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VerkehrÜberall Tempo 30 auf dem Limpertsberg: Stadt Luxemburg präsentiert Pilotprojekt

Verkehr / Überall Tempo 30 auf dem Limpertsberg: Stadt Luxemburg präsentiert Pilotprojekt
Im ganzen Hauptstadtviertel Limpertsberg wird man in Zukunft nicht schneller als 30 km/h fahren dürfen Foto: Editpress/Fabrizio Pizzolante

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Ab dem 7. Juli gilt im gesamten Hauptstadtviertel Limpertsberg eine Geschwindigkeitsbegrenzung von 30 km/h. Weitere Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung sind geplant – wie die Stadt Luxemburg am Dienstag bei einer Informationsveranstaltung mitteilte.

Bislang galt die Geschwindigkeitsbegrenzung noch nicht überall, doch in Zukunft darf auf dem ganzen Limpertsberg ein Tempolimit von 30 km/h nicht überschritten werden – das wurde am Dienstagabend bei einer Informationsversammlung im „Tramsschapp“ deutlich. Die Stadt Luxemburg stellte den Menschen aus der Umgebung ein Pilotprojekt zur Verkehrsberuhigung vor. Und die hatten daran großes Interesse: Trotz besten Wetters kamen mehr als 200 Menschen.

Schwerer Unfall im März

Etwa 800 Meter vom hauptstädtischen Glacis entfernt gab es Mitte März auf dem Limpertsberg einen schweren Unfall. Zwei Autos kollidierten an der Kreuzung der Avenue Victor Hugo mit der rue Ermesinde, eines überschlug sich. Sechs Personen wurden verletzt, keine davon schwer. Dennoch alarmierte der Zwischenfall in unmittelbarer Nähe zu mehreren Schulen die Menschen aus der Umgebung. In einem offenen Brief forderten 453 Personen mehr Verkehrssicherheit von der Stadt Luxemburg.

Sie erfuhren, dass künftig in drei weiteren Straßen Tempo 30 gelten wird: in der Avenue de la Faïencerie (die viele aufgrund von Restaurant- oder Kinobesuchen kennen), in der vom Limpertsberg zur Côte d’Eich verlaufenden rue des Glacis und in der Avenue du Bois hinter der Victor-Hugo-Halle. „Das ganze Viertel wird damit zur Tempo-30-Zone“, erklärte Mobilitätsschöffe Patrick Goldschmidt (DP). Er betonte, dass das Pilotprojekt nicht in Zusammenhang mit einem schweren Unfall von Mitte März mit sechs Verletzten auf dem Limpertsberg stehe, sondern Teil eines Maßnahmenpakets zur Verkehrsberuhigung in sechs Stadtvierteln sei. 

Patrick Goldschmidt kündigte außerdem an, dass sogenannte Berliner Kissen – Erhöhungen zur Verkehrsberuhigung – eingerichtet werden. Sie werden nicht auf die Fahrbahn montiert, sondern in diese integriert. Insgesamt 21 solcher Kissen sind laut der Präsentation der Stadt im Viertel geplant, zunächst jedoch nur vorübergehend. Zudem werden einige Straßen künftig nur noch in eine Richtung befahrbar sein. Ziel ist es, die Geschwindigkeit, den Transitverkehr und die Zahl der Fahrzeuge auf dem Limpertsberg zu senken. 

Start im Juli

Maureen Stoll hat einen offenen Brief für mehr Verkehrssicherheit mit initiiert und sieht in dem Pilotprojekt einen guten Anfang
Maureen Stoll hat einen offenen Brief für mehr Verkehrssicherheit mit initiiert und sieht in dem Pilotprojekt einen guten Anfang Foto: Editpress/Julien Garroy

Ab dem 7. Juli werden die neuen Maßnahmen für sechs Monate getestet. Die Stadt analysiert dann die Auswirkungen auf den Verkehr. „Wir werden das Pilotprojekt bewerten und entscheiden, was definitiv umgesetzt wird“, so Patrick Goldschmidt an. Erste Rückmeldungen aus der Bevölkerung wollen die Gemeindeverantwortlichen beim nächsten „Apéri’tour“ – Bürgerversammlungen, die die Stadt in den verschiedenen Vierteln abhält – am 15. Oktober auf dem Limpertsberg einholen.

Aber schon bei der Infoveranstaltung am Dienstag äußerten sich rund 20 Menschen – größtenteils mit positivem Feedback. Bürgerin Baris Ceyhan betonte jedoch, dass es insbesondere rund um Bildungseinrichtungen bauliche und bleibende Maßnahmen brauche. Sie erinnerte an den schweren Unfall im März nahe einer Schule und sagte: „Wäre dieser eine halbe Stunde früher passiert, wären garantiert Kinder auf dem Weg zur ‚Maison relais’ gestorben.“ 

Anwohnerin Maureen Stoll – Mitinitiatorin eines offenen Briefs für mehr Verkehrssicherheit mit 453 Unterzeichnenden – bedauerte, dass keine baulichen Maßnahmen wie Straßenverengungen geplant sind. Der Leiter des städtischen „Service circulation“ hatte diese zuvor als „nette“ Idee bezeichnet, die auf von Bussen genutzten Wegen jedoch schwer umsetzbar sei. Stoll erinnerte daran, dass der Unfall im März in einer 30er-Zone passierte – und dass diese Maßnahme allein nicht ausreiche. Dennoch sieht die zweifache Mutter in dem Pilotprojekt einen „guten Anfang und großen Fortschritt“. Details und eine Präsentation gibt es unter vdl.lu

Mehr als 200 Menschen zog es am Dienstagabend trotz schönen Wetters in den „Tramsschapp“
Mehr als 200 Menschen zog es am Dienstagabend trotz schönen Wetters in den „Tramsschapp“ Foto: Editpress/Sandra Schmit

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Blanne Jang
21. Mai 2025 - 17.47

Firwat 30 Kmh. 5 oder 10 géif fëllechen duer. Pfui Deiwel.