Montag20. Oktober 2025

Demaart De Maart

ViandenViertägiges Festprogramm: Erinnerungen an die späte Befreiung

Vianden / Viertägiges Festprogramm: Erinnerungen an die späte Befreiung
Mitglieder der Viandener Miliz vor der Trinitarierkirche  Foto: privat

Jetzt weiterlesen!

Für 0,99 € können Sie diesen Artikel erwerben:

Oder schließen Sie ein Abo ab:

ZU DEN ABOS

Sie sind bereits Kunde?

Landauf, landab gab es in den letzten Wochen Feierlichkeiten im Rahmen des 80. Jahrestages der Befreiung Luxemburgs von den Nazis. Als letzter Ort Luxemburgs wurde Vianden erst zwischen dem 12. und 22. Februar 1945 durch US-Truppen befreit.

Ende Januar 1945 endete die Ardennen-Offensive. Im Norden und auch Osten des Landes hatten die deutschen Truppen rund 60 Prozent der Dörfer zerstört und unzählige Menschenleben ausgelöscht. Das angerichtete Leid war unermesslich, umso größer war die Freude über die Befreiung durch die amerikanischen und alliierten Truppen.

Als der Rest des Landes bereits den G.I.s zujubelte, war der Grenzort Vianden noch immer von den Deutschen besetzt. Es sollte bis zum 12. Februar 1945 dauern, bis die Amerikaner Vianden erreichten. Und es sollte weitere zehn Tage andauern, bis auch das letzte Viertel des Ourstädtchens befreit war.

An das schwere Los, das der Grenzort zu tragen hatte, sowie an die Gefallenen von damals wollen die Viandener in dieser Woche mit einem viertägigen Festprogramm erinnern. Nicht vergessen wird dabei auch der unermüdliche Einsatz der Viandener Miliz (in unserer Ausgabe vom 13. Dezember 2024 ging Historiker André Marques näher auf diese ein, Anm. d. Red.).

Diese Miliz bestand aus jungen Männern – oft ehemalige Zwangsrekrutierte –, die sich zur Verteidigung ihrer Stadt zusammengefunden hatten. Waren es anfangs lediglich junge Männer aus Vianden selbst, so schlossen sich später Männer aus benachbarten Ortschaften, ja sogar aus dem Süden des Landes an. Am 19. November 1944 war es 22 dieser Milizmänner gelungen, einen Angriff abzuwehren und den Deutschen schwere Verluste zuzufügen.

„Toute la ville est en ruines …“

Im Rahmen einer Pressekonferenz, an der unter anderem Bürgermeister François Weyrich, Schöffe Paul Petry, Gemeinderat und Mitglied des Organisationskomitees André Dübbers sowie die Historiker Roland Gaul und Marcel Scheidweiler teilnahmen, gingen die einzelnen Redner auf die Geschehnisse von damals und natürlich auf das für diese Woche anstehende Programm ein.

„Die Großherzogin Charlotte, der Vianden sehr ans Herz gewachsen war und die im Februar 1945 noch im Exil in London weilte, hatte den damaligen Bürgermeister Edouard Wolff mehrmals kontaktiert, um sich über die Geschehnisse zu informieren“, so Roland Gaul am Donnerstag. „Auf die Frage der Großherzogin nach dem Ausmaß der Zerstörung im Ourstädtchen soll Wolff damals Folgendes geantwortet haben: ‚Toute la ville est en ruines, mais les ruines sont intactes‘. Mit letzterem hatte er das Viandener Schloss gemeint.“

Was nun die Anwesenheit einer Delegation aus Pilsen bei den Feierlichkeiten anbelangt, so ist dies darauf zurückzuführen, dass die Truppen, die Vianden befreit hatten, später auch Pilsen befreiten. Doch nicht nur aus Tschechien werden Gäste erwartet, sondern auch aus Belgien und den Niederlanden. Außerdem wurden Familienmitglieder der damals gefallenen Soldaten und Bürger eingeladen.

Das Festprogramm

Mittwoch, 12. Februar (im Schloss):
18.00 Uhr: Marcel Scheidweiler wird während einer Konferenz auf die Viandener Miliz eingehen.
19.00 Uhr: Auf die Konferenz folgt ein Konzert der Luxemburger Militärmusik (das Konzert ist bereits ausgebucht).
Donnerstag, 13. Februar (im Schloss):
18.00 Uhr: Vorstellung der einzelnen Delegationen und Mitwirkenden aus Luxemburg, den Niederlanden und Tschechien.
19.00 Uhr: Konzert der Militärmusik „Berden Wapens“ aus den Niederlanden (Platzreservierungen sind unter der Telefonnummer 834108-1 möglich).
Samstag, 15. Februar:
10.00 bis 16.00 Uhr: 5 U.S. Re-Enactment Camps in ganz Vianden; Fahrten mit Militärfahrzeugen durch die Stadt; Besuch des lokalen Museums mit einer Spezialausstellung über die Viandener Miliz.
10.00 Uhr: Aufbau einer Ponton-Brücke über die Our
12.00 Uhr: Informationsstand und kostenlose Erbsensuppe der Luxemburger Armee auf dem Parking der rue Th. Bassing.
14.00 Uhr: Konzert der „Spirit oft the Highlands Pipes & Drums“ (Vic-Abens-Platz).
20.00 Uhr: „Liberations-Bal“ mit der Gruppe „Sanremo R’N’R“ in der Larei.
Sonntag, 16. Februar:
9.00 Uhr: Gottesdienst in der Trinitarierkirche.
11.00 Uhr: Gedenkfeierlichkeiten am US-Monument „op der Plank“ in Anwesenheit des großherzoglichen Paares.
12.30 Uhr: Ehrenwein der Gemeinde Vianden für alle Besucher. Für die musikalische Umrahmung sorgt die „Veiner Musik“.
14.00 Uhr: Umzug militärischer Fahrzeuge
18.00 Uhr: Abschlusskonzert der „U.S. Air Force in Europe – Wind Quintet“ im Saal Vic Abens (Schloss). Platzreservierungen unter der Telefonnummer 834108-1.