Die im Gazastreifen herrschende islamistische Hamas hat Israel vorgeworfen, mit der Verzögerung der Freilassung palästinensischer Häftlinge die Waffenruhe zu gefährden. Israel setze durch sein Handeln „das gesamte Abkommen großer Gefahr“ aus, teilte der hochrangige Hamas-Vertreter Bassem Naim der Nachrichtenagentur AFP am Sonntag mit. Naim rief die Vermittler in dem Konflikt, „insbesondere die USA“, dazu auf, Israel dazu zu drängen, „das Abkommen so umzusetzen, wie es ist“.
Israel hatte die für Samstag geplante Freilassung hunderter palästinensischer Häftlinge mit der Begründung verschoben, die Hamas habe „wiederholt“ gegen das unter Vermittlung der USA, Ägyptens und Katars zustandegekommene Waffenruhe-Abkommen verstoßen. Dabei verwies Regierungschef Benjamin Netanjahu insbesondere auf die „erniedrigenden Zeremonien“ und den „zynischen Missbrauch der Geiseln zu Propagandazwecken“.
Die Hamas hatte am Samstag sechs von ihr als Geiseln im Gazastreifen festgehaltene Menschen erneut im Rahmen inszenierter Übergaben freigelassen. Im Gegenzug sollte Israel im Rahmen des geltenden Waffenruhe-Abkommens rund 620 palästinensische Häftlinge aus israelischen Gefängnissen freilassen.
De Maart
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