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LeserforumVerteidigung: Werte und Zusammenhalt kann man nicht kaufen 

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Bis Ende des Jahres soll Luxemburg 2 Prozent seines RNB in die Verteidigung investieren. Worin genau, weiß niemand so recht. Ob Waffen, Drohnen oder Satelliten, die Weihnachtseinkaufliste dürfte Ende des Jahres bunt und vielfältig ausfallen. Ziel? Ein treuer NATO-Bündnis Partner sein und das Land krisenfest machen. Material sei Dank. So der Plan der Regierung.

Doch ein Thema umschifft die Regierung weiterhin. Denn um krisenfest zu sein, um unsere Werte nach innen und außen zu verteidigen, reicht Material nicht aus. Im Gegenteil, man kann sich vieles erkaufen, für eine Gesellschaft, die zusammenhält, die Werte schätzt und verteidigen will, bedarf es aber mehr als nur Material. Und so bleibt ein Thema weiterhin offen: ein obligatorischer bürgerlicher Dienst für Luxemburg. Dieser wäre gerade jetzt für Luxemburg aus mehreren Gründen eine gute Sache.

Er würde jungen Menschen, aber auch jenen, die gerne die luxemburgische Nationalität annehmen oder sich allgemein integrieren möchten, die Möglichkeit bieten, im militärischen oder zivilen Bereich eine Grundausbildung zu durchlaufen, die den Schwerpunkt auf unsere Werte, den gesellschaftlichen Zusammenhalt und den Einsatz für die Allgemeinheit legt. Es wäre ein Mittel gegen die zunehmende soziale Fragmentierung. Der Dienst könnte junge Menschen aus verschiedenen gesellschaftlichen Gruppen zusammenbringen und ihnen gemeinsame Werte wie Solidarität und Verantwortungsbewusstsein vermitteln. Dadurch würde sich die Krisenfestigkeit erhöhen: Angesichts globaler Unsicherheiten und möglicher Krisen – wie Naturkatastrophen oder Gesundheitsnotstände – kann ein bürgerlicher Dienst Luxemburg helfen, besser vorbereitet zu sein.

Menschen, die im sozialen, medizinischen oder zivilen Bereich ausgebildet wurden, sind eine wertvolle Hilfe in Notlagen. Es wäre vor allem eine nachhaltige Investition: Statt primär in militärisches Material zu investieren, würden Gelder auch in die Ausbildung junger Menschen im Rahmen eines zertifizierten und vergüteten bürgerlichen Dienstes gelenkt werden. Die so finanzierte „Schule fürs Leben“, eine praxisorientierte Grundausbildung in wesentlichen Tätigkeiten, wäre langfristig nachhaltiger und wirkungsvoller. Ganz nebenbei zeigen Beispiele aus dem Ausland, dass ein bürgerlicher Dienst zu einer Stärkung des Ehrenamts und der sozialen Dienste führen kann.  

Ein bürgerlicher Dienst würde Luxemburg nicht nur auf gesellschaftlicher, sondern auch auf struktureller Ebene stärken – durch Förderung des Engagements, bessere Krisenvorsorge und gezielte Investition in die Zukunft der jungen Generation. Wenn der Regierung tatsächlich etwas an der Verteidigung von Werten gelegen ist, muss sie diese mehr wertschätzen als nur durch den Kauf von Material und Waffen. 

* Der Autor ist Präsident von Fokus

Grober J-P.
20. Mai 2025 - 13.11

"Ausbildung junger Menschen im Rahmen eines zertifizierten und vergüteten bürgerlichen Dienstes gelenkt werden. Die so finanzierte „Schule fürs Leben“, "
Tja. wo sind denn die Ausbilder alle hin? Bitte Fragebögen an alle in den Schulen!