In der Fortpflanzungszeit bilden die Männchen an den Laichgewässern große und weit hörbare Ruf-Gemeinschaften, um paarungsbereite Weibchen anzulocken. Nach der Paarung legen die Weibchen Laichballen von 50 bis 100 Eiern in flaches Gewässer an Pflanzenhalmen ab.
Doch war diese Art in Luxemburg bis vor einigen Jahren fast ausgestorben. Infolge einer erfolgreichen Wiederansiedlung durch das Naturschutzsyndikat Sicona kann sich der Laubfrosch nun wieder ausbreiten. Zersiedlung, Beeinträchtigungen der Laichgewässer, intensive Landnutzung und viel befahrene Straßen machen ihm jedoch das Leben schwer.
Schutzmaßnahmen
Der Laubfrosch ist eine „wanderfreudige“ Art und kann in kurzer Zeit neue Gewässer besiedeln. Das funktioniert allerdings nur, wenn diese für die Art selbstständig erreichbar sind. Um auch weiter entfernte oder durch Ausbreitungshindernisse von den derzeitigen Vorkommen getrennte Gewässer für den Laubfrosch erreichbar zu machen, wird ein Netz von zusammenhängenden Feuchtgebieten weiter ausgebaut.
Darüber hinaus führt Sicona das seit vielen Jahren bestehende Wiederansiedlungsprogramm weiter: An geeigneten Spendergewässern werden Laichballen entnommen, aus denen dann Kaulquappen aufgezogen und in Wiederansiedlungsgewässern freigelassen werden. Zwischen 2012 und 2024 wurden so knapp 7.000 Jungtiere und Kaulquappen ausgesetzt. Der noch 2011 akut vom Aussterben bedrohte Laubfrosch konnte auf diese Weise hierzulande erfolgreich wieder angesiedelt werden. Er kommt mittlerweile wieder an über 80 Gewässern in den Gemeinden des Naturschutzsyndikats Sicona vor.
Monitoring
Durch das Wiederansiedlungsprogramm und die Schaffung neuer Lebensräume ist der prägnante Ruf des Laubfroschs heute wieder an vielen Gewässern im Frühjahr zu hören. Denn um seine Präsenz festzustellen und die Größe der Bestände abzuschätzen, werden in der Paarungszeit im Rahmen des Monitorings an den besiedelten Gewässern nachts die rufenden Männchen gezählt. In lauen, windstillen Frühlingsnächten sind sie besonders aktiv auf der Suche nach einer Partnerin.
Mehr als 700 männliche Tiere wurden dieses Jahr auf dem Gebiet der Sicona-Gemeinden erfasst. Es gibt also wieder eine stabile Laubfrosch-Population! Das Naturschutzsyndikat Sicona setzt sich seit vielen Jahren für den Schutz und die Förderung gefährdeter Amphibienarten ein. In den kommenden Jahren sollen insbesondere der genetische Austausch und die Verbindung zwischen den einzelnen Vorkommen im Rahmen des nationalen Naturschutzplans und der europäischen Verordnung zur Wiederherstellung der Natur weiter gefördert werden.
		    		
                    De Maart
                
                              



                          
                          
                          
                          
                          
                          
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