Zu der Parlamentsabstimmung in Budapest erklärte Fidesz-Fraktionschef Mate Kocsis, bei der Sitzung am 26. Februar werde „die Schlussabstimmung (…) über den Beitritt des Königreichs Schweden zum Nordatlantikvertrag (…) auf der Tagesordnung stehen“. Seine Fraktion – die über eine absolute Mehrheit verfügt – werde den Beitritt unterstützen.
Ein ungarisches Ja zum schwedischen NATO-Beitritt würde die lange Verzögerung durch die rechtsnationalistische Regierungsmehrheit in Budapest beenden. Die ungarische Regierung hatte Stockholm eine Politik der „Verunglimpfung“ vorgeworfen und von Schweden mehr „Respekt“ gefordert.
Nach monatelangem Hinhalten hatte Ungarns Ministerpräsident Viktor Orban, der ein enges Verhältnis zu Kreml-Chef Wladimir Putin pflegt, am Samstag in einer Rede zur Lage der Nation dann ein positives Signal gegeben. „Wir sind auf dem besten Weg, den Beitritt (…) zu Beginn der Frühjahrssitzung des Parlaments“ zu ratifizieren, sagte Orban.
Das traditionell blockfreie Schweden hatte im Mai 2022 als Reaktion auf den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine gemeinsam mit dem Nachbarland Finnland die NATO-Mitgliedschaft beantragt. Finnland konnte dem Militärbündnis im April 2023 beitreten, während Schweden wegen der Blockaden der Türkei und Ungarns weiter warten musste. Ankara hatte Ende Januar grünes Licht für den schwedischen Beitritt gegeben.
Der schwedische Ministerpräsident Kristersson soll nach Angaben der Regierung in Stockholm seinen ungarischen Kollegen Orban am Freitag treffen. Bei den Gesprächen werde es unter anderem um die „verteidigungs- und sicherheitspolitische Zusammenarbeit“ zwischen Ungarn und Schweden gehen, erklärte die Regierung. Orban schrieb im Online-Dienst X (vormals Twitter), es sei für ihn ein „Vergnügen“, Kristersson zu empfangen.
Sie müssen angemeldet sein um kommentieren zu können