VolleyballVier Favoriten für zwei Titel: Meisterschafts-Endspiele der Damen und Herren

Volleyball / Vier Favoriten für zwei Titel: Meisterschafts-Endspiele der Damen und Herren
Boris Milosevic, Kapitän von Strassen Foto: Editpress/Gerry Schmit

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Am Samstagabend geht die Volleyball-Meisterschaft in die entscheidende letzte Runde. Die ersten Spiele des Finales, das im Best-of-three-Modus ausgetragen wird, finden jeweils beim Tabellenersten der regulären Saison statt. Im Herrenfinale empfängt Strassen, wie in den beiden vorherigen Spielzeiten, das Team aus Bartringen. Bei den Damen reist Mamer nach Walferdingen und löst dabei, nach zwei Jahren, Gym ab. Das Tageblatt hat sich mit den Kapitäninnen und Kapitänen über ihre Chancen unterhalten.

Boris Milosevic (Strassen): „Bin mir sicher, dass wir gewinnen werden“

„Wenn ich ganz ehrlich bin, dann sehe ich uns als Favoriten“, sagt der Strassener Kapitän Boris Milosevic. „Bartringen ist sicher keine schlechte Mannschaft. Aber wir haben dieses Ziel (die Meisterschaft) vor Augen und haben das Maximum gegeben, uns dafür vorzubereiten.“ Das Hinspiel der regulären Saison gewann Strassen mit 3:1 (25:22, 15:25, 25:20, 25:13), doch das Rückspiel am 2. Februar ging mit 1:3 (18:25, 25:21, 25:23, 27:25) verloren. Bartringen fügte Strassen damit die einzige Niederlage in der Meisterschaft zu. „Es fehlten einige Spieler, aber Bartringen spielte auch sehr gut. Wir haben Anweisungen vom Coach nicht beachtet, so ist der Sport. Trotzdem sehe ich uns im Finale als Favorit.“ Der klare Pokalsieg hat den Strassenern noch einmal das nötige Selbstvertrauen mitgegeben. „Die luxemburgische Liga ist keine professionelle Liga. Aber wir trainieren wie Profis. Wir opfern sehr viel, deswegen bin ich mir sicher, dass wir die Meisterschaft gewinnen werden.“ Nach dem Sieg im Pokal und zu Beginn der Saison im Supercup will Strassen das Tripple feiern. „Das war vor der Saison unser Ziel.“ Die Bartringer Schwäche will der 33-Jährige nicht verraten. „Das wird unsere Strategie sein, um zu gewinnen – das behalte ich für mich. Aber sie sind ein wirklich gutes Team. Sie haben starke Angreifer und auch erfahrene ehemalige Profis. Dennoch bin ich mir sicher, dass wir gewinnen werden. Das klingt vielleicht arrogant, aber so soll es nicht herüberkommen. Wir arbeiten und trainieren. Wir opfern sehr viel Zeit für den Volleyball. Ich respektiere Bartringen, aber wir müssen diese Spiele gewinnen.“ (pg)

Steve Weber (Bartringen): „Wir können sie schlagen“

Die Favoritenrolle überlässt Steve Weber, Kapitän der Bartringer, dem Team aus Strassen. „Wie jedes Jahr sind sie der Favorit“, sagt Weber. Doch der 27-Jährige erinnert sich gerne an das zweite Spiel der Hauptrunde zurück, das Bartringen mit 3:1 gegen Strassen gewann. „Da haben wir bestimmte Sachen gut gemacht. Diese Dinge müssen wir jetzt auch im Finale gut machen, um eine Chance zu haben. Wir haben unsere Analyse gemacht und geschaut, woran es lag, dass wir gewonnen haben. Wenn wir das umsetzen können, dann müsste es mit der Meisterschaft klappen.“ Trotz der langen Vorherrschaft der Strassener im luxemburgischen Volleyball ist das Bartringer Ziel klar, das Finale zu gewinnen. „Wir wissen, dass Strassen über die ganze Saison auf einem Niveau spielt und trainiert, wie es niemand in Luxemburg tut. Aber das Rückspiel in der Meisterschaft hat uns gezeigt, dass wir sie schlagen können.“ Was Bartringen damals gut gemacht hat, erklärt Weber kurz: „Wir haben sehr gut aufgeschlagen, das hat geholfen. Sie haben starke Mittelblocker. Wenn wir es schaffen, sie aus dem System herauszukriegen, dann wäre uns schon viel geholfen.“ Um Strassen aber zu schlagen, weiß Weber auch: „Es würde uns auch helfen, wenn sie einen schlechten Tag erwischen“, sagt er schmunzelnd. Doch bei allem Respekt bleibt das Ziel, die Meisterschafts-Serie der Strassener zu beenden. Für das erste Spiel haben die Bartringer, nach einigen krankheitsbedingten Ausfällen in der vergangenen Woche, für das Spiel am Samstag alle Sportler an Bord. (pg)

Steve Weber, Kapitän des Volley Bartringen
Steve Weber, Kapitän des Volley Bartringen Foto: Editpress/Gerry Schmit

Annalena Mach (Mamer): „Die Ups and Downs von Walferdingen wollen wir nutzen“

„Eigentlich ist Walferdingen diese Saison schwer einzuschätzen. Die Mannschaft hat die reguläre Saison der Meisterschaft dominiert, um dann abzubauen. Da haben sicher Krankheit und Verletzung einiger Spielerinnen mitgespielt. Aber trotz alledem, so breit aufgestellt hatte man dies nicht von Walferdingen erwartet. Aber dieser Gegner ist nie zu unterschätzen“, sagt Annalena Mach, die Mamer Kapitänin. Das Spiel von Walferdingen wirkt nicht mehr so stabil. Die jungen Spielerinnen sind noch nicht bereit, in die Bresche zu springen. „In der Grundaufstellung ist der Gegner weiterhin sehr gut aufgestellt und sie sind sicher nun besser auf uns eingestellt. Aber wir haben Vertrauen in unser Spiel. Ob die vielen Titel von Walferdingen es ihnen im Finale leichter machen, weiß ich nicht. Aber was ich weiß, ist, dass wir richtig scharf darauf sind, ihnen den Titel wegzunehmen. Dafür haben wir die ganze Saison gekämpft. Man sollte allerdings im Hinterkopf behalten, dass nun wieder alles bei null beginnt, egal, wer welche Vorteile hat.“ Es ist zu erwarten, dass der Titelverteidiger ein anderes Auftreten an den Tag legt als im Halbfinale gegen Petingen oder im Pokalfinale gegen Mamer. „Der Gegner hat während der Saison gezeigt, dass er besser spielen kann als in den letzten Spielen. Wir müssen auf alles gefasst sein und müssen gut eingestellt, in allen Bereichen, ob dem physischen, dem taktischen oder vor allem dem mentalen, uns dem Gegner stellen.“ Die Stimmung schien auf Mamer Seite in letzter Zeit zu stimmen. „Wir versuchen uns immer wieder zu pushen und zu motivieren, kommunizieren viel mehr als vorher, um unsere Fehler schnell zu vergessen. Mit dieser Einstellung visieren wir ein klares 2:0 an.“ Ob Walferdingen da mitspielt, bleibt abzuwarten. „Wir werden gewinnen, da wir uns seit Jahren darauf vorbereiten, endlich wieder ganz oben anzukommen. Sollte dies misslingen, dann war Walferdingen besser.“ (rf)

Annalena Mach, Kapitänin des VC Mamer
Annalena Mach, Kapitänin des VC Mamer Foto: Editpress/Gerry Schmit

Nathalie Braas (Walferdingen): „Mit gut gemischtem Team zum Titelgewinn“

„Wir sind trotz unserer Philosophie, auf unsere jungen talentierten Luxemburgerinnen zu setzen und diese für die Zukunft aufzubauen, als ungeschlagener Leader aus der regulären Saison hervorgegangen. Meines Erachtens haben sie uns auch bei den Ausfällen Ende der Saison nicht im Stich gelassen“, so die Walferdinger Kapitänin Nathalie Braas. „Und da wir ohne Niederlage ins Play-off gingen, darf man uns auch als Favoriten ansehen.“ Genau wie Mach bestätigt auch Braas, dass die Saison am Samstag allerdings wieder bei null anfängt. Sie sieht auch kein Problem, dass die jungen Spielerinnen eventuell die Pokalniederlage noch nicht verarbeitet hätten. „Wichtig ist, dass wieder alle gesund an Bord sind und wir somit aus dem Vollen schöpfen können.“ Braas hatte bekanntlich im Play-off-Halbfinale sowie im Pokalfinale gefehlt respektive nicht im Vollbesitz ihrer Kräfte auftreten müssen. „Doch diese Zeiten sind nun vergessen und haben, meiner Meinung nach, die Mannschaft noch enger zusammengeschweißt.“ Die Kapitänin wird die vergangenen drei Wochen genutzt haben, um wieder zu alter Stärke heranzuwachsen. „Setzt man einige Wochen aus, baut man schnell körperlich ab und als Zuspielerin verliert man dazu noch schnell das Ballgefühl.“ Auf die Stärke des Gegners angesprochen nimmt sie kein Blatt vor den Mund: „Mamer war bisher immer eine Mannschaft, die uns weniger liegt, aber ob sie nun schwerer zu spielen ist als die Gym-Mannschaft in den beiden letzten Jahren, ist schwer zu sagen. Was mir hingegen sicher scheint, ist, dass ein sehr schweres Finale ansteht, das sehr umkämpft sein wird.“ Genau wie ihr Gegner ist das Walferdinger Team sehr motiviert und träumt von einem Sieg in zwei Spielen. „Wir werden siegen, weil wir als Team auftreten“, sagt Braas. (rf)

Nathalie Braas (RSR Walfer)
Nathalie Braas (RSR Walfer) Foto: Editpress/Jeff Lahr

Im Überblick

Damen
Erstes Finale:
Samstag, 17.30 Uhr:

Walferdingen – Gym

Play-down:
Samstag:

15.00: Diekirch – Steinfort
Sonntag:
18.00: Bartringen – Esch

Herren
Erstes Finale:

Samstag, 20.00 Uhr:
Strassen – Bartringen

Play-down:
Samstag, 16.00 Uhr:

Amber-Lënster – Fentingen
Am 18. April:
20.30: Belair – Echternach