Dienstag28. Oktober 2025

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Unberührtes Luxemburg (29)Von alten Winzerterrassen zum Naturparadies – die Wiederentdeckung des Gëllebierg

Unberührtes Luxemburg (29) / Von alten Winzerterrassen zum Naturparadies – die Wiederentdeckung des Gëllebierg
 Foto: Fondation Hëllef fir d’Natur

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Bedrohte Arten, seltene Lebensräume und beeindruckende Natur direkt vor der Haustür: Naturschutzgebiete sind Schatzkammern der heimischen Biodiversität. In unserer neuen Serie stellen wir 40 Tage lang täglich ein Luxemburger Naturreservat vor.

Der Gëllebierg ist die Fortsetzung des südexponierten Hangs des Naturschutzgebiets Pällembierg entlang des Donvenerbachs. Es handelt sich um ein neues Schutzgebiet der „Fondation Hëllef fir d’Natur“, das im Zuge des LIFE-Orchis-Projekts zur Wiederherstellung von Kalkmagerrasen vergrößert wurde.

Entlang der Mosel ist die Parzellenzersplitterung sehr ausgeprägt. Eine Vielzahl von Eigentümern, die fast alle aus alten Winzerfamilien stammen, wurde kontaktiert, um die kleinen Parzellen zu erwerben. Die Mehrheit war begeistert von der Idee, die alten Terrassen wieder in eine Nutzung zu bringen. Diese Terrassen waren noch bis in die 1980er Jahre von der alten Generation der Winzer bewirtschaftet worden. Diese hatten damals eine Flurbereinigung im Weinbau abgelehnt, die in anderen Teilen der Moselgegend oftmals verheerend für die Artenvielfalt war. Diese Ablehnung läutete das Ende des Standorts ein, der schwierig zu bewirtschaften war, da er anfällig für Spätfrost war.

Im Herbst 2020 fand eine große Entbuschung des Geländes statt, die für wärmeliebende Arten von besonderer Bedeutung ist. Wie alle vom LIFE-Orchis-Projekt verwalteten Standorte geht die Wiedereröffnung mit der Erhaltung einer großen Anzahl strukturbildender Elemente wie einzelner Bäume oder bestimmter Sträucher einher.

Gut zu wissen!

Gewöhnlicher Buchsbaum (Buxus sempervirens) – Der größte Bestand des gemeinen Buchsbaums, auf Luxemburgisch „Pällem“ genannt, befindet sich natürlich am Pällembierg in der Nähe von Ahn. Der Buchsbaum ist wegen seiner frühen Blüte im Frühjahr bei Bienen beliebt und sein Holz wird wegen seiner Härte sehr geschätzt.

Zauneidechse (Lacerta agilis) – Die Zauneidechse leidet ebenfalls unter der Fragmentierung der Landschaft und der Intensivierung der Landwirtschaft. Sie besiedelt strukturierte Magerbiotope, in denen sich offene Bereiche mit Teilen dichterer Vegetation abwechseln. Außerdem liebt sie sonnige Bereiche wie diese südexponierten Hänge.

Beweidung durch Ziegen – Um eine extensive Bewirtschaftung des Gebiets dauerhaft zu gewährleisten, hat die Stiftung eine Zusammenarbeit mit einem lokalen Landwirt mithilfe eines Biodiversitätsvertrags begonnen. Wie im benachbarten Haangeberreg wird eine Ziegenherde die Beweidung des neuen Schutzgebiets in Angriff nehmen.

Traumschleife Palmberg

Start des Wanderweges: Centre culturel, 15, rue de la Résistance, 5401 Ahn


Ausgewiesene Naturschutzgebiete in Luxemburg