SommerserieUnsere Lieblingsorte (17): Das Ciné Sura in Echternach ist ein Muss für Kinofans

Sommerserie / Unsere Lieblingsorte (17): Das Ciné Sura in Echternach ist ein Muss für Kinofans
Der Kinosaal im Ciné Sura bietet 109 Gästen Platz Foto: Editpress/Fabrizio Pizzolante

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Der Sommer befindet sich in der Endphase. Die Tage werden wieder kürzer und das Wetter schlechter. Perfekt also für einen Kinobesuch. Doch es muss nicht immer ein großes Mehrzweckkino sein, nein, denn vor allem die kleinen, regionalen Kinos haben ihren Charme und lassen die Herzen vieler Filmliebhaber höher schlagen. Das Ciné Sura in Echternach ist eines dieser Kinos und gehört deshalb zu meinen Lieblingsplätzen.

1919 wurde an der gleichen Stelle, wo sich das heutige Ciné Sura befindet, das erste Kino der Abteistadt Echternach eröffnet. Damals hieß das Kino allerdings noch „Le Cinéma Seffer“. Während der Nazibesatzung wurde das Kino aufgrund verschiedener Befehle mit dem ungeliebten Namen „Ton-Lichtspieltheater Germania Echternach“ versehen. In den 1950er Jahren öffnete das „Cinéma Plaza“ gegenüber der heutigen Post seine Pforten und machte dem Ciné Sura mächtig Konkurrenz. Eine erste Schließung ließ sich im Jahr 1962 nicht vermeiden. Nach einer zwischenzeitlichen Wiedereröffnung musste das Echternacher Kino ein zweites Mal schließen, dies im Jahr 1972. 1990 wurde unter der Leitung von Michel Kneip die „Ciné Sura asbl.“ gegründet – mit dem Ziel, wieder ein Kino in Echternach anzusiedeln.

Am 21. November 1991 war es dann endlich wieder so weit und mit „Other People’s Money“, einer amerikanischen Komödie mit Danny DeVito in der Hauptrolle, kehrte Hollywood wieder nach Echternach zurück. Kurz nach der Eröffnung, Anfang 1992, muss auch ich das erste Mal zu Gast im Ciné Sura gewesen sein. Mein Vater und ich haben uns damals eine Verfilmung des Romans „Wolfsblut“ von Jack London angesehen. Irgendwann im Jahr 1996 war es dann endlich so weit: Ich durfte das erste Mal alleine ins Kino. Gezeigt wurde an diesem Abend „Space Jam“, eine Mischung aus Comic und Spielfilm. In der Hauptrolle der damalige Basketballsuperstar Michael „Air“ Jordan.

So einiges hat sich während dieser Zeit in der Kinowelt verändert, doch das Ciné Sura blieb sich stets treu. So wird nach den Trailern immer noch Eis aus einem Korb im Saal verkauft. Die Sitzplatzkapazität im Saal wurde von 220 auf 109 reduziert. Trotz dieser Verkleinerung ist das Kino jedoch selten ausverkauft und man findet immer ein gutes Plätzchen mit bester Sicht auf die Leinwand.

Dank des unermüdlichen Einsatzes einiger Freiwilliger, aber auch der finanziellen Unterstützung der Gemeinde kann das Kino in der Abteistadt sich stolzer Besucherzahlen erfreuen. So zählt das Kino 7.000 bis 10.000 Besucher jährlich. Auch wenn die Coronakrise und das Hochwasser vom vergangenen Sommer dem kleinen Kino schwer zu schaffen machten, bin ich sehr optimistisch, auch in Zukunft meine Lieblingsblockbuster auf der Leinwand im Ciné Sura ansehen zu können.