0:1 in Wiltz und 0:1 in Hostert, schmerzlicher hätte der Rückrundenstart des RFCU Luxemburg nicht verlaufen können. Mit sechs Punkten mehr auf dem Konto stünden die Hauptstädter auf Platz zwei der Tabelle. Für Trainer Yannick Kakoko stellt der Auftakt noch kein Beinbruch dar: „Zum jetzigen Zeitpunkt blicke ich nicht auf die Tabelle. Wichtig sind Einsatz und Einstellung, alles andere fördert Überheblichkeit oder Druck.“ Die Niederlagen ärgern den Trainer trotzdem: „Es hätte nicht so laufen müssen, die Partie in Wiltz haben wir verschlafen und in Hostert lief es unglücklich, mit dem Platzverweis und dem Gegentor in der Nachspielzeit.“
In seiner Spielweise und seiner Position erinnert er mich an mich
Ganz ähnlich sieht es sein Kapitän Farid Ikene. Der 24-jährige Luxemburger gab zu, dass der Start ins Jahr weder so erwartet, noch optimal gewesen ist. Den Niederlagen nachtrauern will der Mittelfeldspieler aber nicht: „Wir haben uns im Juni nicht dahin gesetzt und uns einen Tabellenplatz ausgemalt. Unser Ziel war es, jedes Spiel zu gewinnen, mit dem Bewusstsein, dass es nicht immer klappen kann. Wir haben uns vorgenommen, 30 Mal ein Finale zu bestreiten.“ Auch die Auftaktpleiten ändern nichts an diese Philosophie: „Es kommt jetzt kein Rambazamba auf.“ Der Trainerstab, er als Kapitän und die älteren Spieler könnten gut damit umgehen und den Druck von der Mannschaft nehmen.
Das Vertrauen zurückgeben
Insgesamt ist Kakoko sehr zufrieden bei seinem neuen Arbeitgeber: „Ich bin glücklich über eine homogene Mannschaft zu verfügen, man darf nicht vergessen, dass es das jüngste Team der Liga ist, da sind Fehler erlaubt.“ Jetzt müsse man schnellstens zurück in die Spur finden. Der Coach schätzt sich auch glücklich, über einen so talentierten Spieler wie Ikene zu verfügen, der sei fester Bestandteil der Mannschaft und nicht umsonst sein Kapitän. „In seiner Spielweise und seiner Position erinnert er mich an mich“, so der frühere Jugendspieler des FC Bayern München. „Er ist der Dirigent auf dem Platz, er hat einen hohen Fußball-IQ und wir analysieren die Spiele gemeinsam.“
In das gleiche Horn bläst Farid Ikene, der mit 24 Jahren ein junger Kapitän ist, der das Amt aber nicht als Bürde sieht: „Der Trainer hat mir das Vertrauen geschenkt, und hat mir keinen Druck gemacht, ich soll bleiben wie ich bin.“ Er weiß selbst, dass er noch in seine Rolle hineinwachsen muss – vor allem, wenn es darum geht, nach einer Niederlage über seinen Schatten zu springen und mit gutem Beispiel voranzugehen. Über die Loblieder von Yannick Kakoko freut sich Ikene natürlich. Das erste Mal über den Weg gelaufen ist sich das Duo damals, als der Deutsch-Kongolese noch aktiv in Petingen auf dem Platz stand. Danach habe er Kakokos Trainerkarriere interessiert aus der Ferne verfolgt und man habe geflachst, dass es schön wäre, einmal zusammenzuarbeiten.
Umso glücklicher ist der RFCUL-Regisseur, dass es jetzt geklappt hat: „Der Trainer hat die ganze Mannschaft mitgerissen. Ich war noch nie so glücklich wie in den letzten sechs Monaten.“ Dabei blickt Farid Ikene auf eine nicht so glückliche Vergangenheit auf Verlorenkost zurück: „Vor zwei Jahren spielte ich meine schlechteste Saison. Ich hatte eine schwierige Situation, als ich aus dem Ausland zurückkam. Letztes Jahr war auch nicht einfach, weil der Verein seine Schwierigkeiten hatte. Mit Kakoko hat sich das alles geändert, er hat uns das Vertrauen zurückgebracht, das betrifft auch mich.“
Am Samstag können die Spieler ihrem Trainer dieses Vertrauen zurückzahlen. Im Heimspiel gegen Strassen geht es um mehr als drei Punkte. Da wird sich die Spreu vom Weizen trennen.
De Maart
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