Dienstag16. Dezember 2025

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Domaine TageblattTrocken, frisch und fruchtbetont: So soll unser Rivaner schmecken

Domaine Tageblatt / Trocken, frisch und fruchtbetont: So soll unser Rivaner schmecken
Zumindest die Richtung des Tageblatt-Rivaners steht fest. Wie wir dahinkommen, ist allerdings noch offen. Foto: Editpress/Hervé Montaigu

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Das Festlegen einer Philosophie für unseren Rivaner gestaltete sich so schwierig, wie wir es vorausgesagt bekamen. Die Rivaner-Verkostung im Beisein eines Experten war hilfreich, dennoch zogen sich die Diskussionen über mehrere Tage. Nach einigem Hin und Her steht die Richtung nun fest.

Vergangene Woche haben uns einige Winzer in die Philosophie des Weines eingeweiht – was sie bedeutet und wie man sie festlegt. Mit diesem Wissen und ein paar Flaschen Rivaner im Gepäck machten wir uns auf nach Ehnen. Dort erwarten uns unsere Redaktionskollegen sowie Jean Cao, Önologe bei der Vereinigung der Privatwënzer und Berater vieler luxemburgischer Winzer.

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Das Projekt ist ambitioniert und soll Einblicke in die Welt der Winzer verschaffen. Die Tageblatt-Redaktion wird in den kommenden anderthalb Jahren versuchen, ihren eigenen Wein herzustellen, in einer wöchentlichen Serie über Erfolg und Misserfolg berichten und dabei tiefere Einblicke in die Welt des Weinbaus geben.
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Jean bringt es noch einmal auf den Punkt: „Bevor man sich Gedanken über die Philosophie eines Weines macht, sollte man wissen, was einem schmeckt.“ Immerhin: Unsere Auswahl an Rivaner findet seine Zustimmung. Von klassisch frisch bis hin zum süßen Strohwein ist alles vertreten. „Bei der Verkostung kommt es auf drei Phasen an: den ersten Eindruck, die Gaumenmitte und den Abgang“, erklärt er, bevor er die Weine nach Zuckergehalt sortiert und wir sie blind probieren. Die Meinungen? So verschieden wie die Weine selbst. Corinne Kox hatte uns nicht umsonst schon im November gedrängt, eine Richtung festzulegen.

Der Önologe Jean Cao war uns eine große Hilfe, doch wir werden seine Unterstützung auch noch weiterhin benötigen 
Der Önologe Jean Cao war uns eine große Hilfe, doch wir werden seine Unterstützung auch noch weiterhin benötigen  Foto: Editpress/Hervé Montaigu

Die Fraktion der Puristen favorisiert den klassischen, trockenen Rivaner. Andere wollen mit einem ungewöhnlichen Ansatz überraschen und die Erwartungen an diese Rebsorte auf den Kopf stellen. Nach der Verkostung und Caos Ausführungen wissen wir: Aus Rivanertrauben lässt sich eine Menge machen. Was wir daraus machen wollen? Keine Ahnung.

Winzer zu sein, bedeutet ständige Reflexion

Jean Cao, Önologe

Eine Frage, die gleich im Raum steht, ist die des Ausbaus im Holzfass. Wäre es eine Sünde, den Rivaner in Holz reifen zu lassen, oder eine geniale Idee? Oder sollten wir einen Teil im Holzfass, den anderen im Edelstahltank ausbauen? Irgendwie stecken wir in einer Sackgasse, also fragen wir Corinne. Ihr Urteil: Ein Verschnitt aus beiden Varianten sei möglich. Ob es das gewünschte Resultat wird, sei nicht so sicher. Außerdem bräuchten wir Trauben von einer anderen Parzelle. Damit war das Holzfass vom Tisch. Wenn wir schon Wein produzieren, dann auch ausschließlich mit unseren Trauben.

Diese Rivaner haben wir verkostet

Caves René Bentz
Château Pauqué
Domaine Häremillen
Domaine L&R Kox
Domaine Schram
Domaines Vinsmoselle
Domaine viticole Schumacher-Knepper
Dreistand (Schweiz)
Institut viti-vinicole
Maison viticole Schmit-Fohl
Domaine viticole Schumacher

Doch so langsam sollten wir uns doch für eine Richtung entscheiden. Unsere Reben treiben so langsam schon aus. „Sobald sich die Blüten wieder schließen, wird es ernst: Dann geht es noch einmal um die Ertragsregulierung. Weniger Trauben bedeuten mehr Qualität“, erklärt Cao. Was an den Reben bleibt, will gepflegt werden und es wird wieder Arbeit im Weinberg anfallen. Dann folgt die Reifephase: Die Säure nimmt ab, der Zuckergehalt steigt. Um den perfekten Lesezeitpunkt zu finden, misst man den Zuckeranteil der Trauben. „Dann zeigt sich, ob die Trauben für unseren geplanten Wein taugen oder ob wir doch umdisponieren müssen. Winzer zu sein, bedeutet ständige Reflexion“, so Cao. Spätestens zur Lese brauchen wir einen klaren Plan für die Vinifizierung.

Noch haben wir etwas Spielraum. „Man kann den Wein während der Kelterung in eine bestimmte Richtung lenken“, so Corinne. Das sollten wir auf keinen Fall unterschätzen. Die Details der Vinifizierung zählen noch nicht zu unserem Spezialgebiet. Aber eines wissen wir jetzt doch: Der Tageblatt-Rivaner soll trocken, frisch und fruchtbetont werden. Das war die Schlussfolgerung nach längeren Diskussionen in unserem Chat. Bleibt die entscheidende Frage: Wie bekommen wir das hin? Ein weiteres Treffen mit Jean Cao scheint unausweichlich.

Tipps und Feedback

Wollen Sie uns bei unserem Projekt unterstützen, uns Tipps und Feedback geben, dann kontaktieren Sie uns über unsere Facebook-Seite oder per E-Mail an [email protected].


Weinende Reben

Die Tageblatt-Parzelle erweckt wieder zum Leben
Die Tageblatt-Parzelle erweckt wieder zum Leben Foto: Chris Schleimer

Die Rebstöcke in unserer Parzelle fangen an zu weinen. Doch keine Sorge – sie tun dies nicht aus Vernachlässigung. Im Gegenteil: Dieses „Weinen“ ist ein gutes Zeichen.

Mit den steigenden Temperaturen im Frühling erwacht neues Leben in den Pflanzen. Die vitalen Säfte steigen von den Wurzeln in den Stock auf und treten durch die offenen Schnittstellen aus. Es sind diese Tränen, die das Erwachen der Reben ankündigen.

Nicht nur die austretenden Säfte, sondern auch die ersten Knospen, die sich langsam bilden, zeigen, dass unsere Rivanerstöcke aus dem Winter erwachen. Bis zum nächsten Arbeitseinsatz im Weinberg dürfte es also nicht mehr allzu lange dauern.

Die Rebstöcke haben erste Tränen verdrückt, ein Zeichen, dass der Saft von den Wurzeln wieder durch den Stock fließt
Die Rebstöcke haben erste Tränen verdrückt, ein Zeichen, dass der Saft von den Wurzeln wieder durch den Stock fließt Foto: Chris Schleimer
Grober J-P.
9. April 2025 - 11.57

Helau, ihr Blättler, darf man da mitmachen? Ihr habt bestimmt viel Spaaaassssss.
Wie wär's mit Riesling. Wettbewerbsverzerrung. Ihr habt den Bob in Ahn vergessen.
Böse, böse!