Freitag19. Dezember 2025

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Wetterumschwung in SichtUm Weihnachten wird es kälter, doch schneit es dann auch?

Wetterumschwung in Sicht / Um Weihnachten wird es kälter, doch schneit es dann auch?
Wenn sich der Nebel in den letzten Tagen mal verzog, war es doch so gar nicht winterlich Foto: Editpress/Guido Romaschewsky

Während das anstehende Wochenende von leichtem Tiefdruckeinfluss geprägt bleibt und zeitweise nasses Wetter bringt, rücken die Tage nach Weihnachten zunehmend in den Fokus der Wettermodelle. Diese zeigen erstmals häufiger Signale für einen markanten Temperaturrückgang – ob daraus jedoch winterliches Wetter mit Schnee entspringt, bleibt weiterhin fraglich.

An der Großwetterlage hat sich zunächst wenig geändert: Ein ausgedehnter Tiefdruckkomplex erstreckt sich weiterhin vom Nordatlantik bis in den skandinavischen Raum. Gleichzeitig hält sich Hochdruck über Osteuropa, allerdings nicht mehr so stark wie in den vergangenen Wochen. Für das Wochenende bedeutet dies, dass sich der Tiefdruckeinfluss vorübergehend weiter nach Süden ausdehnt und auch Luxemburg erreicht.

Bereits am Freitag zieht eine Kaltfront von Westen her durch. Dieser Frontdurchgang erfolgt nur schleppend und bringt für viele Stunden graues Wetter mit meist leichtem Regen. Größere Niederschlagsmengen sind nicht zu erwarten, die Nässe hält sich jedoch bis in die Nacht auf Samstag. Die Front wird sich voraussichtlich besonders auf den Westen bzw. Nordwesten konzentrieren. Auch der Samstag selbst bleibt unter dichtem Wolkenhimmel, vereinzelt ziehen weitere Schauer durch. Für den Sonntag simulieren die Modelle einheitlich einen sehr bewölkten Tag, teils kommt es zu Schauern – tendenziell in der ersten Tageshälfte.

Temperaturtechnisch bleibt das Wochenende aber mild. Am Freitag werden 8 bis 11 Grad erreicht, am Samstag 7 bis 9 Grad und am Sonntag nochmals etwa 7 bis 10 Grad. Frost spielt zunächst keine Rolle, frühestens in der Nacht auf Montag könnten die Temperaturen örtlich an den Gefrierpunkt heranreichen.

Modelle schwenken um

Spannender wird der Blick in die Mittelfrist. Seit Anfang Dezember hatten die Wettermodelle für die Periode rund um Weihnachten meist für die Jahreszeit deutlich zu milde Szenarien berechnet. Winterliche Varianten tauchten zwar immer wieder auf, blieben jedoch die Ausnahme. Inzwischen mehren sich jedoch die Hinweise auf eine mögliche Umstellung der Großwetterlage.

Sowohl das europäische ECMWF als auch das amerikanische GFS simulieren zunehmend die Entwicklung eines Hochdruckgebiets über Skandinavien, das sich ab der Nacht auf Montag nach Weihnachten etablieren und teils über mehrere Tage halten könnte. Gleichzeitig würden sich Tiefdruckgebiete über Südeuropa und dem Mittelmeerraum halten. Diese Konstellation – ein sogenanntes „High over Low“-Muster – würde in Luxemburg eine östliche Strömung zur Folge haben.

Kalte Luft, aber kaum Schnee

Mit einer solchen Ostströmung könnte erstmals in diesem Winter deutlich kältere Kontinentalluft aus Osteuropa und dem nördlichen Russland angezapft werden. Entsprechend zeigen auch die Ensemble-Rechnungen vieler Modelle einen klaren Trend zu sinkenden Temperaturen in Richtung Jahresende.

Doch Kälte allein bedeutet noch keinen Schnee. Die Luftmassen aus Osten sind in der Regel trocken. Für nennenswerten Schneefall in Luxemburg wäre eine Strömung aus Nordwesten oder Norden deutlich günstiger, da dabei zusätzlich feuchte Meeresluft eingebunden würde. Bei einer reinen Ostlage ist es meist die klassische „trockene Kälte“.

Zwar könnten einzelne schwache Störungen auch bei Ostströmung für ein paar Schneeflocken oder kurze Schneeschauer sorgen, doch ein flächendeckend weißes Winterbild mit relevanten Schneehöhen ist unter dieser Konstellation eher unwahrscheinlich. Hoffnung auf mehr Schnee bestünde nur dann, wenn sich die Wetterlage nochmals deutlich verändert – aktuell ist das jedoch nicht das wahrscheinlichste Szenario.