Coca-Cola LuxemburgVerhandlungen gescheitert: OGBL und Arbeitnehmer „bereit, alle notwendigen Aktionen zu ergreifen“

Coca-Cola Luxemburg / Verhandlungen gescheitert: OGBL und Arbeitnehmer „bereit, alle notwendigen Aktionen zu ergreifen“
 Foto: dpa/Uli Deck

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Der Haussegen von Coca-Cola Luxemburg hängt schief. Die Geschäftsführung soll nicht wirklich bereit für den in Luxemburg gepriesenen Sozialdialog sein. Der OGBL will in Kürze weitere „gewerkschaftliche Aktionen“ einleiten.

Steht Luxemburg demnächst ein weiterer Streik von Arbeitnehmenden bevor? Der OGBL wirft der Geschäftsführung von Coca-Cola Luxemburg in einer Pressemitteilung am Montag mangelnde Kooperationsbereitschaft vor. Seit Beginn der Verhandlungen zwischen Coca-Cola und dem OGBL sowie der Personaldelegation im November 2022 habe die Firma immer wieder Gespräche um die Erneuerung des Kollektivvertrags abgeblockt. Die Verhandlungen hätten von Anfang an unter einem Mangel an Transparenz seitens der Coca-Cola-Direktion gelitten, da sie es „versäumt“ hatte, die Finanzergebnisse des Unternehmens in Luxemburg vorzulegen. Darüber hinaus habe Coca-Cola den Forderungskatalog der Beschäftigten komplett ignoriert und stattdessen eine „einmalige Prämie in lächerlicher Höhe“ für 2023 vorgeschlagen.

Der Katalog habe eine Vereinbarung über drei Jahre vorgesehen. Hauptforderung waren wiederkehrende Lohnerhöhungen. Die Arbeitgeberseite schien laut der Gewerkschaft allerdings den in Luxemburg üblichen Sozialdialog zu leugnen und drohte mit dem Scheitern der Verhandlungen, sollte der OGBL ihren Vorschlag nicht akzeptieren. Angesichts der erst kürzlich veröffentlichten Ergebnisse des Unternehmens (276 Millionen Euro für das Jahr 2022) sei dies ein „lächerliches“ Angebot.

So habe der OGBL dann selbst das Scheitern der Verhandlungen feststellen müssen und Anfang Juli das Nationale Schlichtungsamt (ONC) eingeschaltet. „In die Enge getrieben, erklärte sich die Coca-Cola-Direktion schließlich bereit, über die Lohnerhöhungen zu diskutieren“, heißt es in dem Schreiben. Aber dennoch sei auch der jüngste Vorschlag der Geschäftsführung äußerst bescheiden ausgefallen – sehr weit entfernt von den Forderungen der Arbeitnehmer.

Auch das Angebot eines symbolischen Euros zur Würdigung der Arbeit der Angestellten sei „schlichtweg beleidigend“, so der OGBL. Nach rückführenden Gesprächen mit den Angestellten habe die Gewerkschaft letztlich auch das jüngste Angebot der Coca-Cola-Geschäftsführung abgelehnt, „die in keiner Weise daran interessiert zu sein scheint, aus der Sackgasse herauszukommen“.

Der OGBL und die Arbeitnehmer seien dazu „bereit, alle notwendigen gewerkschaftlichen Aktionen zu ergreifen, um die Forderungen durchzusetzen“. Diese würden bereits „in Kürze“ beginnen, heißt es.