Tote und Vermisste nach Schiffsunglück

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In einem Feriengebiet im Nordwesten Kolumbiens ist am Sonntag ein Schiff mit etwa 170 Menschen an Bord gesunken. Nach Angaben von Präsident Juan Manuel Santos kamen mindestens sechs von ihnen ums Leben, 31 weitere wurden noch vermisst. Warum das Ausflugsboot kenterte, war zunächst unklar.

Auf Videoaufnahmen war nach Angaben eines Feuerwehrvertreters zu sehen, wie die „Almirante“ auf dem Stausee El Peñol unweit des Hafens von Guatapé Schlagseite bekam und binnen weniger Minuten kenterte. Der Zivilschutz hatte zunächst von neun Toten gesprochen, doch bestätigte ein Behördenvertreter später die niedrigere Zahl des Präsidenten. Nach seinen Angaben waren alle Opfer Kolumbianer und erwachsen. Viele der Passagiere wurden von anderen Booten auf dem Stausee aufgenommen, andere retteten sich selbst ans Ufer.

„Zu voll“

An der Bergung waren zudem drei Hubschrauber von Luftwaffe und Armee sowie mehrere örtliche Rettungsteams beteiligt. 24 Passagiere, die aus dem Wrack befreit werden mussten, wurden laut der Regionalregierung von Antioquia im Krankenhaus behandelt. Unklar war zunächst die Unglücksursache. Möglich seien technische Probleme oder die Strömung, das Schiff könnte aber auch überladen gewesen sein, sagte der an der Rettung beteiligte Feuerwehrvertreter Luis Bernardo Morales.

Die Passagierin Laura Baquero berichtete im Fernsehen, dass die beiden unteren Decks „zu voll“ gewesen seien. Zudem habe niemand Rettungswesten getragen. An Bord des Schiffes waren nach ihren Angaben „viele Kinder“. Dagegen sagte Präsident Santos, nach seinen Informationen waren die Kapazitäten der „Almirante“ noch nicht ausgeschöpft. Deshalb sei es kam möglich, dass sie überlastet gewesen sei. Er wies die Taucher an, auch in der Nacht die Suche nach den Vermissten fortzusetzen.

Das Rathaus von Guatapé rief eine dreitägige Trauer aus. Die Gegend ist bei Kolumbianern sehr beliebt. Sie verbringen dort gerne verlängerte Wochenenden, um Bootsausflüge zu machen, Jet-Ski zu fahren oder zu fischen.