Dienstag21. Oktober 2025

Demaart De Maart

Ackerpflanze galt als ausgestorbenVenuskamm nach mehr als 60 Jahren in Luxemburg wiederentdeckt

Ackerpflanze galt als ausgestorben / Venuskamm nach mehr als 60 Jahren in Luxemburg wiederentdeckt
Der Venuskamm war nicht der einzige interessante botanische Fund in diesem Jahr Foto: SIAS

Jetzt weiterlesen!

Für 0,99 € können Sie diesen Artikel erwerben:

Oder schließen Sie ein Abo ab:

ZU DEN ABOS

Sie sind bereits Kunde?

Der Venuskamm ist wieder da: Nach mehr als 60 Jahren Abwesenheit wurde die Ackerpflanze wieder auf Luxemburger Boden entdeckt. Gleich 100 Individuen bilden bei Mondorf eine kleine Kolonie. 

Der SIAS nennt es ein „kleines botanisches Wunder auf staubigem Boden“: Der Venuskamm wurde in Luxemburg wiederentdeckt, wie das Gemeindesyndikat SIAS mitteilt. Mehr als 60 Jahre lang galt die Ackerwildpflanze als ausgestorben. In Mondorf wurde jetzt gleich eine ganze Kolonie gefunden – mit mehr als 100 Individuen.

Der Venuskamm, auch Nadelkerbel oder Nadelkörbel genannt, gehört zu den sogenannten Segetalarten: Ackerwildkräuter, die traditionell zwischen Kulturpflanzen wie Weizen, Roggen und Gerste wachsen. Die senkrecht und parallel zueinander stehenden Früchte erinnern an einen Kamm – daher der Name. Die Pflanze hat eine Vorliebe für sommerwarme, trockene Kalkböden. Deswegen war sie vor allem in der Moselregion verbreitet. Moderne Bewirtschaftung hat den Venuskamm jahrzehntelang verschwinden lassen.

Laut dem Naturhistorischen Museum war der Venuskamm seit 1963 in Luxemburg ausgestorben. Die nun 100 gefundenen Individuen gelten als „stabile Population“, schreibt das SIAS. Die Kolonie gilt demnach als überlebensfähig. Um die Verbreitung des Venuskamms weiter zu fördern, sammelt das SIAS das Saatgut ein und bringt es gezielt an geeigneten Standorten aus. Zudem sollen spezielle Schutzprogramme die gefährdete Population an Ort und Stelle schützen.

Der Venuskamm war nicht der einzige interessante botanische Fund in diesem Jahr. In der Gemeinde Schüttringen wurde eine neue Art entdeckt: die Skorpions-Kronwicke. Die Pflanze aus der Familie der Hülsenfrüchte stammt ursprünglich aus dem Mittelmeerraum – und hat nun ihren Weg bis ins
Großherzogtum gefunden. Ob die Art sich dauerhaft etablieren kann, ist noch abzuwarten. Auch der Orientalische Ackerkohl wurde bei Stadtbredimus das erste Mal seit einigen Jahrzehnten wiedergefunden.

„Trotz dieser erfreulichen Entdeckung ist die Situation insgesamt alarmierend“, sagt der Umweltbiologe Cédric Godart. Von den 204 Ackerwildarten in Luxemburg gelten 98 als bedroht oder sogar ausgestorben. Dabei seien viele Bestäuber auf bestimmte Arten angewiesen, um zu überleben: „Der Erhalt von Ackerwildkräutern ist entscheidend für das gesamte Netzwerk von Insekten, Vögeln und anderen Lebewesen.“ (dr)

Nomi
25. August 2025 - 14.39

Haalen mer dann endlech op mat Glyphosaat wei' verreckt ze spretzen ?