierenden Trinkwasserfabriken laufen auf Hochtouren, eine vierte ist geplant – doch nicht alle Gemeinden sind angeschlossen – das gilt zum Beispiel für Sóller und Deià.

Heißes China

China hat in diesem Jahr den heißesten Sommer seit Beginn der Aufzeichnungen erlebt. Von Juni bis August habe die landesweite Durchschnittstemperatur bei 22,31 Grad Celsius und damit knapp über dem Rekord von 22,30 Grad vom vergangenen Jahr gelegen, teilte die Wetterbehörde CMA am Montagabend mit. Weite Teile des Landes hätten in diesem Sommer unter der „starken Hitze“ gelitten.
Im Juni waren die Temperaturen in der Hauptstadt Peking auf fast 40 Grad gestiegen. Im Juli warnten die Behörden dann in weiten Teilen Ostchinas vor Gesundheitsrisiken durch Hitze. In Shanghai litten die Menschen im August an 27 Tagen unter Temperaturen von mehr als 35 Grad.
China ist der weltweit größte Verursacher von Treibhausgasen, die nach Angaben von Wissenschaftlern den Klimawandel beschleunigen und zur Zunahme extremer Wetterereignisse wie Hitzewellen beitragen.

Generell liegen inselweit die Grundwasserspeicher – Hauptquelle der Trinkwasserversorgung – seit Jahren deutlich unter früheren Normalständen. Die Not spiegelt sich auch in den beiden Inselstauseen Gorg Blau und Cúber, die zwar nur einen kleinen Beitrag zur Inselversorgung leisten, aber deren chronisch niedrige Pegelstände signalisieren, dass Mallorca ein wachsendes Wasserproblem hat.

Immer weniger Wasser, aber immer mehr Einwohner und Urlauber. Die Grundwasserreserven, die sich früher im ruhigen Winter erholten, kommen inzwischen auch in der kühleren Jahreszeit nicht über 50 Prozent ihres Fassungsvermögens hinaus. Übrigens nicht nur wegen des steigenden Verbrauchs, sondern auch wegen tendenziell abnehmender Niederschläge und zunehmender Trockenheit, was die Meteorologen mit dem Klimawandel in Verbindung bringen. In vielen Hotels hängen inzwischen Sparappelle in den Zimmern: „Jeden Tag werden Millionen Liter Wasser verschwendet. Helfen Sie mit, dies zu ändern.“

Michaux Merle
4. September 2025 - 19.48

"Unter der Dusche sollte beim Einseifen der Hahn zugedreht werden. Auch das Zähneputzen sollte nicht bei laufendem Wasser geschehen."

Tut das nicht schon jeder

Philippe
4. September 2025 - 9.22

Ass et den Klimawandel oder awer villeicht den Massen Tourismus well et geet em Geld .
Awer Panik Iwerschrewt muss sin.