Dienstag11. November 2025

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Leder aus SüdafrikaTrumps Zölle treffen auch Cowboystiefel-Hersteller in Texas

Leder aus Südafrika / Trumps Zölle treffen auch Cowboystiefel-Hersteller in Texas
Der Straußenzüchter Laubscher Coetzee würdigt die Textur der Straußenhaut Foto: AFP/Gianluigi Guercia

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Cowboystiefel „made in the USA“ haben Kultstatus. Doch die wahrscheinlich ab der kommenden Woche geltenden US-Zölle in Höhe von 30 Prozent auf Importe aus Südafrika dürften die Stiefelhersteller in den USA vor Probleme stellen: Namhafte Hersteller aus Texas beziehen das Straußenleder für ihr Schuhwerk ausschließlich aus einem kleinen südafrikanischen Ort namens Oudtshoorn, bekannt als „Straußen-Hauptstadt“ der Welt.

Oudtshoorn liegt 400 Kilometer östlich von Kapstadt in der Halbwüstenlandschaft Kleine Karoo. Dort leben etwa hunderttausend Menschen – und ungefähr genauso viele Strauße. Das Klima sei günstig für die Vögel, sagt Straußenfarmer Laubscher Coetzee. Und für den Anbau von Pflanzen ist die Kleine Karoo nicht geeignet. „Es hat schon seinen Grund, dass wir hier seit 200 Jahren Strauße züchten.“

Federn, Fleisch, Leder: Etwas mehr als die Hälfte der weltweiten Lieferungen von Straußenprodukten stammt von den fast 200 Farmern rund um Oudtshoorn, die sich in einer Art Genossenschaft namens Cape Karoo International (CKI) zusammengetan haben. Unter den größten Kunden von CKI sind Hersteller von Luxushandtaschen in Frankreich und Italien. Doch 20 Prozent des Leders gehen in die USA – vor allem nach Texas, wo bekannte Cowboystiefelhersteller wie Lucchese, Justin oder Rios of Mercedes ihren Sitz haben.

Wir wollen, dass in den USA produziert wird – aber es gibt Dinge, die wir einfach nicht herstellen können

Ryan Vaughan, Chef von Rios of Mercedes

Straußenleder sei am besten geeignet für die Stiefel, rühmt in einem Video der Chef von Rios of Mercedes, Ryan Vaughan. „Es passt sich dem Fuß an und formt sich nach ihm. Es ist extrem strapazierfähig. Es enthält viele natürliche Öle, sodass man es nicht besonders häufig pflegen muss.“

Endverbraucher tragen Teil der höheren Kosten

Zu den Zöllen sagt Vaughan: „Wir wollen, dass in den USA produziert wird – aber es gibt Dinge, die wir einfach nicht herstellen können.“ Es sei in den USA nicht möglich, „Strauße auf dem Niveau und in der Qualität züchten“. Zudem gebe es nicht die Nachfrage nach dem Fleisch der Vögel. „Wir müssen mit Ländern zusammenarbeiten, die das können“, sagt der Firmenchef.

Er sagt, die von US-Präsident Donald Trump verhängten Zölle würden sich „dramatisch“ aufs Geschäft auswirken – „und nicht nur wir stellen Cowboystiefel aus Straußenleder her“.

In Oudtshoorn betont CKI-Geschäftsführer François de Wet, Südafrika liefere doch nur das Leder – die ganze Wertschöpfung passiere in den USA. „Wir machen also schon, was die Regierung von Präsident Donald Trump will.“ Wenn die Zölle in Kraft treten, würden auch die Endverbraucher einen Teil der höheren Kosten tragen müssen, sagt er. Die südafrikanischen Farmer könnten den Aufschlag von 30 Prozent schließlich nicht alleine tragen. (AFP)

Ryan Vaughan, Geschäftsführer von Rio of Mercedes, demonstriert die Strapazierfähigkeit von Straußenleder
Ryan Vaughan, Geschäftsführer von Rio of Mercedes, demonstriert die Strapazierfähigkeit von Straußenleder Foto: AFP/Ronaldo Schemidt
fraulein smilla
4. August 2025 - 12.46

Die Kaeufer von Cowboy Stiefeln sind nicht die ganz Armen . Die werden die Preiserhoehung locker wegstecken .

Norbe Milla
3. August 2025 - 21.03

Die Bullpeitschen werden auch aus Känguruh-Leder hergestellt.
Da wird der nächste Indiana Jones auch teurer.:-)