Der Matchplan von Trainer Tommy Danielsson war einfach gestrickt. Wohlwissend, dass Sofia Polkanova (WR 13) nur sehr schwer zu knacken sein würde, sollte jede Spielerin einen Punkt einfahren. Vor der stattlichen Kulisse von schätzungsweise 600 Zuschauern, darunter Sportminister Georges Engel sowie die Botschafter aus Österreich und China, schlug Ni Xia Lian zunächst gegen die österreichische Nummer zwei Karoline Mischek (WR 187) auf. Die luxemburgische Topspielerin fand gleich zu ihrem Spiel und gewann die ersten beiden Sätze im Schnellverfahren.
Im dritten Durchgang hatte sich Mischek etwas besser auf das Spiel der Weltranglisten-42. eingestellt und konnte mit 7:4 in Führung gehen. Ni kämpfte sich zurück. Beim Stand von 7:8 zugunsten der Österreicherin nahm diese zum richtigen Zeitpunkt ihre Auszeit und verkürzte anschließend mit dem zweiten Satzball auf 1:2. Mit frischem Wind in den Segeln spielte Mischek jetzt groß auf, erzwang den Entscheidungssatz. Mit der Unterstützung der Zuschauer, gepaart mit ihrer ganzen Routine, wurde Ni Xia Lian ihrer Favoritenrolle letztlich doch gerecht. Die Tischtennisanhänger konnten durchatmen.

Anschließend stand Sarah De Nutte Weltklassespielerin Sofia Polkanova gegenüber, gegen die sie in der Vergangenheit bislang immer chancenlos war. Die amtierende Europameisterin im Einzel und im Doppel übernahm sofort das Kommando. Ihre präzisen Angriffsschläge mit viel Spin stellten die luxemburgische Meisterin vor große Probleme. Trotz einiger spektakulärer Punktgewinne war sie in den beiden ersten Sätzen machtlos. Im dritten Durchgang ging De Nutte zunächst mit 4:1 und 7:4 in Führung. Beim Stand von 7:7 gelangen ihr vier Punkte in Folge zum verdienten Satzgewinn. In Durchgang vier nahm Sofia Polkanova zunächst das Heft in die Hand. Sarah De Nutte ließ sich jedoch nicht unterkriegen und war der Europameisterin jetzt ebenbürtig. Letztlich hatte die Favoritin das bessere Ende für sich und glich zum Pausenstand von 1:1 aus.
Ni gewinnt Spitzenspiel
In der dritten Begegnung des Abends stand Tessy Gonderinger gegen Materialspielerin Amelie Solja unter Zugzwang. Die Vizemeisterin fand sich ausgezeichnet mit der unorthodoxen Spielweise ihrer in der Weltrangliste um 176 Positionen besser eingestuften Gegnerin zurecht. Nach dem Gewinn des ersten Satzes traf sie in der Folge praktisch jeden Ball, im zweiten Satz gestand sie Amelie Solja einen einzigen Punktgewinn zu. Mit einem überragenden 3:0-Sieg brachte sie ihr Team erneut in Führung.
Im absoluten Spitzenspiel stand jetzt Sofia Polkanova gegen Ni Xia Lian mit dem Rücken zur Wand. Beim Top-16-Turnier zu Beginn des Jahres hatte Letztere die Überraschung bei ihrer 3:4-Niederlage nur knapp verpasst. In einer hochklassigen Begegnung lieferten sich die beiden Ballkünstlerinnen einen erbitterten Kampf. Nach zweimaligem Rückstand kämpfte sich eine Ni in absoluter Topform in die Verlängerung, wo mit einem unglaublichen 5:0 zu ihren Gunsten die Seiten gewechselt wurden. Danach wurde jeder der nächsten sechs Punktgewinne zum 11:6-Sieg frenetisch gefeiert. „Es war erst mein zweites Aufeinandertreffen mit Sofia. Beim Top-16-Turnier war ich bereits nah dran. Ich habe meine Lehren aus der Niederlage gezogen und die Herausforderung angenommen. Dennoch bin ich überrascht, dass ich gegen diese Spitzenspielerin gewinnen konnte“, so die Überglückliche gleich nach ihrem tollen Auftritt.
Im Überblick
Luxemburg – Österreich 3:1
Ni Xia Lian (WR 42) – Karoline Mischek (WR 187) 3:2 (5, 5, -8, -7, 6)
Sarah De Nutte (WR 69) – Sofia Polkanova (WR 13) 1:3 (-5, -4, 7, -9)
Tessy Gonderinger (WR 301) – Amelie Solja (WR 125) 3:0 (7, 1, 8)
Ni Xia Lian – Sofia Polkanova 3:2 (-6, 4, -5, 8, 6)
Die Tabelle
1. Luxemburg 2 Spiele/4 Punkte
2. Österreich 3/3
3. Serbien 3/3
De Maart
Dei' Équipe hätt missen Trophée als bescht Équipe vum Joer krei'en, an net eis Fousballer. Sie hun am Gei'gendeel vun den Fousballer vill mei' an op engem mei' hei'jen Niveau ereescht.