Der Krokodilkaiman ist über ganz Mittel- und Südamerika verbreitet. Trotz des großen Verbreitungsgebiets ist er in vielen Gebieten vom Aussterben bedroht. Zum Verhängnis wird ihm die Lederindustrie und die Zerstörung seines Lebensraums. Im Pantanal ist er durch sehr strenge Schutzmaßnahmen häufig anzutreffen. Ihre Population wird auf bis zu 10 Millionen Tiere geschätzt.
Der Name leitet sich von seinem Aussehen ab, das dem eines Krokodils ähnelt. Er gehört aber zur Gattung der Alligatoren. Eine auffällige Eigenschaft ist die knöcherne Querleiste zwischen den Augen, die dem Tier auch den Namen „Brillenkaiman“ verleiht. Sie werden bis zu drei Meter lang und bis zu 100 kg schwer.
Kaimane ernähren sich hauptsächlich von Fischen, aber auch von Säugetieren, wie zum Beispiel Nagetieren oder Affen. Auf ihrem Speiseplan stehen aber auch Frösche, Krabben und Schlangen. Bei Nahrungsknappheit neigen große Exemplare zu Kannibalismus. Sie sind vor allem dämmerungs- und nachtaktiv und entgehen so besser ihren Fressfeinden. Tagsüber ruhen sie oft an Ufern oder auf schwimmenden Pflanzeninseln. Im Pantanal ist der Jaguar ihr größter Feind und die Raubkatzen überwältigen sogar ausgewachsene Kaimane.
Weibchen bewachen während der Brutzeit ihr Nest und sind dann recht aggressiv. Auch dem Menschen gegenüber. Ansonsten stellen sie keine Gefahr für uns dar.
Entstehung der Fotos
Ich näherte mich vorsichtig am Boden kriechend einer Gruppe von Kaimanen, die sich sonnten. Sie ließen mich bis auf wenige Meter an sich heran. Das offene Maul ist keine Drohung. Durch das Öffnen des Maules verhindert das Tier, dass sein Gehirn zu stark erhitzt wird, während der Körper der wechselwarmen Reptilien weiterhin Wärme absorbiert. Die gut durchbluteten Mundschleimhäute sind feucht. Wasser kann dort verdunsten und die entstehende Verdunstungskälte kühlt das Blut ab. Das andere Foto entstand, als wir mit dem Boot auf dem Rio Claro unterwegs waren. Hier erkennt man sehr gut die beiden Höcker, die ihm auch den Namen Brillenkaiman eingebracht haben. Beide aufgenommen mit dem Zoomobjektiv 200-600 mm.

De Maart
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