Freitag7. November 2025

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TabakpräventionVon Spanien nach Luxemburg: Ministerium beobachtet Verschärfung der Rauchverbote im Freien

Tabakprävention / Von Spanien nach Luxemburg: Ministerium beobachtet Verschärfung der Rauchverbote im Freien
Spanien verschärft seine Rauchverbote im Freien – Luxemburg beobachtet die Entwicklungen und prüft eigene Maßnahmen zum Schutz junger Menschen Symbolfoto Editpress/Fabrizio Pizzolante

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Spanien plant schärfere Regeln für das Rauchen im Freien. Die Regierung verweist auf gesundheitliche Risiken – und Luxemburg schaut genau hin. Auch hierzulande steht der Schutz junger Menschen im Fokus.

Spanien zieht die Daumenschrauben für Raucher deutlich an – das Rauchen soll nämlich künftig noch stärker eingeschränkt werden. Ein neues Anti-Tabak-Gesetz sieht vor, das Qualmen an zahlreichen Orten unter freiem Himmel zu verbieten – von Restaurantterrassen über Hotelpools bis hin zu Bus- und Bahnhaltestellen oder Fußballstadien. Auch E-Zigaretten und Tabakerhitzer sollen von den Regeln erfasst werden. Die spanische Gesundheitsministerin Mónica García sprach von einem „Meilenstein“ im Kampf gegen den Passivrauch. Ärzte- und Krebsgesellschaften begrüßen die Reform, während die Gastronomie finanzielle Einbußen befürchtet.

Die Regierung in Madrid verweist darauf, dass frühere Verbote nicht zu Umsatzrückgängen geführt hätten. Hintergrund der Reform ist die nach wie vor hohe Zahl an Tabaktoten. Denn auch wenn die Zahl der Raucher in den vergangenen Jahren kontinuierlich gesunken ist, sterben in Spanien jährlich bis zu 60.000 Menschen an den gesundheitlichen Konsequenzen des Rauchens.

Auch in Luxemburg wird die Entwicklung aufmerksam verfolgt. Das Ministerium für Gesundheit und soziale Sicherheit (M3S) erklärt auf Tageblatt-Nachfrage hin, dass man die geplante Verschärfung der Rauchverbote in Spanien aufmerksam beobachtet und neue Richtlinien, Gesetzesänderungen und wissenschaftliche Erkenntnisse auf europäischer Ebene und in den Nachbarländern kontinuierlich verfolgt. Das Ministerium arbeitet zudem mit den zuständigen Organisationen in Luxemburg zusammen und unterstützt deren Informations- und Aufklärungsarbeit zur Reduzierung des Tabakkonsums. „Diese Entwicklungen fließen in die laufende Bewertung und Weiterentwicklung unserer nationalen Strategien zur Tabakprävention ein“, so das Ministerium.

Luxemburgs Strategie im Kampf gegen Nikotin

Besonderes Augenmerk liegt dabei auf jungen Menschen: Nach Angaben des Ministeriums steigt der Konsum in den Altersgruppen der 15- bis 24-Jährigen sowie der 25- bis 34-Jährigen. Vor diesem Hintergrund liegt dem Staatsrat aktuell der Gesetzesentwurf Nr. 8333 vor, der den luxemburgischen Rechtsrahmen zur Bekämpfung des Tabakkonsums stärken soll. Dabei sollen insbesondere die neuen europäischen Anforderungen für erhitzte Tabakprodukte umgesetzt werden. Zudem sind laut Ministerium weitere Sensibilisierungskampagnen geplant, die sich gezielt an Jugendliche richten sollen.

Wie sich strengere Rauchverbote auf Gastronomie oder Tourismus auswirken könnten, bleibt hierzulande offen. „Dem Ministerium liegen derzeit keine Daten vor, die Aufschluss über mögliche wirtschaftliche Auswirkungen solcher Verbote in Luxemburg haben könnten“, heißt es.

Ob Luxemburg dem spanischen Beispiel folgen wird, ist also noch unklar. Fest steht jedoch: Die Eindämmung des Tabakkonsums, insbesondere unter Jugendlichen, steht ganz oben auf der Agenda. In Europa verschärfen immer mehr Länder ihre Anti-Tabak-Strategien. Frankreich hat neutrale Zigarettenpackungen eingeführt, in Belgien gilt ein Rauchverbot auf Spielplätzen und in Parks und auch Deutschland debattiert über strengere Regeln für E-Zigaretten. Finnland hat Rauchen nahe Schulen und Kindergärten untersagt – langfristig will das Land das Rauchen vollständig verbieten.

JeVi
18. September 2025 - 11.46

Es stört mich tatsächlich sehr, dass ich im Restaurant im Sommer mit einem Tisch im Innenbereich vorlieb nehmen muss, wenn ich auf der Terrasse während des Essens nicht den Rauchschwaden vom Nebentisch ausgesetzt werden will.