Die „Travel Clinic“ sowie die „Travel Clinic pédiatrique“ des „Centre hospitalier de Luxembourg“ (CHL) sind essenzielle Anlaufstellen für Reisende, die vor ihren Tropenreisen wichtige und erforderliche Impfungen und gesundheitliche Beratungen benötigen. Kürzlich baten die beiden DP-Abgeordneten Gilles Baum und Gérard Schockmel im Rahmen einer parlamentarischen Anfrage um einige Informationen zur Funktionsweise und zu den Wartezeiten der Einrichtung.
In ihrer Antwortet erläutert Gesundheitsministerin Martine Deprez (CSV), dass in der Zeitspanne von 2014 bis 2019 rund 5.000 Konsultationen jährlich in der Erwachsenenabteilung der „Travel Clinic“ durchgeführt wurden. In der Zeitspanne 2020 bis 2024 nahm die Zahl der Konsultationen ab: 2020 und 2021 waren es rund 1.500 jährliche Konsultationen, in den darauffolgenden Jahren stieg die Zahl über die Marke von 2.800. Die Zahl der Kinder, die die „Travel Clinic pédiatrique“ aufsuchten, liegt im Durchschnitt bei etwa 250 pro Jahr in den letzten drei Jahren. Dabei sei allerdings zu beachten, dass einige Kinder mit ihren Eltern zusammen in der Reiseklinik für Erwachsene behandelt werden und daher in deren Zahlen enthalten sind, betont die Ministerin.
Bezüglich der Wartezeiten gab es jedoch keine detaillierten Daten zur Entwicklung über den Zeitraum 2014 bis 2024. Ein konkreter Vergleich der Wartezeiten über die Jahre ist demnach schwer nachvollziehbar, auch wenn die Ministerin auf den „fluktuierenden“ Charakter der Nachfrage hinweist, der durch saisonale Spitzenzeiten, wie etwa in den Sommermonaten, beeinflusst wird.
Telefonische Terminvergabe aus Flexibilitätsgründen
Ein zentraler Punkt der Anfrage von Schockmel und Baum betraf die Behauptung, dass die Wartezeit für einen Termin in der „Travel Clinic“ derzeit bei etwa zwei Monaten liegen würde. Dies relativiert Deprez jedoch: Die durchschnittliche Wartezeit liege zurzeit zwischen vier und sechs Wochen, wobei dies je nach Jahreszeit schwanken kann. In Stoßzeiten, wie während der Sommermonate, könnten die Wartezeiten demnach länger sein.
Um sicherzustellen, dass Reisende, die bald abfliegen, ihre Impfungen rechtzeitig erhalten, werden spezielle Zeitfenster für diese Fälle reserviert. Hierin begründet die Ministerin auch, weshalb eine Onlinevergabe für Termine in der „Travel Clinic“ nicht eingesetzt wird. Patienten müssen sich telefonisch an den Service wenden. Diese Vorgehensweise ermögliche die notwendige Flexibilität, um dringende Abreisen vorrangig zu behandeln und die verfügbaren Termine entsprechend dem Reisedatum zu verwalten.
Die Ministerin bekräftigt demzufolge auf die Frage, ob es nicht wünschenswert wäre, ein einheitliches Terminbuchungssystem für die „Travel Clinic“ und die „Travel Clinic pédiatrique“ einzuführen, dass die derzeitige Praxis es ermögliche, die verschiedenen Anforderungen besser zu handhaben.

De Maart

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