Gabriel Rügge Martiny, 13 Jahre, Hubert Bouveroux, 13 und Jules Marcel Dornseiffer, 15, vertreten das Großherzogtum noch bis zum 14. Mai bei der WM in Dallas. Die drei Teenager treten mit einem selbstgebauten Roboter an, der sich in der VEX IQ Challenge, der Kategorie für Kinder und Jugendliche bis zur Mittelstufe, gegen internationale Konkurrenz behaupten soll.

Ihr Roboter ist „nur“ etwa einen halben Meter groß, aber er hat es in sich. „Er sammelt Bälle mit einem Rollmechanismus und schießt sie dann mit einer Katapultmechanik in verschiedene Tore“, sagt Jules Dornseiffer. Diese Tore sind mit sogenannten „Switches“ versehen, die bei jedem erfolgreichen Treffer ausgelöst werden – das bringt Punkte. „Man kann auch Pässe machen für Bonuspunkte“, ergänzt Bouveroux. „Wir haben ihn so gebaut, dass er ganz nah an die Torwand fahren kann – und dann gezielt in das obere oder untere Tor schießen kann“, fügt Dornseiffer hinzu.
Vom Hackerspace zum Weltfinale
Der Weg nach Dallas beginnt im Hackerspace „Level 2“ in Bonneweg – einem offenen Technik-Treffpunkt, an dem gelötet, geschraubt und programmiert wird. Dort trifft sich der CodeClub, dem die drei Jugendlichen angehören. „Es ist ein Ort, an dem man an Projekten arbeiten kann und Zugang zu einer Menge Ausrüstung hat“, beschreibt Dornseiffer den Raum. „Man trifft dort Leute, die Spaß am Bauen und Coden haben“, ergänzt Martiny, der seine ersten Erfahrungen mit LEGO „Mindstorms“ und „Arduino“ gesammelt hat.
„Level 2“ ist eine gemeinnützige Organisation, geregelt durch syn2cat und finanziert von ihren Mitgliedern, und bietet regelmäßig offene Abende zum Mitmachen. Jeden Dienstag steht der Raum allen Interessierten offen – oft bis spät in die Nacht.

„Ich habe mich schon als kleines Kind für Elektronik begeistert. Als ich dann von Robotik-Wettbewerben gehört habe, war klar, dass ich mitmachen will“, erzählt Hubert Bouveroux. Der Weg zur Weltmeisterschaft führt die drei Jungs über den nationalen Roboter-Wettbewerb. Nachdem sie diesen im Februar 2025 gewonnen haben, beginnt die intensive Vorbereitung für Dallas. „Wir haben direkt nach dem Wettbewerb angefangen, den Roboter weiterzuentwickeln und zu trainieren“, berichtet Bouveroux. „Viel testen, viel schrauben – und dabei bloß nichts kaputt machen.“
Ein Koffer voller Technik
Der Roboter reist gut verpackt im Flugzeug mit – in einem extra dafür präparierten Koffer. „Er fliegt ganz normal als Gepäck mit, gut gepolstert und fixiert“, erklärt Bouveroux. Besondere Zollanmeldungen? „Nein, das war nicht nötig – es ist ja alles aus Kunststoff und nicht besonders groß“, sagt Trainer und Hackerspace-Vorstandmitglied Félix Gasiaux.
Kurz vor dem Abflug nach Texas ist die Stimmung im Team eine Mischung aus Aufregung und Vorfreude. „Ich war noch nie außerhalb der EU, also auch nicht in Amerika – ich freue mich riesig“, sagt Dornseiffer. Auch Martiny und Bouveroux sind gespannt, was sie erwartet: nicht nur eine internationale Bühne, sondern auch ein kulturelles Abenteuer in einem Land, das sie bisher nur aus Filmen kennen.
Für den Trip mussten die drei eine ganze Schulwoche aussetzen. „Unsere Schulen haben uns offiziell freigestellt – das war kein Problem“, sagt Dornseiffer. Und mit gutem Grund: Die VEX-Weltmeisterschaft ist nicht nur ein Wettbewerb, sondern auch ein internationales Netzwerk- und Lernerlebnis für die MINT-Talente (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) von morgen.
Luxemburg auf der Weltkarte der Robotik
Der Hackerspace „Level 2“ ist übrigens kein Neuling in der Szene: „Wenn ich mich richtig erinnere, haben wir 2019 zum ersten Mal mitgemacht – seitdem sind wir jedes Jahr mit einem anderen Team dabei, außer während einer kurzen Corona-Pause“, erzählt Félix Gasiaux. Für den CodeClub der drei Jugendlichen ist es jedoch Neuland. „Es ist das erste Mal, dass unser Team international antritt“, sagt Gabriel. Und auch wenn das Ziel nicht unbedingt der Pokal ist, so ist schon die Teilnahme selbst ein Sieg.
Denn was diese drei Jugendlichen in wenigen Monaten auf die Beine gestellt haben, ist beeindruckend: ein funktionstüchtiger Roboter, Teamwork, stundenlanges Training – und der Mut, sich mit den Besten der Welt zu messen.
De Maart














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