Donnerstag30. Oktober 2025

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Nations LeagueWarum die „Roten Löwinnen“ gegen die Türkei diesmal nichts zu verlieren haben

Nations League / Warum die „Roten Löwinnen“ gegen die Türkei diesmal nichts zu verlieren haben
Marta Estevez ist nach den Verletzungen von Laura Miller, Charlotte Schmit und Marisca Soares die letzte gestandene Spielerin im Mittelfeld Foto: Editpress/Fernand Konnen

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Auch in Bestbesetzung wäre die FLF-Auswahl gegen die Türkinnen in der Underdog-Rolle gewesen. Mit einer „Jetzt erst recht“-Einstellung wollen die „Roten Löwinnen“ am Freitagabend im Escher Stade Emile Mayrisch beweisen, dass sie dem Leader der Gruppe C2 trotz der vielen Ausfälle die Stirn bieten können.

Die Personalsorgen: Die Lage rund um die Auswahl von Nationaltrainer Dan Santos hat sich nicht verbessert – im Gegenteil. Bereits am Dienstag stand fest, dass Kapitänin und Mittelfeldchef Laura Miller nach ihrem Ermüdungsbruch des Schienbeins nicht rechtzeitig wieder fit wird. Sie wird am Wochenende nach Lüttich zurückreisen und dort an ihrem Comeback weiterarbeiten. „Die Ergebnisse des Scanners und der Kernspintomografie waren zwar positiv, aber sie ist physisch noch nicht wieder dort, wo wir es uns erhofft hatten“, erklärte der Coach. „Wir werden keine Risiken eingehen, denn es besteht in solchen Fällen die Gefahr von muskulären Verletzungen. Das wollen wir unbedingt vermeiden, damit Miller uns für die letzten beiden Nations-League-Spiele gegen Litauen und Georgien wieder zur Verfügung steht.“

Ein Fragezeichen stand ebenfalls hinter dem Namen von Charlotte Schmit. Die junge Freiburgerin wird nach ihrer Gehirnerschütterung beim Heimspiel am Freitag nicht eingesetzt werden – und frühestens nächste Woche in der Türkei ein paar Minuten Einsatzzeit bekommen. Aus dem Kader gestrichen wurde ebenfalls Claudia Veloso (RFCUL). Sie zog sich eine Rippenverletzung zu. 

Damit nicht genug: Bei Mittelfeldspielerin Marisa Soares wurde am Mittwochmorgen nach dem Röntgen die exakt gleiche Diagnose gestellt. Die Differdingerin zog sich nach einem Zweikampf am Samstag gegen Wormeldingen einen Riss der Rippen zu. Neuling Andreia Faria ist am Wochenende unglücklich umgeknickt und droht ebenfalls ihre internationale Premiere zu verpassen. Ein Einsatz am Freitag ist aufgrund der Schwellung ausgeschlossen.

Die Voraussetzungen: Diese vielen schlechten Nachrichten seien „Zufälle“, analysierte Trainer Santos. „Die einen sind umgeknickt, andere hatten Pech, als sie mit Gegenspielerinnen zusammenstießen. Wenn alle nächsten Monat fit sind, muss es unser Ziel sein, diesen zweiten Platz hinter der Türkei zu sichern. Diesmal ist es so, dass eben andere Nationalspielerinnen Spielzeit bekommen werden – und die Möglichkeit, sich zu zeigen.“ Die FLF-Auswahl liebäugelt demnach mit einem möglichen Play-off-Platz, der über einen Aufstieg in die Liga B entscheidet. „Als Trainer ist es allerdings nicht einfach, bei so vielen Ausfällen ein wettbewerbsfähiges Team aufzustellen und mehrmals den Matchplan zu ändern. Wir bleiben trotzdem optimistisch.“

Die mentale Verfassung: Die verbliebenen Spielerinnen seien trotz der personellen Fragen „fokussiert“ aufgetreten. „Die Einheit vom Dienstagabend hat mich beeindruckt. Ich habe ihnen klargemacht, dass wir nur als Kollektiv funktionieren können. Ja, es werden auf dem Platz andere Profile zur Verfügung stehen. Das müssen wir als Einheit kompensieren.“ Mit Liane Freymann und Anna Miny wurden zwei junge Frauen nachnominiert. 

Der Doppeltermin: Neben den verletzungsbedingten Ausfällen wird Joana Lourenco das Heimspiel am Freitag gesperrt verpassen. Vorbelastet sind Leila Schmit, Andreia Machado und Emma Kremer. „Wir werden nicht mit angezogener Handbremse an die Sache herangehen. Es wird nichts und niemand geschont. Wir wollen am Freitag alles tun, um vielleicht sogar einen Punkt gegen den Favoriten zu holen. Es gibt also kein Taktieren im Hinblick auf das Auswärtsspiel eine Woche später, sondern es ist alles auf das Heimspiel ausgelegt“, meinte der Coach klar und deutlich. 

Die Rollen: Gegen ein Team, das zur Hälfte aus Profispielerinnen besteht, ist die Favoritenrolle klar verteilt. Den Türkinnen fehlten 0,1% des Koeffizienten, um in die Liga B eingestuft zu werden. „Sie sind das stärkste Team der Liga C. Aber ich freue mich auf das Duell“, fügte Santos hinzu. „Sie werden ja beobachtet haben, dass wir Fußball spielen können. Ich muss allerdings etwas zurückrudern, denn wir werden aufgrund der Ausfälle wohl nicht so auftreten, wie wir es im Optimalfall hätten tun können. Es wird also auch Momente geben, in denen wir tief stehen werden müssen. Das bedeutet nicht, dass wir den Bus vor das eigene Tor parken.“ 

Das FLF-Aufgebot

Das FLF-Aufgebot:
Tor: Joy Jung (TuS Issel/D), Lucie Schlimé (First Vienna/AUT), Celine Töpler (E D03)
Abwehr: Ana Barbosa (Standard/B), Jessica Becker (Entente WMG), Kimberley dos Santos (RFCUL), Emma Kremer, Eva Fernandes (beide Junglinster), Andreia Machado (Mamer), Liane Freymann (Ell),
Mittelfeld: Marta Estevez, Catarina Lavinas (beide RFCUL), Charlotte Schmit (SC Freiburg/D), Leila Schmit (SV Elversberg/D), Marisa Soares (D03), Andreia Faria (Ell), Anna Miny (TuS Issel/D)
Angriff: Isabel Albert (E Wormeldingen), Caroline Jorge (Standard/B), Joana Lourenco (Diekirch), Nathalie Ludwig (Junglinster), Amy Thompson (Mamer), Julie Marques (Diekirch)

Das Programm: 
27. Oktober:
Luxemburg – Türkei um 19.30 Uhr im Stade Emile Mayrisch in Esch
31. Oktober:
Türkei – Luxemburg
1. Dezember:
Georgien – Luxemburg
5. Dezember:
Luxemburg – Litauen
Bereits gespielt:
Litauen – Luxemburg 0:2
Luxemburg – Georgien 1:1

Tabelle:
1. Türkei 2 Spiele, 6 Punkte
2. Luxemburg 2, 4
3. Georgien 2, 1
4. Litauen 2, 0